Ariya: Elektro-Crossover von Nissan
17.7.2020, 14:02 UhrElektroautos sind bei Nissan schon ein Thema gewesen, als man andernorts noch belustigt die Augenbrauen hob, wenn es um Fahren mit Strom ging. Den kompakten Leaf gibt es seit 2010 und inzwischen schon in zweiter Generation, nicht viel jünger ist der Zoe von Konzernpartner Renault.
2021 wird das E-Programm nach oben hin erweitert. Der jetzt vorgestellte, 4,60 Meter lange Ariya folgt wie so viele Elektroautos der populären Karosserieform des Crossovers, er fährt fünftürig und mit praktischer Heckklappe vor. Der Kofferraum packt bei den Fronttrieblern 468 Liter weg, beim Allrad-Ariya 415 Liter.
Vielfältig zu kombinieren
Der Kunde kann umfangreich kombinieren, denn der Ariya wird mit zwei Batteriegrößen (nach denen sich dann auch die Reichweite richtet), in fünf Leistungsstufen und wahlweise mit Front- oder Allradantrieb angeboten.
Das 160 kW/218 PS starke Basismodell mit Frontantrieb nutzt, wenig überraschend, den kleineren Akku mit 63 kWh. Die Reichweite liegt dann bei 360 Kilometern, der Einstiegs-Ariya wendet sich somit hauptsächlich an Pendler oder sonstwie urban orientierte Käufer. Der 63-kWh-Akku ist auch in Verbindung mit Allradantrieb zu ordern, ein zweiter Motor an der Hinterachse erhöht die Leistung auf 205 kW/279 PS, die Reichweite reduziert sich allerdings auf 340 Kilometer.
Das größere Batteriepack bietet eine Kapazität von 87 kWh. Im frontgetriebenen Ariya mit 178 kW/254 PS ergibt sich die höchste Reichweite aller Modelle, 500 Kilometer. Das Allrad-Pendant bringt es auf 225 kW/306 PS, muss aber nach 460 Kilometern an die Ladestation.
Performance-Variante mit knapp 400 PS
Als Topmodell fungiert die allradgetriebene Performance-Variante mit großer Batterie, 290 kW/394 PS und 400 Kilometern Reichweite.
Gerne dürften gerade die europäischen unter Nissans Strom-Kunden hören, dass der Ariya mit zwei Defiziten Schluss macht, die beim Leaf für Kritik gesorgt haben. Zum einen beherrscht der neue Crossover Wechselstrom-Laden (AC) an der Wallbox oder öffentlichen Ladesäule nicht nur ein-, sondern dreiphasig und bis zu deutlich brauchbareren 22 kW. Und beim Schnellladen (DC, bis 130 kW) bietet er den gängigeren CCS-Anschluss, während der Leaf noch das weniger verbreitete Chademo-System nutzt.
Im Innenraum tut Nissan das, was die meisten Hersteller tun, nämlich auf Minimalismus mit kaum noch haptischen Bedienelementen zu setzen. Zwei große 12,3-Zoll-Displays sind in den Armaturenträger integriert, das sieht gut und aufgeräumt aus. Das Infotainmentsystem reagiert auch auf Spracheingabe, Amazons Alexa befindet sich als Beifahrerin an Bord.
Einstiegspreis ab ca. 40.000 Euro
Noch nicht bekannt ist, was der Ariya kosten wird. Auszugehen ist aber von einem Einstiegspreis um 40.000 Euro.
Ulla Ellmer