"Kleines Wunder"? So findet Deutschland den Franken-"Tatort"

16.5.2021, 21:27 Uhr
Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) und Felx Voss (Fabian Hinrichs) in "Wo ist Mike?".

© Marc Reimann, dpa Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) und Felx Voss (Fabian Hinrichs) in "Wo ist Mike?".

Das Redaktionsnetzwerk Deutschland lobt den Film überschwänglich: "Dass letztlich Felix Voss die Dinge und die seelischen Verrenkungen mit ruhigen Fingern ordnet, gerade er, der gerne so zerstreut durch seine eigenen Gedanken läuft, ist fast ein kleines und doch anrührendes Wunder, das man Regie (Andreas Kleinert) und Drehbuch (Thomas Wendrich) verdankt. Ja, man muss danken für den Film, weil er die vielen Ebenen so souverän bespielt. Und weil er sein Ensemble so präzise in die Spur setzt. Das ist mehr als bloßes Handwerk, in diesem "Tatort" steckt viel Menschenkenntnis."

Holger Gertz schreibt für die Süddeutsche: "Fordernder Stoff, so gar nichts für Traditionalisten. Aber wer sich drauf einlässt, wird belohnt. Was ist denn wahr? Wahr ist zum Beispiel, dass die Schauspielriesen Hinrichs und Manzel zu den tollsten Ermittlerpaaren im Tatort zählen, professionell, empathisch und einander vollkommen kitschfrei zugewandt."


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Susanne Glas schreibt in der Frankenpost: "Dicht gewebt, fast überladen kommt die Episode daher. Und die Macher schicken ihr Publikum am Ende mit Fragen ins Bett: Was ist wirklich passiert und was haben sich die Protagonisten nur eingebildet?"

Der Stern urteilt: "Der "Tatort: Wo ist Mike?" ist hochemotional und spannend zugleich - erst zum Schluss fügen sich die Puzzleteile zusammen."


Sylvia Staude von der Frankfurter Rundschau findet, dass dieser "Tatort "zwischen dem eindrucksvoll Schattierten, Zarten, und dem Überzeichneten und dem auch völlig Unglaubwürdigen schwankt wie ein Schilfrohr im Wind."


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TV-Kritiker Rainer Tittelbach auf www.tittelbach.tv: "Ein elaboriert erzählter Schauspielerfilm, der mit tiefschwarzen Bilderwelten verführt und gerade deshalb nicht leicht auszuhalten ist. Ein schwerblütiges Drama, in dem alle Beziehungen scheitern, das aber die umso menschenfreundlicheren Kommissare unverzagt weiter ihren Weg gehen lässt."


Martin Weber meint in der Südwestpresse: "Der Film verwirrt den Zuschauer permanent mit Trugbildern und Phantasiegebilden, denen die Figuren inklusive der beiden Kommissare ausgeliefert sind. Oder eben nicht, manchmal wird auch die nackte Realität gezeigt, doch das ist in dem ganzen Durcheinander oft schwer auszumachen."

Christian Buß vom Spiegel meint: "Virtuelle Wirklichkeit, gefühlte Wirklichkeit, segmentierte Wirklichkeit – in diesem Tatort ist es ein langer, vertrackter Weg zu Wahrheit. Aber auch wenn es weh tut, der Weg lohnt sich."

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