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Fränkische Klassik-Festivals spielen auf Zeit

27.3.2021, 08:33 Uhr
Opernsänger Samuel Marino singt die männliche Titelpartie in Glucks "Orfeo ed Euridice" beim Gluck-Festival.

© Olivier Allard Opernsänger Samuel Marino singt die männliche Titelpartie in Glucks "Orfeo ed Euridice" beim Gluck-Festival.

Am 2. Juli geht der von Intendant Julian Christoph Tölle geleitete Fränkische Sommer an den Start – nach derzeitigem Stand mit Quadro Nuevo, die unter dem Titel „Mare“ süffige Folklore und Lieder rund ums Mittelmeer präsentieren.

Weitere Höhepunkte sollen von der Besetzung her klein konzipierte Liederabende mit Juliane Banse und mit Marlis Petersen sein, ein Auftritt des Hammerklavier-Virtuosen Arthur Schoonderwoerd, ein Kammermusikabend mit dem Cellisten Daniel Müller-Schott und dem Pianisten Kit Armstrong sowie ein Konzert von Ragnhild Hemsing, die neben der Violine auch die nordische Hardangerfiedel spielt.

Deutlich mehr Mitwirkende sind bei Händels Oratorium „Saul“ dabei, das zum Festivalfinale am 18. und 19. September unter der Leitung von Intendant Tölle aufgeführt werden soll. Eine Herausforderung sei nicht nur das kurzfristige Umplanen mit den renommierten Künstlern gewesen, so Tölle. Sondern auch, für unterschiedliche Aufführungsstätten in der Metropolregion Hygienekonzepte zu erarbeiten.

Mini-Ausgabe des Gluck-Festivals

Auf den exakt gleichen Zeitraum wie das Fränkische-Sommer-Finale hat Michael Hofstetter als neuer Intendant der Internationalen Gluck-Festspiele die sowieso bereits als Mini-Ausgabe geplante Version seines Festivals verschoben. Vom 16. bis 19. September soll nun dem im oberpfälzischen Erasbach bei Berching geborenen Opernreformer Christoph Willibald Gluck (1714 -1787) gehuldigt werden.


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Die Neuterminierung sei unumgänglich geworden, weil aufgrund derzeitig bestehender Einreisebeschränkungen nicht einmal eine ursprünglich angedachte Streaming-Variante des Festivals Ende April möglich gewesen wäre, so Hofstetter. An den vier Tagen im September sollen sechs Konzerte an unterschiedlichen Aufführungsorten der Metropolregion stattfinden.

Bei den Liederabenden des Fränkischen Sommers dabei: Sängerin Marlis Petersen. 

Bei den Liederabenden des Fränkischen Sommers dabei: Sängerin Marlis Petersen.  © Freddi F.

Im Zentrum steht dabei die konzertante Realisierung von Glucks bekanntestem Werk „Orfeo ed Euridice“ – in der sogenannten Parma-Fassung im Fürther Stadttheater.

Sie wurde lange nicht aufgeführt, weil die Tonlage der männlichen Titelpartie sehr hoch liegt. Diese Herausforderung soll der junge venezolanische Sopranist Samuel Marino meistern. Dieser ist auch noch der Star beim Re-Enactment eines historischen Konzerts mit Werken von Händel und Gluck (in Neumarkt und Lehrberg). Weitere Mitwirkende beim Festival sind das Händelfestspielorchester Halle, das Calmus-Ensemble und die Akademie für Alte Musik Berlin.

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