Preisschock auf dem Automarkt
Fast 30.000 Euro für einen VW Golf: Neuwagenpreise steigen, E-Auto-Nachfrage fällt
01.02.2025, 20:36 UhrGünstige Autos verschwinden in Deutschland zunehmend von der Bildfläche. Es gibt immer weniger Neuwagen unter 20.000 Euro. Im Gegenteil – insbesondere seid der Corona-Pandemie steigen die Preise rapide an.
Zum Beispiel: Ein VW Golf der Basisversion kostete 2019 noch 19.995 Euro, heute liegt der Preis bei mindestens 28.330 Euro – das ist eine Preissteigerung von fast 50 Prozent. Die Gründe für den Preisanstieg sind unter anderem Produktionskosten und Lieferkettenprobleme.
Preise für Verbrenner steigen
In Deutschland steigen vor allem die Preise für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Laut einer Meldung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) haben die Neuwagenpreise in Deutschland im Jahr 2024 die höchsten Werte erreicht.
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Preise für viele Modelle erheblich. Das schreckt potenzielle Käufer und Käuferinnen eher ab. Besonders auffällig ist der Anstieg bei beliebten Fahrzeugen, wie beispielsweise dem VW Golf. Auch der Opel Corsa, der 2016 noch für knapp 12.000 Euro zu haben war, kostet heute fast doppelt so viel.
Nachfrage nach Elektroautos sinkt
Die Nachfrage nach Elektroautos in Deutschland ist deutlich gesunken. Laut dem Branchenverband Acea fielen die Zulassungen im Dezember 2024 um 10,2 Prozent, wobei Deutschland mit einem Rückgang von 38,6 Prozent besonders negativ auffiel. Auch Frankreich trug mit -20,7 Prozent zum Rückgang bei. Im Jahr 2024 machten E-Autos nur noch 13,6 Prozent der Neuzulassungen aus – ein Rückgang von einem Prozentpunkt im Vergleich zum Vorjahr. Benziner und Diesel bleiben im Hinblick auf Zulassungen dagegen stabil bei etwa 33,3 Prozent beziehungsweise 11,9 Prozent.
Die Gründe für den Rückgang der E-Auto-Zulassungen in Deutschland sind unterschiedlich. Laut dpa sind die Ladeinfrastruktur, hohe Preise und das Fehlen günstiger Modelle ein Problem. Auch die sinkenden Förderungen und die unsichere Wirtschaftslage bremsen den Kauf von E-Autos eher aus.
Deutschland bleibt auf der Strecke
Im Gegensatz zu Deutschland zeigt sich in anderen EU-Ländern – vor allem in Skandinavien – ein anderes Bild, berichtet die dpa. In Dänemark, dem Spitzenreiter in Sachen E-Auto-Verkäufe, machten Elektroautos im Jahr 2024 bereits 51,5 Prozent der Neuzulassungen aus. In Ländern wie Schweden und Norwegen ist der Marktanteil von Elektroautos ebenfalls deutlich höher.
Ein Grund für den Erfolg der E-Autos in diesen Ländern ist die jahrelange Förderung durch den Staat, etwa in Form von Steuererleichterungen oder kostenlosem Parken für Elektroautos in Städten wie Kopenhagen. Zudem profitieren die Skandinavier von einer besseren Ladeinfrastruktur und einem höheren Durchschnittseinkommen, was den Kauf eines E-Autos für viele Bürger erschwinglicher macht.
Die Preissteigerung hat ihre Ausnahmen
Das einzige deutsche Modell unter 20.000 Euro ist der VW Polo 1.0. Dieser wird allerdings in Südafrika produziert. Für Käufer und Käuferinnen, die ein günstiges Auto unter 20.000 Euro suchen, sind auch Importmarken wie Dacia, Fiat und Hyundai preislich passend.
Der Dacia Sandero SCe 65 ist mit 12.400 Euro der günstigste Wagen unter 20.000 Euro. Das günstigste Elektroauto – der Dacia Spring Electric – kostet 16.900 Euro.
Wie geht es jetzt weiter?
Die Aussichten für den Automarkt in Deutschland und der EU bleiben ungewiss. Laut dpa erwartet die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY auch im Jahr 2025 kaum eine Besserung auf dem Markt.
Die schwache Nachfrage, die hohen Neuwagenpreise und die Unsicherheit in der Wirtschaft werden die Autoindustrie weiterhin belasten. Die Entwicklung der E-Auto-Zulassungen könnte jedoch durch sinkende Preise und verstärkte Herstelleranreize positiv beeinflusst werden.
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