Kult in Bildern
Die 50 größten TV-Hits Deutschlands seit 2000
50 Bilder 9.9.2018, 11:26 UhrTatort (Das Erste)
Der "Tatort" ist ein Format der Superlative. Seit 1970 zieht das Kult-Format deutsche Zuschauer in seinen Bann, womit es die am längsten laufende Krimireihe im deutschsprachigen Raum darstellt. Es vereint von verschiedenen ARD-Anstalten verantwortete Städtekrimis in sich. Kein anderes Programm unterhält im deutschen Fernsehen mehr Menschen als der "Tatort" am Sonntag - daran änderte sich auch nach der Jahrtausendwende nichts. Ein neuer Fall stellte in den vergangenen Jahren ausnahmslos immer das meistgesehene Programm des Tages dar und erzielte in den meisten Fällen nicht nur insgesamt, sondern auch bei 14- bis 49-Jährigen die höchste Einschaltquote. Im Jahr 2013 erreichten "Tatort"-Ausgaben im Schnitt 9,32 Millionen Deutsche und gut laufende "Tatorte" zählen auch heutzutage noch immer zehn Millionen Zuschauer pro Folge oder mehr. Am erfolgreichsten läuft der WDR-Ableger aus Münster. Das Duo Boerne und Thiel förderte auch die erfolgreichste "Tatort"-Folge seit 1992 zu Tage: Am 2. April 2017 fieberten 14,56 Millionen Menschen beim Fernsehfilm "Fangschuss" der Münsteraner mit. © WDR/Markus Tedeskino
Wetten, dass...? (ZDF)
Im Jahr 2014 endete die mutmaßlich größte Fernsehshow Europas. 1981 erfand Entertainer Frank Elstner das eigentümliche Showformat, das Millionen von Deutschen am Samstag unvergessliche Familienabende bescherte und mit großen internationalen Stars aufwartete, die angesichts der sehr besonderen Prämisse der ZDF-Show häufig mit mehr Fragezeichen im Gesicht gingen als sie kamen. Mit dem Ausstieg Thomas Gottschalks, der von 1987 bis 2011 mit zwei Jahren Unterbrechung durch die Show führte und von Markus Lanz ersetzt wurde, ging auch das Zuschauerinteresse stark zurück. Lanz übernahm die Sendung 2012. Seinen Auftakt verfolgten noch fast 15 Millionen Menschen bis die Reichweite innerhalb von sechzehn Ausgaben kontinuierlich auf knapp über sechs Millionen Interessenten gesunken war. Vor der Jahrtausendwende und Anfang der Nuller Jahre hatten die Einschaltquoten noch eine ganz andere Dimension. Am 6. Dezember 2003 sahen letztmals mehr als die Hälfte aller Fernsehzuschauer "Wetten, dass...?" und auch Reichweiten von fünfzehn Millionen Zuschauern wurden danach kaum noch erreicht. Am 13. Dezember 2014 hieß es das letzte Mal "Top, die Wette gilt!". 9,27 Millionen Zuschauer verabschiedeten sich. © obs/ZDF
Ich bin ein Star - holt mich hier raus! (RTL)
TV-Trash oberster Güte liefert seit 2004 "Ich bin ein Star - holt mich hier raus!" bei RTL. Lange Zeit hatten viele Zuschauer das "Dschungelcamp" nur hinter vorgehaltener Hand angesehen. Doch gerade mit dem Aufstieg der Sozialen Medien entwickelte sich die Reality-Show, in der C-Promis in ekligen bis demütigenden Dschungelprüfungen um Essensrationen und Relevanz im Heimatland kämpfen, immer zu Beginn eines neuen Jahrs zum Gesprächsthema Nummer eins - und zur erfolgreichsten Fernsehsendung 14- bis 49-Jähriger in Deutschland. Ihren Höhepunkt erreichte die Sendung mit Sonja Zietlow im Jahr 2014, als sich im Schnitt fast die Hälfte aller jungen Fernsehzuschauer zwei Wochen lang das Dschungelcamp zu Gemüte führten, ehe ein kontinuierlicher Quotenrückgang in den Folgejahren seinen Lauf nahm. © MG RTL D / Stefan Menne
Popstars (ProSieben)
Im Jahr 2000 schrieb "Popstars" deutsche Fernsehgeschichte als erstes Castingshowformat überhaupt. Fans des Formats können argumentieren, dass die Sendung, die nicht nur auf Gesangs- sondern auch Tanztalente achtete, erfolgreichere Künstler formte als "Deutschland sucht den Superstar" bei RTL. So gingen beispielsweise "No Angels", "Bro'Sis" oder "Monrose" durch die Schule von Detlef D. Soost und Co. Auch aus Zuschauersicht begleitete das Format anfangs ein großer Hype. Die Staffel, in der "Monrose" 2006 als Sieger hervorgingen, blieb die erfolgreichste des Formats. Fast sechs Millionen Menschen verfolgten die beliebteste Ausgabe, mehrmals sahen über 22 Prozent der jungen Zuschauer zu. Danach nahm die Zuschauerbeteiligung auf hohem Niveau kontinuierlich ab - bis ProSieben die Sendung nach zehn Staffeln im Jahr 2012 einstellte. RTL II reanimierte das Format im Jahr 2015, allerdings blieb es beim Versuch, das Konzept zurück zu alter Popularität zu führen. © ProSieben
Der Bulle von Tölz (Sat.1)
14 Jahre grantelte sich Ottfried Fischer als "Bulle von Tölz" durch das deutsche Fernsehen. Damit war er Protagonist einer der beliebtesten Eigenproduktionen von Sat.1. Benno Berghammer und seine dominante Mutter fuhren sich in 69 Folgen des Serienformats an, während der Sohnemann nebenbei Kriminalfälle löste. Aus heutiger Sicht unvorstellbar für Sat.1: Häufig knapp fünf Millionen, teilweise bis zu sechseinhalb Millionen Menschen schauten Fischer beim Herumbullen zu. Als Ruth Drexel, die Darstellerin von Mutter "Resi", im Jahr 2009 starb, beendete Sat.1 die Serie. © Sat.1/Walter Wehner/Montage: Sat.1/Dirk Schaller
Die Höhle der Löwen (VOX)
In Großbritannien ist es das "Drachennest", in den USA das "Haifischbecken", hierzulande "Die Höhle der Löwen". Im Jahr 2014 begann VOX mit der Adaption eines internationalen Erfolgsformats, in der Kaufmänner und Erfinder ihre neu entwickelten Produkte Investoren anbieten. Die Gründershow entwickelte sich zum großartigen Erfolg für das eher kleine VOX. Unterhält der Sender der RTL-Gruppe sonst um die sieben Prozent der jungen Zuschauer, waren mit der Gründershow bis zu 18 Prozent pro Staffel möglich. Das Dienstagabendformat sprengte mit teilweise über drei Millionen Menschen sogar manches Mal die 20-Prozent-Marke und bescherte seinem Sender damit neue Quotenrekorde. © MG RTL D / Frank Hempel
Tagesschau (Das Erste)
An der "Tagesschau" führt in einer Liste der beliebtesten Formate kein Weg vorbei. Es ist das deutsche Format schlechthin und die Sendezeit der "Tagesschau"-Hauptausgabe könnte auch legitim in einem Einbürgerungstest abgefragt werden. Schon seit 1952 informiert die Nachrichtensendung mehrmals am Tag über die Geschehnisse in Deutschland und aller Welt. Bis zu 20 Ausgaben werden am Tag erstellt und ausgestrahlt, die 20-Uhr-Ausgabe sehen bis zu zehn Millionen Menschen. Damit stellt die "Tagesschau" gerade an Tagen mit weniger spektakulärem Abendprogramm häufig die meistgesehene Sendung des Tages. Die "Tagesschau" ist DAS deutsche Format, damals wie heute. © NDR/Thorsten Jander
Aktenzeichen XY... ungelöst (ZDF)
Seit 1967 hält "Aktenzeichen XY... ungelöst" deutsche Fernsehzuschauer in Atem. Die True-Crime-Fernsehreihe mit Moderator Rudi Cerne behandelt seit jeher wahre, ungelöste Fälle in Deutschland - und die Deutschen schalten ein und helfen mit. Zum 50-jährigen Jubiläum im Jahr 2017 wurde Bilanz gezogen: Knapp 40 Prozent aller vorgestellten Fälle konnten bis dahin aufgeklärt und über 2300 Täter festgenommen werden. Unter den Infotainment-Formaten gehört "Aktenzeichen XY" zur absoluten Top-Riege. Zwischen viereinhalb und sechs Millionen Menschen verfolgen die Sendung in der Regel am Mittwochabend. © ZDF / Nadine Rupp
Der Lehrer (RTL)
"Der Lehrer" ist die derzeit beliebteste Serie unter jungen Zuschauern im deutschen Fernsehen. Allerdings musste der Pauker in Gestalt von Hendrik Duryn deutschen Fernsehzuschauern erst das Einschalten lehren. Als die erste Staffel um den etwas abgehalfterten Lehrer einer Problem-Klasse im Jahr 2009 an den Start ging, hielt sie mit knapp 16 Prozent Marktanteil bei 14- bis 49-Jährigen gerade so den damaligen RTL-Schnitt ein. Bis 2013 ließ sich RTL Zeit, um der Serie eine zweite Chance zu geben - doch "Der Lehrer" stürzte sogar auf 14 Prozent ab. Die Geduld des Kölner Privatsenders zahlte sich jedoch aus. Am Donnerstagabend verfolgen aktuell knapp zwei Millionen junge Menschen und damit im Schnitt 18,0 Prozent der werberelevanten Zielgruppe "Der Lehrer". © MG RTL D / Frank Dicks
Schlag den Raab (ProSieben)
Intelligente, erfolgreiche und sportliche Perfektionisten spielen gegen einen leicht untersetzten Metzgersohn in seinen Mittvierzigern um eine halbe Million Euro oder mehr - diese Prämisse war lange Zeit Realität am Samstagabend bei ProSieben. Und weil es sich beim vermeintlichen Underdog um Entertainer Stefan Raab handelte, der die haushohen Favoriten in den meisten Fällen in Denk-, Geschicklichkeits- und Sportspielen am Ende des Abends schlug, war "Schlag den Raab" ein absolutes Quotenphänomen. Die stets abendfüllenden Duelle erzielten bis zu zwanzig Prozent Marktanteil beim Fernsehpublikum ab Drei und bis zu 35 Prozent bei 14- bis 49-Jährigen. "Schlag den Raab" lief zwischen 2006 und 2015, ehe Raab seinen TV-Rücktritt bekanntgab. Die Ableger-Formate "Schlag den Star" und "Schlag den Henssler" kamen nie ansatzweise an den Erfolg des Originals heran, das sich als deutsches Konzept in alle Welt verkaufte. © ProSieben / Willi Weber
Das Traumschiff (ZDF)
Leinen los und volle Kraft voraus! Mit dem "Traumschiff" stechen schon seit 1981 Millionen von Deutschen gerne in See. Die gebührenfinanzierten Kreuzfahrten, in denen seit jeher die Verwicklungen ihrer Passagiere behandelt werden, ehe wahlweise Kapitän, Chefsteward, Chefhostess oder Schiffsarzt ein Happy End herbeiführen, haben mittlerweile schon so ziemlich die ganze Welt bereist. Das hat einen einfachen Grund: Fernsehzuschauer lieben die Fernsehfilme am Sonntagabend, auch wenn das Interesse so langsam sinkt. Im Jahr 2014 erreichte "Das Traumschiff" das letzte Mal über acht Millionen Zuschauer. Davor waren zuweilen Zuschauerzahlen im zweistelligen Millionenbereich möglich gewesen. © ZDF/Dirk Bartling
Promi Big Brother (Sat.1)
Sat.1 hat harte Jahre hinter sich. Ab dem Jahr 2011 mehrten sich beim Unterföhringer Sender die Fehlschläge unter neuen Formaten. Abhilfe schaffte ab dem Jahr 2013 "Promi Big Brother", mit dem Sat.1 vom Trash-Show-Hype, der durch das RTL-Dschungelcamp zu Stande kam, profitieren konnte. Die Promi-Version der Reality-Challenge, die ab der Jahrtausendwende in ihrer Normalo-Version lange Zeit bei RTL II gelaufen war, brauchte zunächst eine Eingewöhnungsphase. Schon im zweiten Jahr erzielte das Format dann aber sein bis dahin bestes Ergebnis, als am späten Abend im Schnitt fast drei Millionen Zuschauer dranblieben, was im Mittel knapp 19 Prozent der Zielgruppe entsprach. Zwischenzeitlich ging es wieder bergab, doch im Jahr 2018 verzeichnete die Sat.1-Sendung mit durchschnittlich 17 Prozent ihre bislang drittbeste Staffel. © Sat.1 / Willi Weber
Günther Jauch (ARD)
Günther Jauch, im Rahmen von "stern TV" oder "Wer wird Millionär?" lange Zeit exklusiv das Gesicht von Privatsender RTL, startete im Jahr 2011 einen vierjährigen Ausflug ins öffentlich-rechtliche Fernsehen. In seiner Polit-Talkshow, der er gleichzeitig seinen Namen gab, diskutierte er mit den bekanntesten Politikern und ranghohen Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft über die Lage von Welt und Nation - bis ihm der "Varoufake" auf die Füße fiel. Der mutmaßliche Mittelfinger-Fake des griechischen Finanzministers, der sich nur als Bluff von Jan Böhmermann entpuppte, ließ Jauch und seine Redaktion ziemlich alt aussehen. Noch im gleichen Jahr wurde die Sendung abgesetzt. Trost spendeten Jauch und Team womöglich die zum Teil sehr guten Zuschauerzahlen. Im Anschluss an das TV-Duell zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück zählte die Sendung beispielsweise 8,23 Millionen Zuschauer im Jahr 2013, der Fall Uli Hoeneß verleitete an anderer Stelle auch mal 6,67 Millionen Menschen zum Einschalten. Die Wahrheit ist jedoch auch: Die Quoten von "Günther Jauch", das am Sonntagabend jeweils ab 21.45 Uhr im Anschluss an den "Tatort" lief, waren auch sehr abhängig vom Abschneiden der Krimireihe davor und fielen teilweise auch mal unter vier Millionen Interessenten. "Anne Will", die den Sendeplatz von Jauch wieder übernahm, kommt an die Ergebnisse ihres Vorgängers jedoch nicht ganz heran. © dpa
Wilsberg (ZDF)
Ein ermittelnder Antiquitätenhändler läuft den professionellen Beamten der zahlreichen ZDF-Krimis den Rang ab. Zwar zeigt das ZDF schon seit 1995 "Wilsberg", noch nie war der Buchantiquar allerdings so erfolgreich wie heutzutage. Erst Anfang 2018 kam für die Freitagsserie ein neuer Quotenrekord zu Stande, als 8,31 Millionen Menschen einschalteten. Neue Folgen erreichen mittlerweile meist mehr als sieben Millionen Zuschauer. © ZDF / Thomas Kost
Bauer sucht Frau (RTL)
RTLs Kuppel-Shows stehen unter Feuilleton-Autoren regelmäßig im Verruf, Menschen, die es nicht besser wissen, der Lächerlichkeit preiszugeben. Die Reputation eines ganzen Berufsstands steht sogar jedes Mal auf dem Spiel, wenn der Kölner Privatsender wieder mit neuen Folgen von "Bauer sucht Frau" um die Ecke kommt, in der Inka Bause liebesuchende Landwirte unter abermaliger Aufzählung alberner Alliterationen mit potenziellen Partnerinnen paart. Ob moralisch fragwürdig oder nicht: Das Montagabendformat zählte häufig zu den meistgesehenen Sendungen in Jahresbestenlisten. Seit 2005 hält sich die Sendung hartnäckig im deutschen Free-TV, zeitweise mit durchschnittlich knapp 8,6 Millionen Zuschauern pro Episode. © MG RTL D / Stefan Gregorowius
The Voice of Germany (Sat.1/ProSieben)
Neben "Deutschland sucht den Superstar" stellt "The Voice of Germany" das aus Erfolgssicht absolute Vorzeigeformat unter Musik-Castingshows dar. Die Adaption des internationalen Hitformats, das in den Niederlanden erfunden wurde, ging 2011 an den Start, woraufhin die Schwestersender ProSieben und Sat.1 die Ausstrahlungen unter sich aufteilten. Die Gesangs-Competition, bei der insgesamt vier Juroren(-teams) und ihre talentierten Schützlinge gegeneinander um den Sieg singen, lief allerdings nie mehr so gut wie in ihrer ersten Staffel, der durchschnittlich knapp drei Millionen Zuschauer beiwohnten, was mittlere 25 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen nach sich zog. Mit "The Voice Kids" etablierte Sat.1 einen erfolgreichen Ableger. © Sat.1/ProSieben/André Kowalski
In aller Freundschaft (Das Erste)
Quotengötter in Weiß finden sich in den Protagonisten von "In aller Freundschaft". Seit 1998 sorgen die Geschichten um die Sachsenklinik nämlich für vorzügliche Zuschauerzahlen am Dienstagabend im Ersten. Weil die Krankenhausserie zwischenzeitlich bis zu sieben Millionen Zuschauer und derart lange konstant durchschnittlich über fünf Millionen Zuschauern pro Folge unterhielt, startete Das Erste im Jahr 2015 den ersten Ableger mit "In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte", auf das "In aller Freundschaft - Die Krankenschwestern" im Herbst 2018 folgen sollten. Auch außerhalb Deutschlands ist das Format Fernsehzuschauern ein Begriff. Die Serie lief und läuft teilweise noch immer in Frankreich, Kroatien, der Schweiz und Slowenien. Das polnische Fernsehen entwickelte sogar eine eigene Adaption des Konzepts. © ARD/Saxonia Media/Markus Nass
Der Bergdoktor (ZDF)
Am Donnerstagabend ist beim ZDF Zeit für Heimatserien und die beliebteste heißt "Der Bergdoktor". Das Remake der gleichnamigen österreichischen Serie, die bereits in den 90er Jahren im deutschen Fernsehen lief, rief das Zweite im Jahr 2008 ins Leben. Zehn Jahre später ist die Serie mit Hans Sigl erfolgreicher denn je. Immer öfter sehen mehr als sieben Millionen Zuschauer die Fälle des Landarztes vor malerischen Bergpanoramen. © ZDF / Roland Defrancesco
Wer wird Millionär? (RTL)
Quizshows sind aus dem deutschen Fernsehen heute nicht mehr wegzudenken, vor allem Das Erste machte sich die hohe Beliebtheit von Ratespielen im deutschen Fernsehen in den vergangenen Jahren zu Nutze. Schon lange davor unterhielt Günther Jauch mit "Wer wird Millionär?" Millionen von Zuschauern am Freitag- und Montagabend. Die deutsche Adaption des britischen Originals läuft schon seit 1999 und hat in mittlerweile weit über 1000 Folgen die verschiedensten Modi hinter sich. Ob Promi-Special, Familien-Special, Zocker-Special oder zweite Chance - "Wer wird Millionär?" ist immer noch ungemein gefragt, auch wenn die RTL-Show nicht mehr an die Bestwerte von um die zehn Millionen Zuschauer einzelner Folgen heranreicht. © MG RTL D / Frank Hempel
The Biggest Loster (ProSieben/Sat.1/kabel eins)
Mit der Ausstrahlung von "The Biggest Loser" wurden die ProSiebenSat.1-Sender teilweise zu großen Gewinnern. Dabei wurde die Abspeckshow jedoch seit ihrem Debüt im Jahr 2009 munter zwischen den Sendern herumgereicht. Los ging es bei ProSieben, das "The Biggest Loser" nach einer Staffel an kabel eins übergab. Kabel eins hielt es zwei Staffeln mit der Show aus, ehe es zu Sat.1 ging. Erst dort blühte das Format so richtig auf. Die Pfunde purzelten, die Zuschauerzahl zog an. Das beste Ergebnis erzielte "The Biggest Loser" im Jahr 2013, als am Sonntagvorabend ab 18 Uhr durchschnittlich 2,28 Millionen Menschen einschalteten und für mittlere 13,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe sorgten. © Sat.1/Benedikt Müller
Germany's Next Topmodel (ProSieben)
Heidis Mädels verzaubern seit dem Jahr 2006 deutsche Fernsehzuschauer - Heidi Klum durfte sich für ihren Umgang mit den Modeltalenten allerdings schon viel Kritik anhören. Sei's drum, der Traum vom Modelleben ist nach wie vor bei vielen deutschen Mädchen real, was sich nicht nur an der regen Teilnahme am Format ausdrückt, sondern auch in hohen Einschaltquoten. So gut wie im Jahr 2009, als fast vier Millionen Menschen pro Folge die Castingshow sahen, lief "Germany's Next Topmodel" zwar nicht mehr, die Klum-Show zählt jedoch nach wie vor zu den erfolgreichsten Formaten ProSiebens. Deshalb wird es dem Sender auch nicht schwer fallen, über die kühle Art Klums hinwegzusehen. © ProSieben/Richard Hübner
Sing meinen Song (VOX)
Schon seit 2014 trällern bekannte deutsche Musikkünstler die Lieder anderer deutscher Musiker unter großem Zuspruch von Fernsehzuschauern. Das Ganze nennt sich "Sing meinen Song" und lockte innerhalb der bislang erfolgreichsten Staffel am Dienstagabend durchschnittlich 2,2 Millionen Zuschauer an, die mit durchschnittlich 14,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe den VOX-Senderschnitt fast verdoppelten. Zwischenzeitlich schrieben die Tauschkonzerte sogar Sendergeschichte, als VOX mit ihnen erstmals in seiner Geschichte eine Quote über 20 Prozent bei 14- bis 49-Jährigen erzielte. © MG RTL D / Markus Hertrich
Polizeiruf 110 (Das Erste)
Der "Polizeiruf 110" ist heute so etwas wie der kleine Bruder des "Tatort". Beide Krimireihen teilen sich den Sendeplatz am Sonntag um 20.15 Uhr, allerdings ist der "Polizeiruf" jünger, hat weniger Ermittlerteams und auch weniger Zuschauer. Was viele nicht wissen: Lange Zeit waren der "Polizeiruf 110" und der "Tatort" alles andere als brüderlich, denn erstgenanntes Format wurde 1971 vom DDR-Fernsehen als Gegenentwurf zum westdeutschen Erfolgskrimi entwickelt. Nach der Wende etablierte sich die Fernsehserie in der gesamtdeutschen Fernsehlandschaft. Aktuell zählt die Reihe vier verschiedene, regelmäßig laufende Städtekrimis, die zuweilen auch Reichweiten auf "Tatort"-Niveau erzielen und meist sechs bis acht Millionen Menschen unterhalten. Die erfolgreichste Ausgabe der vergangenen Jahre stammt aus dem Jahr 2013. Damals schalteten knapp 8,6 Millionen Menschen zur Episode "Der verlorene Sohn" der MDR-Ermittler Brasch und Drexler ein. © BR/Martina Bogdahn
heute-show (ZDF)
Kein Politiker ist sicher vor der "heute-show". Seit 2009 berichten Olier Welke und sein Team im Stile einer Nachrichtensendung satirisch über das politische Geschehen in Deutschland und der Welt. Spätestens ab dem Jahr 2017 ist die "heute-show" am späten Freitagabend ein absoluter Quotenrenner. Trotz der späten Sendezeit um meist 22.30 Uhr belustigt die Polit-Satire häufig über vier Millionen Menschen und stellt um diese Uhrzeit das beliebteste Programm bei Jung und Alt. Vor einigen Kontroversen war das Format dabei zwar nicht gefeit, doch auch viele Spitzenpolitiker statteten der "heute-show" bereits Besuche ab, was die Bedeutung der Sendung unterstreicht. © ZDF/Willi Weber
Das Supertalent (RTL)
Der doppelte Bohlen grüßt aus der Bestenliste deutscher Fernsehformate im neuen Jahrtausend. Weil der Pop-Titan schon in "Deutschland sucht den Superstar" so viel Aufmerksamkeit auf sich zog, lieferte RTL mit "Das Supertalent" ab 2007 gleich die nächste Castingshow nach, die sich dann wesentlich breiter aufstellte als bloß im Bereich Musik. Die richtig fetten Jahre sind für die Talentshow zwar schon lange vorbei, im Jahr 2010 interessierte das Format jedoch durchschnittlich knapp acht Millionen Zuschauer und fast 40 Prozent der werberelevanten Zielgruppe pro Folge. © MG RTL D / Stefan Gregorowius
Familie Dr. Kleist (Das Erste)
Der Arzt, dem die Fernsehzuschauer vertrauen, heißt Dr. Christian Kleist. Oder besser gesagt 'hieß'. Schon seit 2003 verkörpert Francis Fulton-Smith den Doktor, dessen Familie dem Titel einer ARD-Serie ihren Namen leiht. Lange Zeit behandelten die Kleists am Dienstagabend zur besten Sendezeit und hatten dabei großartigen Erfolg, der dem Ersten beispielsweise im Jahr 2011 ausschließlich Zuschauerzahlen zwischen sechs und sieben Millionen Interessenten einbrachte. Nachdem "Familie Dr. Kleist" nach Ablauf des Jahrs 2014 in eine Pause ging, dokterte Das Erste allerdings am Sendeplatz herum und verschob das Format in der Folge auf den Dienstagvorabend ab 18.50 Uhr. Der Sendeplatz, der im Ersten als "Todeszone" bekannt ist, weil dort kein Format so richtig fruchten will, fügte auch "Familie Dr. Kleist" einige Gebrechen zu. Die siebte Staffel sahen ab Spätherbst 2017 plötzlich nur noch durchschnittlich um die zwei Millionen Personen. © ARD/Volker Roloff
Bares für Rares (ZDF)
Deutschland, Trödel-Nation. Dieser Ruf ereilte Deutschland eigentlich erst so richtig mit dem schier unglaublichen Erfolg eines Formats, das zu Beginn regelrecht mies lief. Im Februar 2014 feierte "Bares für Rares" seine Premiere am Sonntagachmittag vor den Augen von 0,83 Millionen Zuschauern. Auch nach der Versetzung auf Werktage kämpften Horst Lichter und Co. zunächst noch mit der Millionengrenze, ehe sich die Sendung zum überragenden Erfolg entwickelte und heute das beliebteste Nachmittagsprogramm im deutschen Fernsehen darstellt. Um kurz nach 15 Uhr erreicht "Bares für Rares" mittlerweile teilweise über drei Millionen Menschen und um die 25 Prozent Marktanteil an guten Tagen. Das ZDF veranstaltete mittlerweile bereits mehrere Primetime-Specials, die bis zu 6,4 Millionen Menschen anlockten. © ZDF / Frank W. Hempel
Rach, der Restauranttester (RTL)
Restaurants zu testen und den Besitzern unter die Arme zu greifen, ist im deutschen Fernsehen längst keine Seltenheit mehr. Keinem TV-Koch gelang das jedoch so erfolgreich wie Christian Rach. "Rach, der Restauranttester" stattete kriselnden Gastronomiebetrieben ab 2005 Besuche ab. Diese schlossen zwar in den meisten Fällen dennoch, die Tipps vom Profi waren unter TV-Zuschauern aber gern gesehen. Am Montagabend schalteten beispielsweise im Jahr 2009 durchschnittlich über sechs Millionen Menschen ein. Im Jahr 2013 endete die Doku-Soap, die später mit Steffen Henssler und im Jahr 2017 zwischenzeitlich erneut mit Christian Rach wiederbelebt wurde. An die einstigen Quotenerfolge konnte jedoch nicht angeknüpft werden. © MG RTL D / Thomas Pritschet
Joko gegen Klaas - Das Duell um die Welt (ProSieben)
Viele Jahre war das Duo "Joko und Klaas" omnipräsent in der öffentlichen Wahrnehmung, in der Breite der Bevölkerung fanden Joachim Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf aber nie den großen Anklang. Das aufwändig produzierte "Duell um die Welt" zwischen den beiden unterhaltsamen Streithähnen markiert ihre erfolgreichste Produktion. Die Show, in deren Rahmen die beiden Moderatoren in Studiospielen oder Challenges in aller Welt um deren Herrschaft kämpfen, interessierte meist um die 15 Prozent der 14- bis 49-jährigen Fernsehzuschauer, in der Spitze 19 Prozent. Was herkömmliche Quotenmessungen aber noch nicht hergeben: Besonders bei den 14- bis 29-Jährigen, ProSiebens Kernzielgruppe, zählte "Das Duell um die Welt" ab 2012 zu den erfolgreichsten Formaten überhaupt, das während der Ausstrahlungen auch die Sozialen Netzwerke heiß laufen ließ. © ProSieben / Jens Hartmann
Wer weiß denn sowas? (Das Erste)
Mit der Zeit fand Das Erste die Lösung für das Quotenproblem, das den öffentlich-rechtlichen Sender am Vorabend lange plagte: Quizshows. Im Zuge dessen enstanden eine Vielzahl an Formaten, aus denen heraus sich unter anderem "Wer weiß denn sowas?" zum echten Hit entwickelte. Die von Kai Pflaume moderierte Sendung, in der Elton und Bernhard Hoëcker je ein Quiz-Team anführen brauchte jedoch Anlaufzeit. Zum Start im Juli 2015 schauten im ersten Monat ab 18 Uhr meist weniger als 1,5 Millionen Menschen zu, im Jahr 2018 bereits über vier Millionen Zuschauer pro Folge. Aufgrund des großartigen Erfolgs am Vorabend sendete Das Erste mehrere Primetime-Specials, die bis zu sechseinhalb Millionen Zuschauer unterhielten. © ARD / Thomas Leidig
SOKO-Serien (ZDF)
Am Vorabend führt aus Sicht des Gesamtpublikums kein Weg am ZDF vorbei. Neun verschiedene Sonderkommandos lässt der Mainzer Sender am Werktag ab 18 Uhr antreten, um täglich das beliebteste Programm auf diesem Sendeplatz zu stellen. Ob "SOKO Wismar", "SOKO Stuttgart", "SOKO Leipzig" oder "SOKO Kitzbühel" - das ZDF könnte wohl einen Dartpfeil auf eine Deutschlandkarte werfen und hätte noch immer Erfolg mit einer "SOKO"-Serie im getroffenen Örtchen. Schon seit den 70er Jahren ermitteln die Sonderkommandos im Zweiten. Stark laufende "SOKO"-Ausgaben erreichten seit der Jahrtausendwende teilweise über fünf Millionen Menschen am Vorabend. Beim jungen Publikum zwischen 14 und 49 Jahren, wo meist weniger als eine halbe Million Personen zusehen, läuft es jedoch deutlich schlechter. © ZDF/MARKUS FENCHEL
Let's Dance (RTL)
Seit 2006 schwingen Promis bei RTL das Tanzbein. "Let's Dance", worin bekannte Gesichter aus Funk und Fernsehen die Hilfe von Profi-Tänzern erhalten und ihr Rhythmusgefühl vor einer Jury unter Beweis stellen müssen, schaffte seit seinem Start regelmäßig den Sprung unter die beliebtesten Fernsehformate des Jahres - und das sowohl bei jungen als auch bei älteren Fernsehenden. 2011 erreichte die Tanzshow, die damals noch mittwochs lief, ihren Höhepunkt: Knapp 5,5 Millionen Zuschauer pro Folge und fast 20 Prozent Marktanteil insgesamt und in der Zielgruppe zwischen 14 und 49 Jahren. © MG RTL D / Stefan Gregorowius
Danni Lowinski (Sat.1)
Nicht nur gute Quoten, sondern auch viel Prestige brachte "Danni Lowinski" Sat.1. Als eine von wenigen Pivatfernsehserien schaffte es die Anwaltserie mehrmals unter die Nominierten des Grimme-Preis, den "Deutschen Fernsehpreis" gewann das Format mit Annette Frier gleich merhmals. Innerhalb von fünf Staffeln erreichte die gelernte Friseuse, die zur Rechtsanwältin umschult, bis zu 3,8 Millionen Zuschauer und knapp fünfzehn Prozent der Zielgruppe pro Staffel. TV-Sender in Belgien, der Ukraine, den Niederlanden und den USA produzierten eigene Adaptionen der Erfolgsserie. © SAT.1/Frank Dicks
Club der roten Bänder (VOX)
Sonst ist VOX nicht für eigenproduzierte Serien bekannt, deshalb kam der Erfolg von "Club der roten Bänder" im Jahr 2015 sehr überraschend. Die Dramedy um eine Gruppe schwerkranker Jugendlicher des fiktiven Kölner Krankenhauses Albertus-Klinikum entwickelte sich in drei Staffeln zum Serienhit, der in der Spitze über drei Millionen Zuschauer und 19 Prozent der Zielgruppe anlockte. Das sind Werte, von denen auch RTL als Marktführer in der jungen Zielgruppe mit seinen Serien derzeit kaum herankommt. Das Format wurde sogar bei den International Emmy Kids Awards geehrt. 2019 soll ein Kinofilm zur Serie folgen. © MG RTL D / Robert Grischek
Sturm der Liebe (Das Erste)
Die erfolgreichste deutsche Telenovela heißt "Sturm der Liebe" und erzählt seit 2005 von Liebschaften rund um das fiktive oberbayrische Luxushotel "Fürstenhof". Trotz wechselnder Paare, die im Mittelpunkt des Formats stehen, erfreut sich das 15-Uhr-Format einer großen Beliebtheit und einer großen Treue seiner Fans. In den Nuller Jahren war "Sturm der Liebe" allerdings noch deutlich beliebter als heutzutage. Im Jahr 2007 erreichten noch fast alle Episoden über drei Millionen Menschen, was am Nachmittag meist knapp dreißig Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum darstellte. Auch heute gehört "Sturm der Liebe" aber noch zu den reichweitenstärksten Sendungen überhaupt am Tage. © ARD/Ann Paur
Inga Lindström (ZDF)
Während der "Tatort" im Ersten am Sonntag zur besten Sendezeit den Puls von Millionen Fernsehenden nach oben treibt, liefert das ZDF ein beruhigendes Kontrastprogramm. Stellvertretend für die Sonntags-Schmonzetten im Zweiten soll die Fernsehfilmreihe "Inga Lindström" genannt werden, in der die Liebes- und Familiengeschichten Christiane Sadlos vor der Kulisse Schwedens verarbeitet werden. Seit dem Jahr 2003 liegt die Zahl neuer "Inga Lindström"-Filme am ZDF-Sonntag im hohen zweistelligen Bereich. Die Schnulzen sind dabei noch einen Tick beliebter als "Rosamunde Pilcher"-Filme, die den gleichen Sendeplatz besetzen. In den Nuller Jahren schalteten noch häufig über sieben Millionen Menschen ein. Seit einigen Jahren wenden sich Fernsehzuschauer aber immer mehr ab. Mittlerweile erreichen Erstausstrahlungen noch knapp fünf Millionen Personen. © ZDF/Arvid Uhlig
Alarm für Cobra 11 (RTL)
"Alarm für Cobra 11" stellt in vielerlei Hinsicht ein absolutes Ausnahmeformat im deutschen Fernsehen dar. Mittlerweile ist das RTL-Format nicht nur die am längsten laufende fiktionale Primetime-Serie eines deutschen Privatsenders, auch deutsche Action-Serien sind trotz des seit 1996 ausgestrahlten Formats noch immer absolute Mangelware. Noch ist der Lack nicht ganz ab bei der Autobahnpolizei. Semir und seine wechselnden Partner haben jedoch schon deutlich bessere Zeiten gesehen. Zum Beispiel im Jahr 2010, wo die Kriminalhauptkommissare am Donnerstagabend noch regelmäßig an der Fünf-Millionen-Zuschauer-Marke gekratzt haben. © MG RTL D / Guido Engels
Mord mit Aussicht (Das Erste)
Viele Fans rätseln noch heute, warum "Mord mit Aussicht" nach dem Jahr 2014 nicht von der ARD fortgesetzt wurde. Rückblickend lässt sich sagen: Die Serie wurde Opfer ihrer Umstände. Zwischen 2007 und 2014 lief das Format am Dienstagabend im Ersten. Im Jahr 2014 landete der Schmunzelkrimi mit durchschnittlich sechseinhalb Millionen Zuschauern pro Folge auf Platz eins der beliebtesten Serien des Jahres. Als jedoch Bjarne Mädel, der neben Caroline Peters einen der wichtigsten Charaktere verkörperte, ausstieg, weil er einen lieblosen Umgang der ARD mit dem Format beklagte, ließ die ARD die Serie aus Ratlosigkeit fallen. Das Format, in der die überzeugte Großstädterin und Kriminaloberkommissarin Sophie Haas in ein verschlafenes Eifeldorf versetzt wird, endete am 28. Dezember 2015 mit einem Spielfilm, der zum Abschluss sechs Millionen Zuschauer anlockte. © ARD/Michael Böhme
Stubbe - Von Fall zu Fall (ZDF)
"Stubbe ist zurück", hieß es Ende 2017 in einer Pressemitteilung, als das Zweite ein Special mit Wolfgang Stumph ankündigte, in der dieser wieder seine alte Rolle spielen sollte. 1995 strahlte das ZDF erstmals "Stubbe" aus. Das Format hielt sich bis 2013 und war zu seiner Zeit eine der erfolgreichsten ZDF-Serien überhaupt. Regelmäßig schalteten über sechs Millionen Menschen ein, um dem ruhigen und humorvollen Kommissar "Stubbe" bei seiner Art über die Schulter zu schauen. Die Krimiserie kam ohne viel Action aus, dafür war "Stubbe" besonders einfühlsam gegenüber den Fällen und seinen Protagonisten. Die Zuschauer schätzten es. © obs/ZDF/Nicolas Maack
Der letzte Bulle (Sat.1)
Mit Bullen hat Sat.1 gute Erfahrungen gemacht. Deswegen schickte der Privatsender nach dem Ende von "Der Bulle von Tölz" im Jahr 2010 "Der letzte Bulle" auf Sendung. Als 80er-Jahre-Macho-Kommissar ermittelte sich Henning Baum durch Essen und bescherte Sat.1 damit seine letzten großen Erfolge im Bereich deutscher Fiction. Trotzdem hielt sich "Der letzte Bulle" nur vier Staffeln lang am Montagabend. In ihren besten Zeiten erreichte die Serie damals über vier Millionen Zuschauer und bis zu 17 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Das Format zog Adaptionen in den USA, Frankreich, Japan und Spanien nach sich. © Sat.1/Martin Rottenkolber
Tierärztin Dr. Mertens (Das Erste)
Im Programm des Erste finden so einige Ärzte ihren Platz. Auch eine Tierärztin hat seit 2006 tierischen Erfolg beim öffentlich-rechtlichen Sender. Die ARD entwickelte "Tierärztin Dr. Mertens" als Primetime-Serie für den Dienstagabend, nachdem ein gleichnamiger Film im Jahr 2002 bereits großes Interesse nach sich gezogen hatte. Die beliebteste Folge der Tierversteherin stammt aus dem Jahr 2010, als 7,05 Millionen Menschen einer Ausgabe beiwohnten. Damit schaffte es "Tierärztin Dr. Mertens" regelmäßig unter die beliebtesten Serien des Jahres. © ARD/Steffen Junghans
Vermisst (RTL)
Wie erst Julia Leischik und später Sandra Eckardt Menschen suchten, die Freunde oder Familie jahrelang nicht gesehen hatten, verfolgten Millionen von Zuschauern ab dem Jahr 2007 bei RTL. Als die Real-Life-Dokuserie 2010 und 2011 noch am Montagabend lief, schalteten pro Folge zwischen fünf und sechs Millionen Zuschauer ein. Dann wechselte die Sendung wieder in den Sonntagvorabend, wo sie aber dennoch weiterhin als großer Quotenrenner gilt, der häufig über vier Millionen Menschen anlockt. © MG RTL D / Endemol Shine
Charité (Das Erste)
Eine der wenigen Serien, die es unter die Liste der größten TV-Hits seit 2000 schafft, heißt Charité. Im Jahr 2017 zeigte Das Erste die zunächst sechs Folgen über das weltweit bekannte Berliner Krankenhaus. Die Sönke-Wortmann-Produktion, die im Jahr 1888 spielt, verfolgten im Schnitt großartige 7,4 Millionen Menschen. Kein Wunder, dass die ARD danach rasch eine zweite Staffel in Auftrag gab. © ARD/Nik Konietzny
Volksmusik-Shows mit Florian Silbereisen (Das Erste)
Alte Menschen lieben sie, junge Menschen meiden sie. Die Diskrepanz in den Einschaltquoten von Volksmusik-Shows, die in allerlei Couleur von Florian Silbereisen moderiert werden, ist wirklich beachtlich. Aus Gesamtsicht gehören die Shows regelmäßig zu den reichweitenstärksten Programmen des Jahres, bei 14- bis 49-jährigen Zuschauern erreichen sie aber häufig nicht einmal eine halbe Million Menschen. Noch heute findet Das Erste ungemein viele Aufhänger, um neue Volksmusik-Shows zu produzieren. Ob Sommer-, Frühling-, Herbst- oder Adventsfest der Volksmusik, "Krone der Volksmusik" oder schlicht "Feste der Volksmusik" - die Sendungen finden ihr Publikum. In den meisten Fällen schunkeln mindestens fünf Millionen Menschen mit, teilweise bis zu siebeneinhalb. © MDR/Hertlein Veranstaltungs GmbH
"Deutschland sucht den Superstar" (RTL)
Der deutsche Castingshow-Hype, der ab 2000 zahlreiche TV-Formate verschiedenster Privatsender nach sich zog, ist neben "Popstars" auch auf "Deutschland sucht den Superstar" zurückzuführen, das im Jahr 2002 begann. Als Alexander Klaws vor den Augen von zwölf Millionen Zuschauern zum ersten deutschen "Superstar" gekürt wurde, war klar, dass es weitergehen muss für "DSDS". Seither verschliss Dieter Bohlen etliche Juroren und noch mehr Gesangstalente, die immer seltener mehr wurden als ein One-Hit-Wonder. Derart astronomische Reichweiten wie in Staffel eins gelangen "DSDS" danach nicht wieder und ein deutlicher Rückgang des Zuschauerinteresses begann. Doch die Sendung fing sich nach einigen Konzeptänderungen und zählt heute noch immer zu den beliebtesten Fernsehsendungen unter jungen Zuschauern. © MG RTL D / Stefan Gregorowius
Sportschau (Das Erste)
Im Zeitraum zwischen August und Mai kennzeichnet die "Sportschau" für viele Fußballfans einen unumstößlichen Termin am Samstagvorabend. Außer in der Winterpause der 1. Fußball-Bundesliga berichtet das Sportmagazin dann nämlich in Zusammenfassungen über die Geschehnisse aus dem deutschen Fußball-Oberhaus, was häufig über fünf Millionen Menschen, an richtig spannenden Spieltagen sogar auch mal bis zu sieben Millionen Menschen verfolgen. Die "Sportschau" nur auf seine Samstagsausgabe zu reduzieren, würde dem Format allerdings nicht gerecht werden, auch wenn die Sendung dort ihre besten Werte erzielt. Schon seit 1961 behandelt das vom WDR produzierte allerlei Sportereignisse und ließ Sportreporter dadurch zum Kult werden. Die Beliebtheit der Sendung ist auch im neuen Jahrtausend ungebrochen. © WDR / Herby Sachs
Die Kanzlei (Das Erste)
Eine von vielen ungemein erfolgreichen ARD-Dienstagsserien heißt "Die Kanzlei", das im Jahr 2005 noch unter dem Namen "Der Dicke" im Ersten startete. Weil Dieter Pfaff als Hauptdarsteller während den Dreharbeiten zur fünften Staffel der Serie verstarb und sein Ersatz Herbert Knaup nicht mehr dick war, sondern dünn, ereilte das Format eine Namensänderung. Dicke Quoten gab es allerdings weiterhin. Seit "Die Kanzlei" im Jahr 2015 ihre erste Folge unter neuem Titel bestritt, schalteten meist knapp fünf Millionen Personen ein, womit sich die Serie regelmäßig einen Platz in den Jahresbestenlisten der erfolgreichsten Serien Deutschlands verdiente. In die Reichweitenregion, die "Der Dicke" mit bis zu 6,37 Millionen Zuschauern pro Folge vorstieß, gelangte "Die Kanzlei" bis jetzt zwar noch nicht, zu einer Gewichtszunahme verleitete Herbert Knaup dies aber bislang noch nicht. © NDR/ARD/Georges Pauly
Gute Zeiten, schlechte Zeiten (RTL)
Schon 1992 fiel der Startschuss für "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" - des Formats, das sich im Laufe der Zeit zur beliebtesten Daily-Soap des deutschen Fernsehens entwickeln sollte. Auch heutzutage hat "GZSZ" kaum an Relevanz eingebüßt. Jo Gerner und Co. locken am Vorabend noch immer regelmäßig mehr junge Zuschauer an als Primetime-Programme und holen Tagessieg um Tagessieg bei 14- bis 49-Jährigen. Zuletzt verfolgten knapp drei Millionen Zuschauer die Ausgaben der RTL-Sendung, mit knapp 20 Prozent Marktanteil bei jungen Zuschauern. © RTL / Philipp Rathmer
Um Himmels Willen (Das Erste)
Jüngere Semester werden sich die Augen reiben, doch tatsächlich: "Um Himmels Willen" gehört im neuen Jahrtausend zu den reichweitenstärksten TV-Sendungen überhaupt. Mehr noch: Mit durchschnittlich 7,1 Millionen Zuschauern pro Folge sicherte sich die Dienstagsserie im Jahr 2012 den Titel der meistgesehenen Fernsehserie des Jahres. Schon seit 2002 zeigt Das Erste die Serie um Fritz Wepper als Oberbürgermeister der fiktiven niederbayerischen Mittelstadt Kaltenthal, der sich mit den Nonnen des örtlichen Klosters herumschlägt. Die Sendung läuft in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Italien, Ungarn und Dänemark und feierte bereits einige Specials, in deren Rahmen es die Klosterschwestern auf Kreuzfahrten, nach Namibia oder nach Portugal verschlug. © ARD/Barabara Bauriedl
TV total (ProSieben)
Blickt man streng auf die Einschaltquoten von "TV total", dann zählt die Late-Night-Show bei Weitem nicht zu den erfolgreichsten TV-Formaten des 21. Jahrhunderts. Im Jahr 2000 feierte die zwischen 1999 und 2015 gesendete Sendung mit Stefan Raab ihren größten Erfolg, als durchschnittlich noch 3,21 Millionen Personen am späten Abend für die ProSieben-Sendung dranblieben. Trotzdem war "TV total" für ProSieben von unschätzbarem Wert. Mit Stefan Raab hatte der Kanal ein Sendergesicht und einen kreativen Kopf, der aus "TV total" quotenstarke Eventshows wie die "Wok-WM" oder das "TV total Turmspringen" auskoppelte. Allein 14 verschiedene sportliche Ableger generierte Raab von seiner kultgewordenen Late-Night-Show in 2303 Ausgaben. Aus Sicht des Zuschauerinteresses war gegen Ende jedoch die Luft raus, sodass Raab den Absprung noch zur rechten Zeit schaffte. Viele Fans trauern dem Format trotzdem noch heute nach. © ProSieben/Willi Weber