Neues aus der Musikwelt
Folk Noir, Hip-Hop & Electro-Grunge: Unsere Hör-Tipps im Dezember
30.11.2022, 14:55 UhrVon den vielen Songwriterinnen im Großraum ist die Fürtherin Julia Laura die eigenwilligste, am tiefsten gründelnde. "Eine" – wir schreiben das gerne – "uralte Seele, die sich als junge Sirene tarnt." Auf ihrer neuen EP "A Relic Of Bygone Times" bleibt die Göttin der Dunkelheit, die sich ihren Tee am liebsten aus den Tränen ihrer Ex-Liebhaber brüht, ihrem wunderbar minimalen, brüchig-beunruhigenden Folk Noir treu. Neu dazugekommen ist eine elektronische Kante, die ihr prima steht. Es bleibt spannend. (Woodland Recordings)
Ein frisches Minialbum hat auch der gute John Steam Jr. vorgelegt. Veränderung ist das Thema des Viertrackers "Windshift", auf dem sich der emsige Einzelkämpfer erstmals mit Band präsentiert. Die ist mit Eric Flach (Gitarre), Hannes Stegmeier (Bass), Domi Back (Schlagzeug) und Julia Fischer (Tasten) regional-hochkarätig besetzt. Wenig überraschend gewinnt der wetterfeste Americana-Entwurf des Folk's-Worst-Nightmare-Barden aus dem Nürnberger Land an Volumen, neuen Farben und Facetten. Die CD-Releaseshow steigt am Freitag, 23. Dezember 2022, im Club Stereo in Nürnberg. (johnsteamjr.com)
Mit dem Duo Josephine Smoker empfahl sich Aga Labus schon in den Nullerjahren als Talent. Nach diversen Singles legt die Sängerin aus Nürnberg mit "Magnetic Mystery Mothers" nun ihr erstes vollständiges eigenes Album vor: Acht laute, stolze Empowerment-Hymnen, wahlweise mit englischen und deutschen Texten, solo oder mit Band, stilistisch irgendwo zwischen Pop, Hip-Hop und Electro-Grunge und immer mit der Faust im Wind. Liedtitel wie "Manifest" und "Mutterkuchen" weisen den Weg. (www.aga-labus.com; Album-Releaseshow am 23. Dezember 2022 in der Desi in Nürnberg)
Teil 1 kam 2020 raus und ging wie so vieles in der Pandemie unter. Nun folgt der Nachschlag: Der Sampler "Nürnberg sehen … und sterben Vol. 2" bietet erneut einen schmissigen Überblick über den lauten jungen Untergrund der Frankenmetropole – diesmal nicht als Schallplatte, sondern auf Kassette. Unter dem Motto "Krach im Knoblauchsland" sind auf dem Tape 20 so lustige Musikanten wie Bibi Blockwart, Béton brut, Bifi im Berghain, 9/11 Youth, Endlich schlechte Musik und der Feministische Männergesangverein Dreisamtal zu Gange. (Incredible Noise Records)
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