Weißenburger Altlandrat verstorben
12.4.2012, 08:00 UhrHofmann war der letzte Landrat des Landkreises Weißenburg. Er war ab 1959 im Amt und trat die Nachfolge von Dr. Fritz Staudinger an. 1972 unterlag der CSU-Politiker, der 1946 zu den Gründungsvätern der Partei gehörte, bei der ersten Wahl im damals nach der Landkreisreform neuen Kreis Weißenburg-Gunzenhausen dem parteilosen Dr. Karl-Friedrich Zink, der zuvor Landrat im Kreis Gunzenhausen gewesen war. Zink trat der CSU erst 1975 bei. Viele rechneten es Hofmann hoch an, dass er sich trotz des Amtsverlustes weiterhin für die CSU einsetzte und auch eine Arbeit im Bezirkstag fortsetzte.
„Der Landkreis Weißenburg hat allen Grund, ihm auch heute noch dankbar zu sein“, würdigte das Weißenburger Tagblatt Georg Hofmann an dessen 50. Geburtstag im Jahr 1973. Ihm sei es zu verdanken, dass sich im Weißenburger Raum ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt habe. Vor allem Treuchtlingen habe enorm profitiert. Obwohl Weißenburg bis zur Gebietsreform 1972 kreisfrei war, machte sich der Ellinger auch für das hiesige Gymnasium stark. Und Hofmann sorgte dafür, dass das Landratsamt in der Großen Kreisstadt gebaut wurde. Er selbst wollte es sogar noch größer haben, doch scheiterte er an seinen Parteifreunden. Es sollte noch Jahre dauern, bis die Raumprobleme der Behörde halbwegs gelöst waren.
Dr. Georg Hofmann zeigte 1969 auch verantwortlich für die Gründung des Naturparks Altmühltal; mit rund 3 000 Quadratkilometern ist er der drittgrößte in Deutschland. Nach seiner Niederlage bei der Landratswahl wurde Hofmann Ehrenvorstand und freute sich vor drei Jahren noch gemeinsam mit dem damaligen Landrat Franz Xaver Uhl über den 40. Geburtstag des Naturparks, der sich in vielerlei Hinsicht zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt hat. Abgesehen davon hatte sich der Ellinger in den vergangenen Jahren rar gemacht und aus der Politik zurückgezogen.
Georg Hofmann wurde am 11. Juli 1923 in Uffenheim geboren und besuchte dort die Volksschule. Nach dem Besuch von Gymnasien in Würzburg und München trat er mit 19 Jahren in die Wehrmacht ein und kehrte 1946 aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft zurück.
Nach einem Jura-Studium legte er die Erste und Zweite Juristische Staatsprüfung ab. Seine Referendarzeit absolvierte er beim Oberlandesgericht Nürnberg. Als Regierungsassessor und Regierungsrat war er sodann an den Landratsämtern Rothenburg und Fürth im Einsatz. Der Trauergottesdienst findet am Samstag, 14. April, um 10.00 Uhr in der evangelischen Christuskirche in Ellingen statt. Die Beerdigung auf dem Friedhof in Ellingen schließt sich an.
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