Weihnachtszeit

Christkind oder Nikolaus: Wer bringt eigentlich die Geschenke?

4.12.2020, 11:00 Uhr
Die Figur geht vor allem auf Nikolaus von Myra zurück. Er war Bischof in Kleinasien, starb angeblich am 6. Dezember 343 und galt als überaus großherzig. Der Legende nach steckte der Wohltäter armen Mädchen Geld für die Aussteuer zu. Das heimliche Bringen von Nikolausgaben bei Nacht ist seit dem 15. Jahrhundert bekannt. Seit dem 17. Jahrhundert tritt die Figur persönlich auf.
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Sankt Nikolaus

Die Figur geht vor allem auf Nikolaus von Myra zurück. Er war Bischof in Kleinasien, starb angeblich am 6. Dezember 343 und galt als überaus großherzig. Der Legende nach steckte der Wohltäter armen Mädchen Geld für die Aussteuer zu. Das heimliche Bringen von Nikolausgaben bei Nacht ist seit dem 15. Jahrhundert bekannt. Seit dem 17. Jahrhundert tritt die Figur persönlich auf. © dpa

In den Niederlanden und Teilen Belgiens legt diese Variante des heiligen Nikolaus jedes Jahr per Schiff in einem anderen Hafen an und reitet dann von Dach zu Dach. Dort klettert Sinterklaas durch die Schornsteine, um schon knapp drei Wochen vor Weihnachten Geschenke zu bringen.
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Sinterklaas

In den Niederlanden und Teilen Belgiens legt diese Variante des heiligen Nikolaus jedes Jahr per Schiff in einem anderen Hafen an und reitet dann von Dach zu Dach. Dort klettert Sinterklaas durch die Schornsteine, um schon knapp drei Wochen vor Weihnachten Geschenke zu bringen. © privat

Angeblich war es der Reformator Martin Luther selbst, der als Gegner der Heiligenverehrung den Nikolaus durch das Christkind ersetzt hat. In der Adventszeit überprüfte es das religiöse Wissen von Kindern. Heute schreiben auch Kinder in katholischen Haushalten Wunschzettel ans Christkind und in evangelischen an den Weihnachtsmann - die Bräuche haben sich vermischt.
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Christkind

Angeblich war es der Reformator Martin Luther selbst, der als Gegner der Heiligenverehrung den Nikolaus durch das Christkind ersetzt hat. In der Adventszeit überprüfte es das religiöse Wissen von Kindern. Heute schreiben auch Kinder in katholischen Haushalten Wunschzettel ans Christkind und in evangelischen an den Weihnachtsmann - die Bräuche haben sich vermischt. © Daniel Karmann, dpa

Er ist bärtig, pausbäckig, trägt ein rot-weißes Kostüm und fährt Heiligabend mit seinen Geschenken auf einem Schlitten von Haus zu Haus. Ebenso wie das Christkind entstand der Weihnachtsmann im Zuge der Reformation, um den Brauch des Schenkens vom Nikolaustag auf das Weihnachtsfest zu übertragen. Die Figur hat keinen biblischen Hintergrund, sondern ist ein reines Kunstprodukt. Sein Äußeres geht im Ursprung auf den Heiligen Nikolaus zurück, sein heutiges Bild auch auf eine Coca-Cola-Werbekampagne von 1932.
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Weihnachtsmann

Er ist bärtig, pausbäckig, trägt ein rot-weißes Kostüm und fährt Heiligabend mit seinen Geschenken auf einem Schlitten von Haus zu Haus. Ebenso wie das Christkind entstand der Weihnachtsmann im Zuge der Reformation, um den Brauch des Schenkens vom Nikolaustag auf das Weihnachtsfest zu übertragen. Die Figur hat keinen biblischen Hintergrund, sondern ist ein reines Kunstprodukt. Sein Äußeres geht im Ursprung auf den Heiligen Nikolaus zurück, sein heutiges Bild auch auf eine Coca-Cola-Werbekampagne von 1932. © Laurent Gillieron (dpa)

Der Name des Wichtels aus Skandinavien stammt vermutlich vom dänischen Namen Niels (Nikolaus). Die norwegische Variante des Weihnachtsmanns hat eine rote Zipfelmütze und einen langen weißen Bart – trägt aber auch einen Norwegerpullover und handgestrickte Kniestrümpfe. Wer auf Geschenke hofft, sollte nicht vergessen, dem "Julenisse" einen Teller Weihnachtsgrütze vor die Tür zu stellen.
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Nisse

Der Name des Wichtels aus Skandinavien stammt vermutlich vom dänischen Namen Niels (Nikolaus). Die norwegische Variante des Weihnachtsmanns hat eine rote Zipfelmütze und einen langen weißen Bart – trägt aber auch einen Norwegerpullover und handgestrickte Kniestrümpfe. Wer auf Geschenke hofft, sollte nicht vergessen, dem "Julenisse" einen Teller Weihnachtsgrütze vor die Tür zu stellen. © Roland Fengler

In Spanien und Teilen Lateinamerikas gibt es die Geschenke erst am 6. Januar – wenn die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar durchs Land ziehen. Der Brauch geht darauf zurück, dass die Könige dem Jesuskind mit Weihrauch und Myrrhe huldigten. Am Vorabend des Dreikönigsfestes stellen Kinder mit Heu gefüllte Schuhe vor die Tür. In Deutschland sieht man am 6. Januar oftmals Sternsinger.
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Heilige drei Könige

In Spanien und Teilen Lateinamerikas gibt es die Geschenke erst am 6. Januar – wenn die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar durchs Land ziehen. Der Brauch geht darauf zurück, dass die Könige dem Jesuskind mit Weihrauch und Myrrhe huldigten. Am Vorabend des Dreikönigsfestes stellen Kinder mit Heu gefüllte Schuhe vor die Tür. In Deutschland sieht man am 6. Januar oftmals Sternsinger. © Uli Deck, NN

In Italien kommt der Weihnachtsmann erst seit wenigen Jahren. Früher war die Hexe Befana für die Auslieferung der Geschenke verantwortlich: In der Nacht zum 6. Januar fliegt sie mit dem Besen von Haus zu Haus. Am Vorabend des Dreikönigstags hängen die Kinder Strümpfe an den Kamin oder stellen Schuhe hin, damit die Hexe sie mit Gaben füllen kann – sofern sie brav waren. Der Name Befana geht auf das Fest Epiphanias (Erscheinung des Herrn) zurück.
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Hexe Befana

In Italien kommt der Weihnachtsmann erst seit wenigen Jahren. Früher war die Hexe Befana für die Auslieferung der Geschenke verantwortlich: In der Nacht zum 6. Januar fliegt sie mit dem Besen von Haus zu Haus. Am Vorabend des Dreikönigstags hängen die Kinder Strümpfe an den Kamin oder stellen Schuhe hin, damit die Hexe sie mit Gaben füllen kann – sofern sie brav waren. Der Name Befana geht auf das Fest Epiphanias (Erscheinung des Herrn) zurück. © EPA/Claudio Onorati (dpa)

Er ist die osteuropäische Variante des Weihnachtsmanns und kommt seit dem 19. Jahrhundert in russischen Märchen vor – eigentlich als bloße Winterfigur. In der Sowjetunion wurde er dann zum sozialistischen Ersatz für den westlichen Gabenbringer. Um Bezüge zum Weihnachtsmann zu vermeiden, musste Väterchen Frost eigens einen blauen Mantel tragen. Nach dem Ende des Kommunismus und der Wiedereinführung des orthodoxen Weihnachtsfestes spielt Väterchen Frost seine Rolle heute aber weiter. Das russisch-orthodoxe Weihnachtsfest wird nach dem Julianischen Kalender 13 Tage später als die deutsche Weihnacht gefeiert.
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Väterchen Frost

Er ist die osteuropäische Variante des Weihnachtsmanns und kommt seit dem 19. Jahrhundert in russischen Märchen vor – eigentlich als bloße Winterfigur. In der Sowjetunion wurde er dann zum sozialistischen Ersatz für den westlichen Gabenbringer. Um Bezüge zum Weihnachtsmann zu vermeiden, musste Väterchen Frost eigens einen blauen Mantel tragen. Nach dem Ende des Kommunismus und der Wiedereinführung des orthodoxen Weihnachtsfestes spielt Väterchen Frost seine Rolle heute aber weiter. Das russisch-orthodoxe Weihnachtsfest wird nach dem Julianischen Kalender 13 Tage später als die deutsche Weihnacht gefeiert. © Matthias Hiekel, dpa