Weißenburger Grüne stellen Wahlkandidaten vor

22.1.2014, 20:24 Uhr
Weißenburger Grüne stellen Wahlkandidaten vor

© oh

Gagsteiger ließ nach ihrer Begrüßung die jüngere Geschichte der Weißenburger Grünen noch einmal kurz Revue passieren. Der Ortsverband habe sich nach seiner Wiedergründung im Mai 2010 vor allem auf die Aufbauarbeit und Aktivitäten außerhalb des Stadtrats konzentriert. Das Vorstandsmitglied der Grünen nannte als erste öffentliche politische Aktionen unter anderem das Engagement der Grünen im lokalen Bündnis für Atomausstieg nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima und die damit verbundenen Montagsmahnwachen in Weißenburg.

Auch die Aktivitäten im Landkreisbündnis gegen Rechts und die Postkartenaktion, bei der Weißenburger Bürger ihre Sorgen und Nöte mitteilen sollten, ließ Gagsteiger nicht unerwähnt. Einige der konkreten Forderungen, die die Grünen nach der Auswertung der Postkartenaktion ableiten: mehr Grün in der Stadt, eine Energieversorgung aus der Region mit Bürgerbeteiligung und ein ökologischer Wohnbau mit entsprechender Stadtplanung, welche allen Generationen gerecht werden soll.

Individuelle Schwerpunkte

Nach Gagsteigers kurzem programmatischen Überblick stellten sich kurz die anwesenden 17 Kandidaten vor. Nach Gagsteiger belegen die vorderen Listenplätze Maximilian Hetzner, Katrin Schramm und Winfried Kucher, die kurz ihre Schwerpunkte vorstellten. Der Listenerstplatzierten Renate Gagsteiger liegt vor allem der Umwelt- und Naturschutz am Herzen. Die Verwaltungsangestellte will sich deshalb vor allem für den Erhalt der grünen „Kerngebiete“ in Weißenburg und allgemein für mehr Grün einsetzen: „Wir sind für eine nachhaltige Stadtentwicklung ohne zusätzlichen Flächenverbrauch.“ In Bebauungsplänen müssten ihrer Ansicht nach zwingend Regenwassernutzung, Entsiegelung und alternative Energien vorgeschrieben werden.

Maximilian Hetzner, der auf Listenplatz Nummer zwei kandidiert, ist seit zehn Jahren Elternbeirat und aktuell Elterbeiratsvorsitzender am Werner-von-Siemens-Gymnasium. Der 51-jährige Heilpraktiker sieht Kinder als „unser wertvollstes Gut“, und will sich deshalb für eine hochwertige und umfassende Bildung und Ausbildung einsetzen. „Uns Grünen ist es daher wichtig, hier vor Ort möglichst optimale Voraussetzungen zu schaffen, dazu gehören gut ausgestattete Schulen. Daher sind wir für den sofortigen Weiterbau der Mittelschule Weißenburg“, führte der Heilpraktiker ein Beispiel an. Weiterhin will auch er sich für die Nutzung erneuerbarer Energien vor Ort stark machen und somit die Wertschöpfung vor Ort halten.

Katrin Schramm (47), Hetzners Lebensgefährtin und ebenfalls Heilpraktikerin, will sich vor allem für grüne Verkehrskonzepte einsetzen. Die passionierte Radfahrerin fordert mehr Radwege oder E-Bike-Ladestationen in Weißenburg, und nannte als konkrete Forderung einen Radweg entlang der Nürnberger Straße. Eine umwelt- und kostenfreundlichere Mobilität komme sowohl den Weißenburger Bürgern als auch der zunehmenden Anzahl an Touristen zugute.

„Ein gutes Angebot“

Winfried Kucher (60), der auf Listenplatz 4 antritt, will seine Erfahrungen, die er als einer der Initiatoren des „Bürgerbegehren Bürgerbrunnen“ gemacht hat, nutzen. Auch wenn das Bürgerbegehren nicht in seinem Sinne ausging ist er überzeugt, dass auch Weißenburg durch mehr direkte Demokratie und mehr Bürgerbeteiligung profitieren kann.

Kreisvorsitzender Achim Schubarth, der als Wahlleiter fungierte, meinte nach der 100-prozentigen Zustimmung zur Liste: „Ich glaube, dass das ein sehr gutes Angebot ist. Weißenburg wartet offensichtlich auf eine Grüne Liste und einen aktiven Grünen Ortsverband.“ Schubarth schätzt das Wählerpotential dafür in der Großen Kreisstadt auf rund zehn Prozent.

Auch Renate Gagsteiger ist mit den Kandidaten, die der Ortsverband der Grünen den Weißenburgern anbietet,  mehr als zufrieden: „Die Liste deckt vom gebürtigen Weißenburger, über Zugezogene bis zu Migranten, vom Schüler bis zum Pensionär, vom Hauptschulabsolventen bis zum promovierten Akademiker, vom Beamten, über Angestellte bis zum Selbstständigen, von Alleinerziehenden bis zu langjährig Verheirateten das ganze Spektrum der Einwohner ab.“

Hierdurch könnten vielschichtige Interessen vertreten werden. Die Weißenburger Grünen hoffen, dass die Partei wieder zu einem festen Bestandteil des Stadtparlamentes werden kann.

Die Kandidaten der Grünen für den Stadtrat in Weißenburg

1. Renate Gagsteiger, 48 Jahre, Verwaltungsangestellte, Weißenburg 2. Max Hetzner, 51 Jahre, Heilpraktiker, Weißenburg 3. Katrin Schramm, 47 Jahre, Heilpraktikerin, Weißenburg 4. Winfried Kucher, 60 Jahre, Dipl.-Ingenieur, Weißenburg 5. Regina Sörgel, 48 Jahre, Dipl.-Wirtschaftspädagogin, Weißenburg 6. Dr. Edgar Harzer, 51 Jahre, Software-Entwickler, Weißenburg 7. Rita Roth, 45 Jahre, Schneiderin, Weißenburg 8. Robert Fising, 54 Jahre, EDV-Kaufmann, Weißenburg 9. Ricarda Raab, 58 Jahre, Hausfrau, Weißenburg 10. Maamun Kamran, 47 Jahre, Grafik-Designer, Weißenburg 11. Elisabeth Lindner, 56 Jahre, Zahnarzthelferin, Weißenburg 12. Jürgen Schartau, 71 Jahre, Heilerziehungspfleger, Weißenburg 13. Anja Sörgel, 18 Jahre, Schülerin, Weißenburg 14. Harry Rühl, 42 Jahre, Heilpraktiker/Psychotherapie, Hattenhof 15. Petra Nüßlein, 45 Jahre, Erzieherin, Weißenburg 16. Marco Janeczek, 40 Jahre, Betriebswirt, Weißenburg 17. Gisela Buyny, 51 Jahre, medizinische Fachangestellte, Weißenburg 18. Karin Mackiol, 55 Jahre, Industriekauffrau, Weißenburg 19. Josefa Nüßlein, 18 Jahre, Schülerin, Weißenburg 20. Ali Alagöz, 48 Jahre, Versandmechaniker, Weißenburg 21. Gerlinde Kiehnlein, 58 Jahre, Op-Schwester, Weißenburg 22. Norbert Fruth, 58 Jahre, Fachlehrer, Weißenburg 23. Belinda Rühl, 36 Jahre, Augenoptikerin, Hattenhof 24. Michael Albrecht, 34 Jahre, Gastwirt, Weißenburg Ersatzleute/-kandidaten: 25. Sabine Merkel, 43 Jahre, Kinderpflegerin, Weißenburg 26. Michael Seidel, 51 Jahre, Sonderschullehrer, Emetzheim

Verwandte Themen


Keine Kommentare