Zwiespalt in den Öffentlich-Rechtlichen
ARD möchte in Zukunft keine Winnetou-Filme mehr zeigen - das ZDF aber schon
26.8.2022, 11:51 Uhr
Wie rassistisch sind die Darstellung indigener Völker in den Winnteou-Filmen? Diese Frage beschäftigt derzeit ganz Deutschland. Nach Kritik im Internet hatte sich der Ravensburger Verlag dazu entschlossen, drei Kinderbücher und ein Puzzle über den Apachen-Häuptling vom Markt zu nehmen. "Die Entscheidung, die Titel zu veröffentlichen, würden wir heute nicht mehr so treffen", erklärte der Verlag. Die Bücher hätten die "Gefühle anderer verletzt".
Nun stehen auch ältere Veröffentlichungen, Bücher und Filme über Winnetou, auf dem Prüfstand. Wie die Bild-Zeitung erfahren hat, plant die ARD in Zukunft ohne Winnetou-Filme. Auf Anfrage teilte der Rundfunkverbund mit, dass bereits 2020 die dafür nötigen Lizenzen ausgelaufen seien - und man auch für die Zukunft keine Lizenz-Käufe vorhabe.
ZDF zeigt die Filme weiterhin
Der Bayerische Rundfunk erklärt indes, dass man "weiterhin Filmklassiker zeigen" werde. Es werde aber im Einzelfall geprüft, ob der Film ins Programm passe. Im ZDF hingegen sieht man das anders: Dort will man in den kommenden Jahren weiterhin Winnetou-Filme ins Programm nehmen.
Die Filme gerieten zuletzt immer mehr in die Kritik: Die amerikanischen Ureinwohner werden dort alles andere als realistisch dargestellt, auch Details wie die Stammeszugehörigkeit sind nicht realitätsgetreu. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ließ es sich nicht nehmen, die hitzige Debatte zu kommentieren - wenn auch nur mit einem Wort. Er teilte einen Tweet, in dem CSU-Politiker Florian Hahn von einem "woken Shitstorm", der "armselig genug" sei, sprach und zeitgleich den Ravensburger Verlag als "feige" bezeichnete, mit dem Wort "Absolut".