Kreativ-Oase «Bernsteinzimmer» an der Pegnitz

15.11.2008, 00:00 Uhr
Kreativ-Oase «Bernsteinzimmer» an der Pegnitz

© de Geare

Das war bei der Eröffnung «Das plastische Werk» des damaligen Akademie-Professors Johannes Grützke. Vielen jungen Künstlern bot die Galerie aber auch schon früh in deren Karriere eine Plattform. Andreas Tschinkl oder das südkoreanische Studentenpaar Eunhui und Changmin Lee nennen die «Bernsteinler» als Beispiele: «Wir zeigen bekannte Leute mit unbekannten Werken und unbekannte Leute, die bekannt werden sollen.» Dass sich die Bilder in ihren Räumen unter nackten Glühbirnen ganz unprätentiös geben, gehört zum Konzept: «Die Kunst soll nachher in Wohnzimmern hängen. Da muss sie solch eine Beleuchtung aushalten», sagt Möhl. Noch bis zu diesem Sonntag ist übrigens die aktuelle Schau «Reformart» verlängert worden.

Modenschau und Dinner-Party

Die Kunst ist zwar die Hauptsache im «Bernsteinzimmer», mitunter finden aber auch Modenschauen und regelmäßig Dinner-Partys statt. Einmal im Monat geht «Radio Bernstein» über die Bühne - ein Wortprogramm der besonderen Art. «Das hat etwas von einem Talentschuppen, ist spontan, überraschend, skurril und auf hohem literarischem Niveau», sagt Radio-Beauftragter Theobald Fuchs.

Obwohl das «Bernsteinzimmer» nur am Samstag- und Sonntagnachmittag geöffnet hat, kommen rund 5000 Besucher pro Jahr. «Wir sind wohl die effektivste Kultureinrichtung Bayerns», sagen die Macher nicht unbescheiden im Hinblick auf ihren Etat von 15.000 Euro (gut die Hälfte davon kommt von der Stadt). Das Förderpreisgeld wollen sie in Ausstellungen investieren, aber auch in eine neue Spülmaschine.