Aufwärmen am warmen Kamin und mit leckerem Essen

So ganz anders: Winterliches Hüttenwandern in Oberbayern

15.01.2022, 06:00 Uhr
Schneeschuhtour auf das Fellhorn bei Reit im Winkl.

© imago images/imagebroker Schneeschuhtour auf das Fellhorn bei Reit im Winkl.

Der Trend hält an: Winterliche Aktivitäten spielen sich längst nicht mehr nur auf der Skipiste oder in der Loipe ab. Outdoorliebhaber gehen auch gerne zum Wandern und Bergsteigen. Besonders viel Spaß macht es, wenn am Berg eine gemütliche Hütte mit warmem Essen und einem Plätzchen am Kachelofen wartet. Hier unsere Top-Tipps in Oberbayern:

Aueralm am Tegernsee: Die Aueralm (1299 m) zählt zu den bekanntesten Almen am Tegernsee. Von der Terrasse genießen Besucher einen herrlichen Ausblick zum Hirschberg, Wallberg sowie Roß- und Buchstein. Und wer selbst im Winter einen Gipfel anpeilt, findet diesen im nahen Fockenstein (1564 m) – mit Schneeschuhen! Auf der Aueralm kommen auch winters leckere Kuchen, warme Suppen und Brotzeit auf den Tisch. Montags ist Ruhetag. (Vom Wanderparkplatz Sonnenbichl mit Parkgebühr am Ortsrand von Bad Wiessee 1,5 Stunden zur Aueralm)

Lenggrieser Hütte: Die Lenggrieser Hütte (1338 m) liegt oberhalb des Skifahrerdorfes Lenggries auf der Seekaralm, mit fantastischem Ausblick ins Karwendel und ins Isartal. Mehrere Wege führen hinauf, aber im Winter ist meist nur eine Variante über den Forstweg begehbar. Echte Bergfans lassen es sich nicht nehmen, auf der Alpenvereinshütte zu übernachten und frühmorgens etwa mit Tourenski oder Schneeschuhen weiter Richtung Seekarkreuz aufzubrechen. Bei den Wirtsleuten wird gut bayerisch gekocht, von Spinatknödeln über Schweinebraten bis Kaiserschmarrn. (Vom Parkplatz Lenggries-Hohenburg am Hirschbach entlang durch Bergwiesen und dann durch den Wald in rund 2,5 bis 3 Stunden)

Berggasthof Neureuth überm Tegernsee: Was herrschte für eine Aufregung, als wegen eines Hangrutsches der beliebte Berggasthof vorübergehend schließen musste. Immerhin zählt die Neureuth (1264 m) mit ihrer Bergkapelle zu den Wander-Highlights am Tegernsee, schon allein wegen Aussicht auf den See und die umliegenden Gipfel. Was im August 1883 mit einer Ein-Raum-Hütte begann, hat sich im Laufe der Zeit zu einem stattlichen Berggasthof entwickelt. Die Speisekarte kann es durchaus mit einem Wirtshaus im Tal vergleichen aufnehmen. (Die meisten Wanderer starten in den Orten Tegernsee und Gmund, die sich gut mit der BOB (Bayerischen Oberlandbahn) erreichen lassen. Aufstieg in knapp 2 Stunden)

Einige gemütliche Berghütte empfangen mittlerweile rund ums Jahr hungrige Gäste.

Einige gemütliche Berghütte empfangen mittlerweile rund ums Jahr hungrige Gäste. © imago images/imagebroker, NNZ

Bründlingalm am Hochfelln: Der Aussichtsbalkon schlechthin mit grandiosem Blick auf Chiemsee und Alpenvorland. Die Almgebäude stehen auf einem Wiesenplateau am Fuße der Felsen des Hochfelln. Man kann auch mit der Hochfellnbahn bis zur Mittelstation fahren. Von dort braucht man nicht mal eine halbe Stunde bis zum altehrwürdigen Berggasthof. Rund um die Bründlingalm (1167 m) gibt es auch ein kleines Skigebiet, aber eigentlich ist der Hochfelln ein Revier der Skitouren- und Schneeschuhgeher. (Vom Parkplatz Kalkofen in Bergen bzw. von der nahen Talstation der Hochfellnbahn geht man in rund 1,5 Stunden (500 Höhenmeter) durch den Bergwald)

Rotwandhaus im Mangfallgebirge: In der großen Alpenvereinshütte auf 1737 Metern Höhe fühlen sich auch Familien mit Kindern wohl. Von der Sonnenterrasse schweift bei klarer Sicht der Panoramablick von der Zugspitze bis zum Großglockner. Das Essen schmeckt dort oben ziemlich gut. Der Speck kommt aus dem eigenen Räucherofen, das Brot wird selbst gebacken. Man kann dort auch übernachten. (Vom Parkplatz an der Alten Wurzhütte in Spitzing in 2,5 Stunden auf guten Wegen. Bei entsprechender Schneelage eignet sich der Rückweg als Rodelstrecke)

Hirschberghaus in den Tegernseer Bergen: Der Hirschberg (1668 m) zählt zu den schönsten Aussichtsbergen rund um den Tegernsee. Eine Seilbahn gibt es keine, aber dafür das altehrwürdige Hirschberghaus (1511 m) unterhalb des Gipfels. Der steile Aufstieg ist im Winter etwas beschwerlich, aber zur Belohnung warten oben einfache bayerische Küche und ein Rundblick über den Tegernsee und ins Karwendelgebirge. Gegen Voranmeldung kann man auch am Berg übernachten. (Vom Parkplatz Scharling bei Kreuth beschilderter Weg 607 in rund zwei Stunden zum Hirschberghaus)

Hindenburghütte bei Reit im Winkl: Die Hemmersuppenalm ist ein ausgesprochenes Winterwandergebiet im "weiß-blauen Sibirien", wie die schneereiche Region auch bezeichnet wird. Dort warten rund 15 Kilometer präparierte Winterwege – und mittendrin die Hindenburghütte (1250 m). So wurde von dort aus auch der erste Premium-Winterwanderweg Deutschlands eingerichtet. Im familienfreundlichen Berggasthaus kommt bayerische Küche auf den Tisch. (Vom Parkplatz Blindau geht es in knapp 1,5 Stunden hinauf zur Hütte. Ab Mittag ist zurück die Naturrodelbahn freigegeben)

Priener Hütte/ Walchsee: Unterhalb des Geigelsteins – ein beliebter Skitourenberg in den Chiemgauer Alpen – liegt die familienfreundliche Priener Hütte auf 1410 Metern Höhe im Naturschutzgebiet. Einzigartig ist der Panoramablick zum Zahmen und Wilden Kaiser. In Mehrbettzimmern oder im Matratzenlager können Sie übernachten. Es gibt raffinierte Alpenküche. (Vom Parkplatz Huben am Ortsrand von Sachrang in rund zwei Stunden auf gutem Weg zur Hütte)

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