Elektro-SUV von BMW: Der iX3 fährt vor
15.7.2020, 20:53 UhrGanz weit vorn sind sie einst bei BMW gewesen: Als der i3 im Jahr 2013 auf den Markt kam, so ganz anders aussah als jeder andere BMW, vor allem aber elektrisch fuhr, da mochte noch kaum einer von batterieelektrischer Mobilität auf breiter Front sprechen.
Als sich das geändert hatte und die Stromer auch von der Politik zu ökologischen Heilsbringern gehypt wurden, da war es um BMWs Elektro-Aktivitäten auf einmal still geworden. Während Jaguar den I-Pace brachte, Audi den e-tron, VW eine ganz "ID"-Familie ankündigte und Tesla sowieso die Auto-Welt aufmischte, schienen ausgerechnet die einstigen Pioniere aus München den Stecker gezogen zu haben.
Mehr Pragmatismus
Inzwischen bekennt man sich bei BMW wieder zur Elektromobilität. Allerdings vorerst weniger mutig als beim i3, sondern mit mehr Pragmatismus. Heißt: Keine aufwendige Carbon-Bauweise, keine spezielle Elektro-Architektur und kein ungewöhnliches Design, sondern Autos, die nicht viel anders aussehen als ganz normale Verbrenner.
Zu besichtigen ist die Strategie jetzt am iX3, der seine Nähe zum Kompakt-SUV X3 weder verbergen kann noch will. Der neue Stromer nutzt einen 80-kWh-Akku, auf den 518 der insgesamt 2185 Kilo Fahrzeuggewicht entfallen. Die Lithium-Ionen-Batterie dient als Stromlieferant für einen 219 kW/286 PS starken Elektromotor mit üppigen 400 Nm Drehmoment.
Nach praxisnaher WLTP-Norm schafft das Elektro-SUV mit einer Akkuladung bis zu 460 km Reichweite, damit lässt sich einiges anfangen. Wechselstrom zieht der iX3 sowohl ein- als (löblicherweise) auch dreiphasig und bis zu 11 kW. Auch die unerlässliche Fähigkeit zum Gleichstrom-Schnellladen ist vorhanden, mit bis zu 150 kW. An der DC-Säule ist der iX3 binnen einer guten halben Stunde von 0 auf 80 Prozent Akkuladung zu bringen, in zehn Minuten "tankt" er für 100 Kilometer Strecke nach. iX3-Kunden berechnet das Schnellladenetz Ionity nur 29 Cent pro Kilowattstunde.
Zu den Fahrleistungen lässt BMW wissen, dass der Hecktriebler den Sprint von 0 auf 100 km/h in 6,8 Sekunden absolviert und die Höchstgeschwindigkeit auf 180 km/h begrenzt ist.
Praxistaugliche Maße erreicht der Kofferraum, der sich von 510 auf 1560 Liter erweitern lässt.
Start in China
Dass im Sommer zuerst die wichtigen chinesischen Kunden mit dem iX3 stromern können, hat seinen guten Grund, denn die Produktion des Elektro-SUVs erfolgt in China. Erst im Frühjahr 2021 werden dann auch die deutschen Kunden bedacht.
Förderprämie abzugsfähig
Als Einstiegspreis für das gut ausgestattete Basismodell "Inspiring", das unter anderem Drei-Zonen-Klimaautomatik, Navi-Infotainment, Digitalradio, Digital-Cockpit, Panorama-Glasdach, elektrisch einstellbare Sitze, etliche Assistenzsysteme sowie eine elektrische Heckklappe mitbringt, nennt BMW 69.800 Euro. Abzugsfähig sind knapp 8000 Euro Brutto-Förderprämie. Die gab es für den i3 seinerzeit noch nicht.
Ulla Ellmer