Weißenburg: Der Landrat als Praktikant
22.7.2020, 06:18 UhrDie Szene erinnerte ein wenig an die Fernsehserie "Undercover Boss" als Landrat Manuel Westphal in Arbeitskleidung und ausgestattet mit Mund-Nase-Schutzmaske am Recyclinghof vorfuhr. Nur war er so gar nicht Undercover, sondern ganz offiziell vor Ort, um mit den Mitarbeitern des Weißenburger Recyclinghofes ins Gespräch zu kommen und deren Arbeitsalltag besser zu verstehen.
"Ich bin überzeugt davon, dass ich nur durch die praktische Mitarbeit in den verschiedenen Bereichen mehr über die Tätigkeiten meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lernen kann. So kann ich Herausforderungen auch besser nachvollziehen und mir ein eigenes Bild über den Arbeitsalltag machen", erklärte Landrat Westphal den Hintergrund seines Praktikums. "Unsere Wertstoff- und Recyclinghöfe sind ein wichtiger Bestandteil unseres Angebots an die Bürgerinnen und Bürger." Die Bürger wüssten den meist kostenlosen Service an den Höfen sehr zu schätzen. "Eine Struktur, wie wir sie in Weißenburg-Gunzenhausen vorhalten, gibt es nur in wenigen Landkreisen. Unsere Gebrauchtwarenmärkte sind eine echte Besonderheit!"
Kurz nach der Wiedereröffnung bedingt durch die Corona-Pandemie kam es bei den Recyclinghöfen in Weißenburg und Gunzenhausen zu einem extremen Ansturm. Die Menschen hatten während der Corona-Ausgangsbeschränkungen Zeit, um Keller und Dachböden zu entrümpeln und wollten die aussortierten Sachen natürlich auch schnell loswerden. "Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiteten zu dieser Zeit wirklich auf Anschlag. Noch dazu, da wir zu Beginn nur eine begrenzte Anzahl an Kundinnen und Kunden auf den Hof lassen konnten", erinnerte sich Michael Hufnagel, Sachgebietsleiter der kommunalen Abfallwirtschaft.
Nicht zu unterschätzen ist die generelle Bedeutung der Abfallwirtschaft. Gerade in Krisenzeiten werde deutlich, was hier geleistet werde, heißt es im Pressetext des Landratsamtes. Die Ver- und Entsorgung des Mülles muss zu jeder Zeit gewährleistet sein. Landrat Manuel Westphal bedankte sich denn auch ganz besonders bei den Mitarbeitern für deren Arbeit während der Hochphase der Corona-Pandemie.
Um auch die Strukturen am Recyclinghof in Gunzenhausen besser nachvollziehen zu können, wird Landrat Manuel Westphal Ende Juli ebenfalls einen Praktikumstag einlegen und eine Sperrmülltour rund um Gunzenhausen begleiten. Zum Stand der Dinge in Sachen neuer Recyclinghof in Gunzenhausen will sich der Landrat aktuell öffentlich nicht äußern, weil noch Vertragsverhandlungen laufen. Er geht davon aus, dass es im Lauf des Jahres mehr Klarheit wegen des Umzugstermins geben wird.
Bekanntlich will der Landkreis das bisherige Areal von Huber & Riedel im Gewerbegebiet von Gunzenhausen kaufen und dort den Recyclinghof installieren. Am jetzigen Standort in der Nähe der Kläranlage platzt der Recyclinghof aus allen Nähten und hat keine Erweiterungsmöglichkeiten mehr.
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