"Ich habe nur geschrien"

Wildschwein-Drama: Fränkisches Paar fährt frontal in Rotte - Tiere tot

Saskia Muhs

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4.11.2023, 19:18 Uhr
Die Kadaver wurden vom zuständigen Jäger entsorgt.

© vifogra Die Kadaver wurden vom zuständigen Jäger entsorgt.

Jochen und seine Frau Kerstin sind am Freitagabend auf dem Heimweg von ihrem Wellnessurlaub. Nur noch 13 Kilometer trennen sie von ihrem Ziel, als der Abend eine schockierende Wendung nimmt und sämtliche Entspannung wohl binnen Sekunden verflogen war: Plötzlich stehen auf der B2 zwischen Schwabach-Penzendorf und Roth drei Wildschweine. "Ich habe nur geschrien: 'Achtung, da stehen Wildschweine'", sagt Kerstin in einem Interview mit der Agentur "Vifogra" kurz nach dem Unfall noch am Straßenrand.

Zum Ausweichen war es zu spät, der VW Bus traf die circa 80 Kilogramm schweren Tiere mit voller Wucht. Seine Frau ist froh, dass nicht sie am Steuer saß: "Also Hut ab, ich hätte es nicht gehalten, mir wäre er wahrscheinlich in die Leitplanke rein". Beide sind froh und sprechen von "Glück im Unglück", dass nicht mehr passiert ist: "Gott sei Dank ist jetzt keinem was passiert und es ist nur Blechschaden. Aber ein Schrecken ist es doch ein ganz schöner.

Zum Glück entstanden nur Schreck und ein Blechschaden bei den beteiligten Autofahrern.

Zum Glück entstanden nur Schreck und ein Blechschaden bei den beteiligten Autofahrern. © vifogra

"Ich glaube auch, wenn wir ein anderes Auto gehabt hätten, wäre es auch anders ausgegangen, da hatten wir jetzt Glück, dass der Bus doch ein Stück höher ist, man höher sitzt und auch einfach stabiler ist, sage ich jetzt einmal, als ein Kleinfahrzeug". Außer ihnen erwischt es noch einen BMW, bei dem die Insassen ebenfalls glücklicherweise unverletzt bleiben, aber der Sachschaden beläuft sich insgesamt über 70.000 Euro. Die Wildschweine starben beim Aufprall.

Auch der Fahrer eines Lastwagens war involviert: Er geriet beim Ausweichen in die Leitplanke, fuhr aber dennoch weiter. Die Beamten der Verkehrspolizeiinspektion Feucht hoffen, dass der Lkw-Fahrer sich nach dem ersten Schock noch meldet und bittet auch um Hilfe aus der Bevölkerung: Wer etwas gesehen hat oder Angaben zu dem Unfall machen kann, soll ich bitte unter der 09128-91970 melden.

Appell an andere Autofahrer

Ihr Interview beenden Kerstin und Jochen noch mit einem Appell an andere Autofahrer: "Alle Autofahrer, die an einer Unfallstelle vorbeifahren, haut einfach die Hacken rein und bremst, da sind welche vorbei gefahren, völlig hirnlos". Dennoch sind Kerstin und Jochen auch dankbar, dass gleichzeitig auch so viele Fahrer angehalten und gefragt haben, ob alles in Ordnung ist. Nachvollziehbar, denn in manchen Situationen zählt jede Sekunde.


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