Wüste in Franken: Darum ist die Luftfeuchtigkeit so niedrig

04.07.2018, 20:28 Uhr
Wüstenklima jetzt auch in Deutschland: Niedrige Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen erinnern an ein Klima, das sonst eigentlich in Afrika vorzufinden ist.

© dpa Wüstenklima jetzt auch in Deutschland: Niedrige Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen erinnern an ein Klima, das sonst eigentlich in Afrika vorzufinden ist.

Besonders gut ist dieses Phänomen nachvollziehbar, wenn man sich in diesen Tagen eine kalte Flasche Bier oder Limonade aus dem Kühlschrank holt. Das Glas beschlägt nicht, weil die Temperatur der Flasche über dem Taupunkt der Luft liegt. Der Taupunkt definiert den Wert, auf den sich wasserdampfhaltige Luft abkühlen muss, damit sich Nebeltröpfchen bilden oder eine kühle Oberfläche feucht wird. Je trockener die Luft, desto niedriger liegt der Taupunkt.

Ab einem Taupunkt von 16 Grad empfinden Menschen das Klima als schwül, in den vergangenen Tagen lag dieser Wert im Freistaat aber zwischen null und acht Grad. Diese Bedingungen sind eher typisch für Wüstenregionen in Afrika. Doch in einem mitteleuropäischen Sommer kommen diese Bedingungen nur alle fünf oder zehn Jahre vor.

Schuld an dieser Wetterlage sind die trockene Kaltluft, die in den vergangenen Tagen aus Skandinavien zu uns strömte, sowie der fehlende Wind und die klaren Nächte. Weil der Luft in der Nacht die Wärmespeicherkapazität des Wasserdampfs fehlt, strahlt sie die tagsüber aufgenommene Wärme in den Weltraum ab.

Die trockene Luft bewirkt auch, dass die Hitze erträglicher für uns Menschen wird. Der Schweiß verdunstet effektiver und kühlt auf diese Weise den Körper. Ein Effekt, den auch Saunagänger kennen. Wenn durch einen Aufguss schlagartig die Luftfeuchtigkeit steigt, schwitzt der Körper viel stärker, um den gleichen Kühleffekt für den Körper zu erreichen.

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