Wieder Ausbruch in einem Pflegeheim in Altmühlfranken
5.1.2021, 15:40 UhrEin Covid-19-Ausbruch in einem Pflegeheim ist natürlich immer der schlimmste aller denkbaren Fälle, erklärte Gesundheitsamtsleiter Dr. Johannes Rank. "Das ist genau die Gruppe, die besonders gefährdet ist und die Leute können ja dort auch nicht weggebracht und isoliert werden, weil sie ja Betreuung brauchen." Bislang wurden 57 Bewohner und 16 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet.
Zuletzt hatte es Corona-Ausbrüche in Heimen in Langenaltheim, im BRK-Heim in Treuchtlingen und bei Regens Wagner in Absberg gegeben. Auf solche Fälle richte das Gesundheitsamt natürlich sein Hauptaugenmerk, betonte Rank. Wobei ihm auch klar ist: "Mit Beginn eines Ausbruchs ist es eigentlich auch schon zu spät." Würde dann der Impftrupp anrücken, würde das kaum noch etwas ändern.
Mit den Fallzahlen in Heidenheim wird auch der Sieben-Tage-Inzidenzwert für Weißenburg-Gunzenhausen wieder nach oben springen. Gestern hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) nach mehreren Tagen mit einem leichten Plus noch einen Rückgang von 166,8 auf 146,7 vermeldet. Regional gibt es starke Schwankungen: Der Nachbarkreis Ansbach liegt bei 67,2, Roth hingegen bei 244,6. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19 liegt aktuell für Altmühlfranken bei 45.
Warten auf Daten
Eine Prognose, wie sich die zurückliegenden Feiertage auf die Infektionszahlen in Altmühlfranken ausgewirkt haben, wagt Rank zum derzeitigen Zeitpunkt nicht. "Das wissen wir in ein bis zwei Wochen."
Natürlich wurden in den vergangenen zwei Wochen weniger Tests als sonst durchgeführt. Da dem Gesundheitsamt immer nur die positiven Testergebnisse mitgeteilt werden und nicht die Zahl der Tests insgesamt, lässt sich auch kein Rückschluss ziehen, wie hoch eine denkbare Dunkelziffer möglicherweise ausfallen könnte.
Doch nachdem nun sowohl die Teststrecke in Gunzenhausen als auch die Arztpraxen im Landkreis wieder weitgehend zurück im Normalbetrieb sind, sollte sich bald zeigen, ob der Landkreis die Kurve genommen hat oder wieder auf einen 300er-Inzidenzwert zusteuert wie vor ein paar Wochen. Das Gesundheitsamt habe nur eingeschränkt Einfluss auf die Fallzahlen. Rank: "Wir tragen dazu bei, dass die Zahlen nicht weiter explodieren. Wir können keine Wunder bewirken."
40-köpfiges Team ist im Einsatz
Das Team, das sich um die Nachverfolgung kümmert, ist mittlerweile auf 40 Köpfe angewachsen – eine Verdreifachung innerhalb eines Jahres. Das bringt ein wachsendes Raumproblem mit sich. Denn natürlich müssen auch die Mitarbeiter im Weißenburger Gesundheitsamt Abstand halten.
Bedarf hat die Behörde noch immer an medizinischem Fachpersonal. Von den 5,5 Stellen sind nicht einmal zwei besetzt. Sogar Ranks Vorgänger als Amtsleiter, Dr. Carl-Heinrich Hinterleitner, ist wieder im Einsatz, um auszuhelfen. "Darüber bin ich sehr froh", sagte Rank.
Bislang arbeitet das Weißenburger Gesundheitsamt bei der Verarbeitung der Daten übrigens noch rein analog. Dr. Johannes Rank kann der Datenübermittlung per Fax auch einiges abgewinnen, weil diese nicht nur die Vorgaben des Datenschutzes erfüllt, sondern auf die Weise auch Übermittlungsfehler leichter auffallen und dann überprüft werden können. "Das hat bislang gut funktioniert." Denn nicht immer seien die zugelieferten Daten fehlerfrei.
Doch die analogen Zeiten im Gesundheitsamt nähern sich dem Ende. Im Lauf des Januar erfolgt nun die Umstellung auf eine digitale Verarbeitung und Weitergabe der Daten an das RKI. Das sollte auf jeden Fall eine Vereinfachung und damit eine Beschleunigung mit sich bringen.
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