Nächste Stufe

XXL-Streik für Franken offiziell! Hier könnte es am Montag für Pendler chaotisch werden

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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23.3.2023, 15:37 Uhr
Jetzt ist auch offiziell klar: In Franken kommt es kommenden Montag (27.03.2023) zu einem größeren Streik.

© NEWS5 / Fechner, NEWS5 Jetzt ist auch offiziell klar: In Franken kommt es kommenden Montag (27.03.2023) zu einem größeren Streik.

Kommenden Montag (27.03.2023) sollten Pendlerinnen und Pendler in Bayern, Franken und der Region viel Zeit und Nerven mitbringen. Wie am Donnerstagnachmittag offiziell bekannt gegeben wurde, zünden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und Verdi die nächste Eskalationsstufe.

So werden weite Teile des öffentlichen Verkehrs komplett lahmgelegt. Betroffen sind aber nicht nur die Schienen – auch an mehreren deutschen Flughäfen dürfte es kritisch werden. Der Airport in Frankfurt kündigte bereits den kompletten Stillstand an. "Alle Aufgaben, die einen vollumfänglichen Flugbetrieb ermöglichen", seien aufgrund des Warnstreiks ausgesetzt, erklärte die Betreibergesellschaft Fraport. Heißt im Klartext – nicht nur dieser Flughafen könnte zu Wochenbeginn zu einer Geisterstadt werden. Ob und wie genau es den Flughafen Nürnberg treffen wird, kann noch nicht genau abgeschätzt werden.

Für Franken gibt es aber bereits eine erste Übersicht, die zumindest grob erahnen lässt, wo es besonders kritisch werden könnte.

Fokus in Nürnberg liegt sicherlich auf der Verkehrs-Aktiengesellschaft (VAG). Wie bereits erwähnt, wird es wohl auch – zumindest in Teilen um den Airport Nürnberg gehen. Die Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH sowie die infra fürth Verkehrs Service GmbH werden hier wohl ebenfalls betroffen sein. Aber auch in Bamberg, Würzburg, Schweinfurt, Bayreuth, Regensburg, Passau, Landshut und Rosenheim werden Ausfälle und Verzögerungen erwartet.

Dabei bleibt es nicht nur beim Streik in Franken. Auch in Augsburg sowie dem Flughafen München wird es wohl zu Stillstand kommen. "Der ganztägige Streik beginnt in der Regel in der Nacht vom 26. auf den 27. März um 0 Uhr und endet um 24 Uhr", teilten beide Gewerkschaften bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Berlin mit. Warum die aktuellen Streiks so wichtig sind, erklärt ein Soziologe im Interview ausführlicher hier.

Wie genau die Schritte in Franken aussehen werden – dazu könnte sich Verdi eventuell im Laufe des Freitags genauer und ausführlicher erklären. Eine offizielle Pressemitteilung dazu gibt es bislang jedoch nicht. So oder so steht aber wohl jetzt schon fest: Montag könnte es nicht nur in Bayern, sondern ganz Deutschland zu einer echten Geduldsprobe für Pendlerinnen und Pendler kommen.

Mit den Aktionen erhöht Verdi den Druck für die am Montag beginnende dritte Verhandlungsrunde mit Bund und Kommunen. Gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb fordert die Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn. Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.

Ende Februar begannen zudem die Verhandlungen der EVG mit der Bahn und rund 50 weiteren Eisenbahn-Unternehmen. Die Gewerkschaft hatte in der vergangenen Woche ein erstes Angebot der Bahn abgelehnt. Sie fordert mindestens 650 Euro mehr Lohn. Bei den höheren Entgelten strebt sie eine Steigerung um zwölf Prozent an bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die Bahn hatte unter anderem angeboten, die Löhne der rund 180.000 betroffenen Beschäftigten in zwei Schritten um insgesamt fünf Prozent anzuheben sowie mehrere Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro in Aussicht gestellt.

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