Fußball-Landesliga Südwest
Weite und schwere Auswärtstour: Die Weißenburger spielen in Sonthofen im Allgäu
29.10.2022, 07:29 UhrAuch wenn der TSV 1860 (Platz 14, 15 Punkte) als Außenseiter zum Tabellenführer nach Sonthofen (34 Punkte) fährt, freut man sich im Weißenburger Lager auf die Herausforderung und das besondere Spiel bei dem langjährigen Bayernligisten. Erst 2019 stiegen die Allgäuer ab und waren danach zweimal Vizemeister. 2021 gab es bekanntlich keine Relegationschance, 2022 scheiterte Sonthofen in den Aufstiegsspielen und unternimmt aktuell einen neun Anlauf, wobei die Konkurrenz vor allem mit Ehekirchen (ebenfalls 34 Punkte), Kempten (32) und Kaufering (30) groß ist.
„90 Minuten an Grenze gehen“
Für Weißenburgs Coach ist klar, „dass wir in Sonthofen 90 Minuten an die Grenze gehen müssen“ – und wohl auch darüber hinaus. Die hohe Qualität des FC um Trainer Benjamin Müller war bereits beim Hinspiel zum Saisonauftakt im Juli in Weißenburg zu sehen. Zwar ging der TSV 1860 damals durch Tom Vierke mit 1:0 in Führung, dann jedoch drehten die Gäste das Spiel zum 1:3-Endstand und fuhren den ersten ihrer bislang elf Saisonsiege ein. „Sonthofen hat eine wahnsinnige Erfahrung im Team, ich hoffe, dass wir dort über längere Zeit mithalten können.“
Zuletzt machte das FC-Team um die beiden Toptorjäger Andreas Hindelang und Kevin Haug (je acht Treffer) aus einem 0:1 gegen Gersthofen noch einen 7:1-Erfolg. Eine ähnliche Klatsche wollen die Weißenburger natürlich vermeiden, wissen aber, dass es sehr schwer wird, in Sonthofen für eine Überraschung zu sorgen. Das liegt auch daran, dass der TSV 1860 nach wie vor eine „sehr, sehr angespannte personelle Lage“ (Vierke) hat. Zu den länger verletzten Spielern und Ausfällen gesellt sich Max Pfann, dessen Verletzung sich durch den jüngsten Einsatz im Spiel beim TSV Gilching/Argelsried wieder verschlechtert hat. Bleiben noch 13 Mann aus dem Kader der Ersten, der durch U19-Spieler noch ergänzt werden soll.
Apropros Gilching: Dort holten die Weißenburger zuletzt ein 1:1, das sich ein bisschen wie eine Niederlage anfühlte, denn die Gäste führten mit 1:0, verpassten bei mehreren Riesenmöglichkeiten das zweite oder gar dritte Tor und mussten dann in der Schlussphase noch den Ausgleich hinnehmen. „In Summe war das Remis wegen der vergebenen Chancen natürlich bitter“, sagt Trainer Vierke im Rückblick, war aber keinesfalls unzufrieden, denn: „Die Mannschaft hat ein super Spiel gemacht, ich saß aufgrund der Leistung letztlich glücklich im Bus“. Schade war es aus Sicht des Trainers dennoch: „Ein Sieg bei einem so starken Gegner wäre schon super gewesen.“
Generell sieht Markus Vierke – trotz der Personalsorgen – sein Team von den Leistungen her auf einem guten Weg. Aus den letzten fünf Spielen haben die Weißenburger zwar „leider nur vier Punkte geholt“ (ein Sieg in Gersthofen und das Remis in Gilching), es wäre aber durchaus mehr drin gewesen. Sehr positiv bemerkbar habe sich zuletzt die Rückkehr von Kapitän Jonas Ochsenkiel ausgewirkt. „Er macht unser Spiel deutlich besser“, findet der Trainer, lobt aber auch das gesamte Team. „In Gilching waren alle auf Topniveau.“
Serie von Auswärtsspielen
Das wird auch heute wieder nötig sein, wenn in Sonthofen etwas drin sein soll. Die Partie reiht sich ein in eine Serie von Auswärtsspielen, die der TSV 1860 aktuell hat. Unterbrochen wird diese durch das Heimspiel am Samstag, 5. November, gegen die SpVgg Unterhaching II, die aber bekanntlich außer Konkurrenz und ohne Wertung in der Landesliga Südwest mitspielt.
Nach Sonthofen geht es für die Weißenburger erst am 12. November beim FC Memmingen II wieder um Punkte. Am 19. November folgt dann zum voraussichtlichen Jahresabschluss noch das Heimspiel gegen den FC Kempten. Die ausgefallene Partie zu Hause gegen den VfB Durach wurde bislang noch nicht terminiert und wird wohl erst im neuen Jahr nachgeholt.
Der voraussichtliche TSV-1860-Kader: Jonas Herter, Maik Wnendt, Philipp Schwarz, Johannes Meyer, Tom Vierke, Zijad Eco, Ferat Nitaj, Daniel Hofrichter, Philipp Meier, Tobias Schnitzlein, Jonas Ochsenkiel, Fabian Häßler, Christian Leibhard sowie zwei Spieler aus der U19.
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