Weißenburg: Landrat Franz Xaver Uhl gestorben
23.8.2011, 11:35 UhrDie Nachricht kam heute Vormittag für Außenstehende völlig überraschend. Uhls Stellvertreter Robert Westphal informierte ausgewählte Medien heute Vormittag über die bestürzende Nachricht. Deutlich war dem politischen Weggefährten Uhls die Betroffenheit anzumerken. Das gilt auch für die Behörde, deren Chef Uhl war. Das Weißenburger Landratsamt steht unter Schock. Franz Xaver Uhl war im März 2008 zum Landrat von Weißenburg-Gunzenhausen gewählt worden. Nur knapp setzte sich der CSU-Politiker gegen seinen SPD-Konkurrenten Uwe Döbler durch. Binnen weniger Monate war das vergessen. Uhl brachte frischen Wind und eine ungeahnte Dynamik in den Landkreis. Bald galt er als Macher und wenig später fast als unverzichtbar. Ende 2010 erkrankte der gebürtige Waltinger an einer schweren Herzmuskel- und Lungenentzündung. Der 55-Jährige rang zwischenzeitlich mit dem Tod. Diese Krankheit konnte er noch erfolgreich bezwingen.
Ende April 2011, nach einem knappen halben Jahr im Krankenstand, nahm er wieder an seinem Schreibtisch im Landratsamt Platz. Er sah gesund aus, wirkte fit und hatte nichts von seinem politischen Tatendrang verloren. Schon Mitte Mai versetzte das Schicksal Uhl den nächsten Tiefschlag. Die Ärzte diagnostizierten bei einer Routineuntersuchung Leukämie. Erneut musste sich der Landrat in Behandlung begeben.
Einen Rückzug aus dem Amt konnte sich der Vollblutpolitiker nicht vorstellen. Uhl zeigte sich kämpferisch. Er sei überzeugt, „dass diese Behandlungsmaßnahmen eine positive Wirkung zeigen werden und seine vollständige Genesung wiederhergestellt werden kann“, hieß es damals in der Pressemitteilung des Landratsamtes. Dass er nie wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkommen würde, konnte damals niemand ahnen.
Nach anfänglichen Erfolgen gegen die Krankheit ging es die letzten Wochen bergab. Es gab Hochs und Tiefs, erklärte Westphal gegenüber unserer Zeitung. Zuletzt hatten sich enge Weggefährten Sorgen um Uhls Gesundheitszustand gemacht. Ihre Befürchtungen wurden heute Vormittag leider bestätigt. Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen trauert um Franz Xaver Uhl.
Die rechtlichen Regelungen sehen nun vor, dass innerhalb von drei Monaten Neuwahlen abgehalten werden müssen. Darüber will sich zum jetzigen Zeitpunkt aber niemand Gedanken machen. Robert Westphal führt nun zusammen mit Peter Krauß (SPD) vorübergehend den Landkreis.
Ein ausführliches Porträt von Franz Xaver Uhl sowie Stimmen zu seinem überraschenden Tod lesen Sie morgen in der Printausgabe des Weißenburger Tagblatts.
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