Ihren Job tritt sie Mitte Oktober an

Dürer-Haus bekommt neue Leiterin: Diese Qualifikationen bringt Christine Demele mit nach Nürnberg

Thomas Heinold

Kultur/ Leben

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9.8.2022, 15:11 Uhr
Christine Demele spielt ab jetzt eine wichtige Rolle im Nürnberger Kunstbetrieb. Sie wird Leiterin des Dürer-Hauses und der Grafischen Sammlung der Museen der Stadt Nürnberg.

© PicturePeople Christine Demele spielt ab jetzt eine wichtige Rolle im Nürnberger Kunstbetrieb. Sie wird Leiterin des Dürer-Hauses und der Grafischen Sammlung der Museen der Stadt Nürnberg.

Neue Leiterin des Albrecht-Dürer-Hauses in Nürnberg wird die Kunsthistorikerin Christine Demele, meldet die Stadt Nürnberg. Demele übernimmt ab Mitte Oktober auch die Leitung der Grafischen Sammlung der Museen der Stadt. Zuletzt hatte Thomas Esser, seit 2020 Leiter der Nürnberger Museen, die Leitung des Dürer-Hauses zusätzlich übernommen.

Bürgermeisterin Julia Lehner lobt die Qualitäten der neuen Kunstchefin: „Mit Dr. Christine Demele zeichnet fortan eine ausgewiesene Fachfrau für die Aufgaben verantwortlich, die die Leitung von Albrecht-Dürer-Haus und der Grafischen Sammlung der Stadt Nürnberg mit sich bringen. Die städtischen Museen gewinnen eine Museumsleitung, die an ihren bisherigen Stationen ihre Qualifikationen für das neue Amt in Nürnberg eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.“

Christine Demele freut sich auf ihre neue Aufgabe: „Dürer fasziniert mich schon seit meiner Jugend und ich möchte diese Begeisterung insbesondere auch in der jungen Generation wecken. Es gilt, Dürer lebendig zu halten und seine Kunst immer wieder neu zu entdecken. Sein Werk ist so vielfältig, dass es zahlreiche Anknüpfungspunkte für relevante Gegenwartsbezüge und viele Beispiele zeitloser Themen gibt, die uns bis heute bewegen. Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung und werde mit Dürer als Inspirationsquelle besucherorientierte wie wissenschaftlich fundierte Konzepte für das Museum und die Sammlung entwickeln.“

Demele ist Jahrgang 1981, sie hat Kunstgeschichte, Volkskunde/Kulturgeschichte und Ostslawistik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Lomonossow-Universität in Moskau studiert. Sie ist eine anerkannte Expertin für Handzeichnungen und hat unter anderem den 2010 erschienenen Bestandskatalog der italienischen Zeichnungen aus Goethes Sammlung in Weimar verfasst. Als Promotionsstipendiatin der Gerda Henkel Stiftung schrieb sie ihre Dissertation über Albrecht Dürers Weimarer Selbstbildnis als Akt.

Dafür wurde ihr 2013 der Wolfgang-Ratjen-Preis für herausragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der grafischen Künste verliehen. Von 2009 bis 2012 hat sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Forschungs- und Ausstellungsprojekt „Joseph Beuys. Parallelprozesse“ mitgewirkt, einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Kooperationsprojekt zwischen der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf.

Christine Demele war bereits von 2012 bis 2019 in der Metropolregion Nürnberg tätig. Für die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hat sie zusammen mit Manuel Teget-Welz und Iris Brahms die süddeutschen Renaissancezeichnungen in der Universitätsbibliothek Erlangen wissenschaftlich bearbeitet und hatte Lehraufträge am Institut für Kunstgeschichte. Außerdem hat sie zusammen mit Ulrike Kummer die Retrospektive zu Alfred Kohler im Stadtmuseum Schwabach 2015/2016 kuratiert und die Geschichte des Künstlerbunds Schwabach zu dessen Jubiläum 2018 erforscht.

Erfahren in der Kunstvermittlung

Christine Demele bringt jahrelange Erfahrung im Bereich der Kunstvermittlung mit, die ihr sehr am Herzen liegt. Leitungserfahrung hat die Kunsthistorikerin seit 2019 als Kustodin im Kupferstichkabinett der Kunsthalle Bremen gesammelt, wo sie unter anderem die international bedeutende Sammlung von Aquarellen, Zeichnungen und Druckgrafiken Albrecht Dürers betreut hat. Neben jährlichen Ausstellungen, Publikationen und der wissenschaftlichen Bestandserschließung war sie in Bremen für die Digitalisierung der über 200.000 Blatt umfassenden Sammlung verantwortlich und hat Drittmittelprojekte für die Restaurierung und Provenienzforschung eingeworben.

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