Siegerehrung

NN-Kunstpreis: Jetzt steht fest, wer den Publikumspreis gewonnen hat

20.9.2023, 18:55 Uhr
Judy Verdnik-Shen (li.) kam in traditioneller taiwanesischer Tracht zur Preisübergabe durch Verlegerin Sabine Schnell-Pleyer ins Verlagshaus.

© Günter Distler, NNZ Judy Verdnik-Shen (li.) kam in traditioneller taiwanesischer Tracht zur Preisübergabe durch Verlegerin Sabine Schnell-Pleyer ins Verlagshaus.

Vor kurzem ging der 31. Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten zu Ende – und war ein voller Erfolg: Fast 15.000 Besucher waren ins Kunsthaus gekommen, um die 69 Werke von 60 Künstlerinnen und Künstlern zu sehen. Es war damit eine der zugkräftigsten Kunstpreis-Ausstellungen der vergangenen Jahre. Beworben hatten sich um die Teilnahme wieder mehr als 600 Kreative aus der Region.

Das Publikum kam aber nicht nur zum Schauen, es kaufte auch: Insgesamt 22 Werke im Gesamtwert von über 50.000 Euro gingen weg. Die Jury unter Vorsitz der Nürnberger Kulturbürgermeisterin Julia Lehner hatte bei der Ausstellungseröffnung Preise im Gesamtwert von 25.000 Euro vergeben. Den Hauptpreis erhielt der Maler Benjamin Moravec für sein titelloses Gemälde, der Zweitplatzierte war der Maler Changhee Nam mit seinem großformatigen „Model“, Platz drei belegte die Malerin Lisa Lang mit ihrem „No Future Gletscher“. Weitere mit jeweils 2000 Euro dotierte Preise gingen nach dem Votum der sechsköpfigen Jury an Michael Grebner, Frauke Meszaros, Gudrun Schüler und Stella Wanisch.

Aber auch die Besucher waren nach ihrer Meinung gefragt: Jeder konnte mitmachen bei der Abstimmung zum Publikumspreis – online oder analog direkt in der Ausstellung im Kunsthaus. Die meisten Stimmen bekam „Die Wiener Geigenbauerin“, ein Gemälde von Judy Verdnik-Shen. Die 1966 in Taiwan geborene und in Herzogenaurach lebende Künstlerin hat es als Hommage an ihre beste Freundin I-Mei gemalt, die als junge Frau in Wien lebte und studierte. Danach machte sie sich in Taiwan selbständig, begann mit dem Bau und dem weltweiten Verkauf hochwertiger Streichinstrumente.

„Ihre drei Hunde bedeuten ihr sehr viel. Wir reisten zusammen und hatten noch gemeinsame Pläne. Leider ist I-Mai vor zwei Jahren an Krebs erkrankt und hatte vor kurzem noch einen schweren Unfall. Ihr Portrait soll sie für die Welt und mich gesund und in bester Erinnerung behalten“, erklärt Verdnik-Shen, die viel Herz in dieses Bild gelegt hat, an dem sie drei Monate gearbeitet hat.

Der Publikumspreis ist mit 2000 Euro dotiert und wurde der Künstlerin jetzt von Sabine Schnell-Pleyer, Verlegerin der Nürnberger Nachrichten, bei einem Treffen im Verlagshaus übergeben. "Ich kann es nicht glauben, dass ich damit so viele Menschen überzeugt habe", sagt Judy Verdnik-Shen, die zur Preisverleihung - wie schon zur Ausstellungseröffnung - in traditioneller taiwanesischer Tracht kam.

Den Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten wird es auch im kommenden Jahr geben. Er findet dann zum 32. Mal statt. Die vierwöchige Bewerbungsphase beginnt am 15. Februar 2024.

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