Zeugen gesucht
Jüdisches Mahnmal in Unterfranken beschädigt – Staatsschutz ermittelt
03.11.2023, 16:54 Uhr
Mitarbeiter des Gartenamts stellten am Donnerstagmittag fest, dass das Mahnmal von aus Unterfranken deportierten jüdischen Familien am Bahnhofsplatz beschädigt worden ist. Ein bislang Unbekannter hatte zwischen Dienstagmorgen, ab 08.00 Uhr und Donnerstagmittag den Teil eines Koffers gewaltsam aus der Gedenkstätte "DenkOrt Deportationen 1941 - 1944" abgebrochen. Der hierdurch entstandene Schaden beträgt nach ersten Schätzungen mehrere hundert Euro.
Von Würzburg aus wurde ein großer Teil der aus Unterfranken deportierten Jüdinnen und Juden abtransportiert. Zwei Bahnhöfe waren die Orte, an denen die Menschen zwischen 1941 und 1944 ihre Heimat verlassen mussten: der ehemalige kleine Güterbahnhof an der Aumühle, der sog. Aumühl-Ladehof, und der Hauptbahnhof. Am Bahnhofsplatz befindet sich das daher das Mahnmal.
Die Kriminalpolizei Würzburg übernahm laut einer Pressemitteilung die weiteren Ermittlungen und setzt zur Aufklärung der Tat auch auf Hinweise aus der Bevölkerung. Zeugen, die verdächtige Personen im Umfeld der Gedenkstätte beobachtet haben oder sonst sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0931 / 457-1732 zu melden.
Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.