Zwei Jahre nach Tat
Gedenkfeier nach Messerattacke in Würzburg: Gegendemonstranten stoppen AfD-Marsch
25.06.2023, 17:46 Uhr
Bürgermeister Martin Heilig (Grüne) legte am Sonntag zum Andenken an die drei getöteten Frauen und die zahlreichen weiteren Opfer an der Gedenkstele einen Kranz nieder.
Am 25. Juni 2021 hatte ein Mann arglose, ihm unbekannte Passanten mit einem Messer attackiert. Drei Frauen starben, neun Menschen wurden teils schwer verletzt und viele weitere traumatisiert. Das Landgericht Würzburg schickte den Täter im vergangenen Juli unbefristet in eine Psychiatrie. Der Flüchtling aus Somalia ist Gutachten zufolge paranoid schizophren und hörte damals Stimmen, die ihm die Tat befohlen hatten.
Auch die AfD hatte am Sonntag zu einem Demonstrationszug aufgerufen, dem sich auch der thüringische Landeschef Björn Höcke anschloss. Laut Polizeipräsidium Unterfranken versammelten sich rund 70 AfD-Anhänger am Barbarossaplatz und zogen weiter zum Unteren Markt. Dort wollten die Anhänger eine Rede halten, allerdings kamen sie nicht so weit. Rund 250 Gegendemonstranten hatten sich auf die Straße gesetzt und damit den Aufmarsch gestoppt. Insgesamt demonstrierten rund 1200 Menschen gemeinsam mit dem Bündnis "Würzburg ist bunt" gegen die AfD. Die Personen trugen Schilder mit der Aufschrift "gegen rechte Instrumentalisierung" und "kein Bock auf Nazis".
Die Polizei entschied sich zur Deeskalation und gegen "Unmittelbaren Zwang" und beendete deshalb die Versammlung der AfD vorzeitig. Danach legten sich ein paar Protestierende miteinander an. Ein Anhänger von "Würzburg ist bunt" versuchte, eine AfD-Beachflag zu klauen, ein anderer begann eine Handgreiflichkeit mit einem AfD-Anhänger. Die Polizei hat alle drei vorläufig ferstgenommen.
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