Aufbruch ins All

Künstliche Intelligenz: Universität aus Unterfranken schießt Satelliten in den Orbit

dpa

Georgios Tsakiridis

E-Mail zur Autorenseite

7.11.2023, 16:55 Uhr
An zahlreichen Orten auf der Welt erforschen und fotografieren Wissenschaftler mithilfe gigantischer Teleskope den Weltraum. In Kürze sendet ein Forscherteam aus Würzburg einen Satelliten in den Orbit.

© imago-images An zahlreichen Orten auf der Welt erforschen und fotografieren Wissenschaftler mithilfe gigantischer Teleskope den Weltraum. In Kürze sendet ein Forscherteam aus Würzburg einen Satelliten in den Orbit.

Wissenschaftler der Universität Würzburg wollen einen kleinen Satelliten mit Künstlicher Intelligenz (KI) an Bord ins All schicken, um Phänomene im Weltraum aufzuspüren. Getestet werden sollen neue Hard- und Softwaretechnologien der KI. "Ziel ist es, damit zukünftig automatisch Anomalien auf Planeten oder Asteroiden zu erkennen", teilte die Universität am Dienstag mit. Der Nanosatellit trägt den Namen "Sonate-2" und soll im kommenden März, ausgestattet mit vier Kameras, mit einer Rakete von der Westküste der USA in den Orbit starten.

"Einzigartig an unserer Mission ist, dass die KI an Bord trainiert wird", erklärte Raumfahrttechniker Hakan Kayal. Normalerweise erfolge solch ein Training auf der Erde mit leistungsstarken Computern. Die KI soll zunächst unter anderem herkömmliche geometrische Muster auf der Erdoberfläche kennenlernen. "Dieses Wissen hilft ihr dann dabei, selbstständig Anomalien zu finden", so die Forschenden um Kayal. Mithilfe der KI könnten womöglich interessante Objekte und Phänomene auf einem Asteroiden deutlich schneller aufgespürt werden als auf andere Weise.

Zwei Jahre hat es gedauert, bis der Nanosatellit entwickelt war, wie "tvmainfranken" berichtet. Designt und gebaut wurde der Satellit von einem Team um den Raumfahrttechniker von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Seit rund 20 Jahren arbeitet die JMU demnach bereits an Kleinsatelliten-Missionen. Der Flugkörper ist etwa so groß wie ein Schuhkarton und wiegt zwölf Kilogramm. Die Wissenschaftler hoffen, dass er mindestens ein Jahr funktionieren wird. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert das Projekt mit 2,6 Millionen Euro.

Keine Kommentare