Diese Prime Video-Originals müssen sie sehen
Redaktionstipps: Die besten Amazon-Serien aller Zeiten
18 Bilder 16.11.2021, 15:25 Uhr"Beat"
Nach dem durchwachsen aufgenommenen "You Are Wanted" von und mit Matthias Schweighöfer war "Beat" die zweite deutsche Eigenproduktion Amazons. Und diese machte auch endlich inhaltlich wirklich positiv von sich reden. Die Thriller-Serie von Marco Kreuzpaintner spielt in der Club-Szene Berlins, wo ein als "Beat" bekannter Clubpromoter hervorragend vernetzt ist, mit Drogen und Sex das Nachtleben allerdings auch selbst auskostet. Nachdem in seinem Club auf spektakuläre Weise eine Leiche auftaucht, wird er vom Europäischen Geheimdienst angeheuert, um an die Hintermänner eines kriminellen Netzwerks zu gelangen... Den einzigen Vorwurf, den man "Beat" machen kann, ist, dass die Serie in ihrer ersten Staffel durch ein dichtes Netz an Verschwörungen zu viel wollte. Dennoch zählte die mittlerweile mit einem Grimme-Preis ausgezeichnete Serie im Jahr 2018 zu den besten deutschen Serienstarts des Jahres. Ihre inhaltlichen Höhepunkte hat die Serie in der Ekstase des Berliner Nachtlebens, in der der hervorragende Hauptdarsteller Jannis Niewöhner auf spektakuläre Art und Weise aufgeht. Gerade aufgrund von Optik und Authentizität stellt "Beat" bei Prime Video eine absolute Sehempfehlung dar. © Amazon
"Bosch"
Herrlich unprätentiös und geradlinig kommt "Bosch" daher, das trotz der klassischsten aller Krimi-Elemente eine enorme Frische ausstrahlt: Der titelgebende Polizist Harry Bosch ist ein temperamentvoller Ermittler aus Los Angeles, dessen Alleingänge und Wutausbrüche ihm ein ums andere Mal einen schweren Stand im Revier verschaffen. Soweit Standard, selbst im "Tatort". Doch der Gerechtigkeitsfanatiker, dessen Ehe mit Kind in die Brüche ging, führt gutes im Schilde und konfrontiert mit einem Fall über einen vermissten Jungen seine eigene Vergangenheit. Wem die Polizei-Procedurals im linearen Fernsehen zu eintönig sind und wer stattdessen nach einem horizontal erzählten und packenden Krimi im Streaming-Bereich sucht, der ist bei der auf den Kriminalromanen von Michael Connelly basierenden Amazon-Serie bestens aufgehoben. © Aaron Epstein/Amazon
"Cruel Summer"
Das von Jessica Biel koproduzierte Amazon Original "Cruel Summer" ist ein mitreißendes Psychotriller-Drama, das in drei aufeinanderfolgenden Jahren spielt und aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Alles beginnt damit, dass Kate, das schönste Mädchen der Highschool, plötzlich wie vom Erdboden verschluckt ist. © Freeform/Frank Ockenfels
"Fleabag"
"Fleabag" ist keine Amazon-Serie durch und durch, genauer gesagt koproduzierte der Online-Versandhändler das Format zusammen mit dem britischen Sender BBC Three. Dennoch zählt die Comedy-Serie zu den Originalformaten Amazons - und das besticht durch den großartigen Humor seiner Macherin und Hauptdarstellerin Phoebe Waller-Bridge. Die Jung-Autorin und Komödiantin spielt eine junge, in London lebende Frau, die endlich ihr Leben auf die Reihe bringen will. Vordergündig wirkt "Fleabag" zum Brüllen komisch, dreckig und zuweilen anzüglich, letztlich stellt die nur aus sechs Episoden bestehende Serie aber eine tiefgründige Meditation auf Themen wie Trauer und Einsamkeit dar. Ehe man es sich versieht, hat man die Serie auch schon durchgesehen, doch das Format geht nicht spurlos an seinen Zuschauern vorüber. Nach jedem Abenteuer der sexuell experimentierfreudigen jungen Frau, die eine große Tragödie verbirgt, wartet ein treffsicherer Schlag in die Magengrube. © Hal Shinnie/Amazon
"Homecoming"
Das Serien-Comeback von Kinostar Julia Roberts kennzeichnet ein reduziertes, aber stilsicheres Psycho-Drama um eine staatliche Verschwörung. Die Serie von "Mr. Robot"-Macher Sam Esmail handelt von Heidi Bergman, einer Angestellten in einem "Homecoming Transistional Support Center". Ihre Aufgabe ist es, aus dem Krieg zurückgekehrte Soldaten dabei zu helfen, wieder ins bürgerliche Leben zurückzufinden. Warum, ist allerdings nicht ganz klar. Vier Jahre nach Ende ihrer Beschäftigung, an die sich Heidi nur noch vage erinnert, spricht sie ein Prüfer des Verteidigungsministeriums an und ihr wird klar, dass sie die ganze Zeit hinters Licht geführt wurde... Roberts' Serien-Debüt balanciert ein quälendes Geheimnis mit großer Sensibilität, die Zuschauer nicht loslässt. Letztlich entpuppt sich jede noch so kleine Sequenz als weiteres Stück in einem komplexen Puzzle, das vor tollen Schauspielerleistungen strotzt und optisch an die Suspense-Thriller Hitchcocks erinnert. © Tod Campbell / Amazon
"Modern Love"
Die zwei Staffeln von "Modern Love" kann man sich ganz easy in einem Rutsch reinziehen, denn keine der 16 Folgen dauert länger als eine gute halbe Stunde. In der Serie, die auf der gleichnamigen Kolumne in der "New York Times beruht", geht es um nichts anderes als die Liebe in all ihren Facetten und um die oftmals seltsamen Dinge, die geschehen, wenn Amor sein Spiel treibt. "Modern Love" ist etwas fürs Gemüt, für einen verregneten Novembersonntag, für Liebende, für nicht mehr Liebende - also eigentlich für jeden. © imago images/Everett Collection
"Mozart in the Jungle"
Für Fans völlig unter dem Radar fliegt auch heute noch "Mozart in the Jungle", dabei zählt die Serie zu den größten Erfolgen des Online-Versandhändlers - zwar nicht in Sachen Abrufzahlen, dafür aber hinsichtlich ihres Renommees. Sensationell gewann die Musik-Dramedy im Jahr 2016 zwei Golden Globes: als Beste Serie in der Kategorie "Comedy/Musical" und für den besten Darsteller einer Serie dieser Kategorie. Letztere Auszeichnung ging an Gael García Bernal, der in "Mozart in the Jungle" einen genialen lateinamerikanischen Dirigenten spielt. Im Zentrum des Formats steht jedoch die talentierte Oboistin Lola Kirke, die ihre große Karriere im angesehenen New Yorker Symphonieorchester sucht - aber die Liebe findet. Die Produktion wurde von den Memoiren "Mozart in the Jungle: Sex, Drugs and Classical Music" der Profi-Oboistin Blair Tindall inspiriert, die darin ihre Karriere Revue passieren lässt. © Nicole Rivelli/Amazon
"One Mississippi"
Schonungslos persönlich arbeitet "One Mississippi" das Leben von Humoristin Tig Notaro auf, die in der Serie selbst die Hauptrolle übernimmt. Als DJ in Los Angeles erholt sie sich gerade von ihrem Brustkrebs-Leiden, doch dann stirbt ihre Mutter unerwartet. Also kehrt sie zurück in ihre Heimatstadt Mississippi, wo sie die verschiedenen Stufen der Trauer durchlebt. Wem das alles zu tragisch klingt, dem sei versichert, dass es sich bei "One Mississippi" nicht nur um ein Drama über Tod und Verlust handelt, sondern auch um eine schwarze Komödie. Das Ergebnis ist ein Format, das unerwartete Wege beschreitet, um Humor im Tragischen zu finden, seinen Figuren dabei aber immer die nötige Ehrerbietung erweist. Mit dem weniger als Comedy-Serie als viel mehr als heilendes Drama angelegten Format sollte sich jeder befassen, der schon einmal einen großen Verlust erlitten hat. © Patti Perret/Amazon
"Red Oaks"
Viel 80er Jahre-Nostalgie versprüht "Red Oaks". Die Coming-of-Age-Geschichte handelt vom jungen Erwachsenen David, der in den "Eighties" als Tennislehrer in einem Country Club arbeitet und sich bald der Frage stellen muss, ob er seiner großen Leidenschaft für das Filmemachen auch professionell nachgehen soll. Der Umgang mit den Schönen und Reichen öffnet David zwar viele Türen, doch er muss seine Interessen mit den Erwartungen seiner Freundin und denen seiner Familie sorgfältig balancieren, um alle anderen und auch sich selbst glücklich zu machen. Die Selbstfindungsgeschichte bedient mit Humor, Herzschmerz und Pointiertheit ganz verschiedene Geschmäcker und besticht durch smarte und gefühlvoll geschriebene Drehbücher. © Amazon Studios
"Patriot"
"Patriot", eine Mischung aus schwarzem Humor und Drama-Serie, erzählt die Geschichte eines zögerlichen Spions, der dazu gezwungen wird, bei einem Rohrleitungsbauunternehmen anzuheuern, um die Pläne des Iran zur Atomwaffenherstellung zu sichern. Das Format von Steven Conrad zeigte in zwei Staffeln die eher unglamourösen Aspekte des Lebens eines Nachrichtenoffiziers. Zuweilen skurril und überraschend gewalthaltig entpuppt sich "Patriot" schnell als entwaffnende und herrlich durchgeknallte Farce. So richtig Fahrt nahm die Serie aber erst in Staffel zwei auf, die bei Kritikern großen Eindruck hinterließ und Erinnerungen an "Fargo" oder Wes-Anderson-Filme weckte, ohne seine ganz eigene originelle Machart zu verlieren. Angesichts ihrer großen Qualität ist die Produktion in Deutschland überraschend unbekannt. © Amazon
"Sneaky Pete"
In "Sneaky Pete" darf der ewige Nebendarsteller Giovanni Ribisi endlich eine Titelrolle spielen - und diese füllt er blendend aus. Die Drama-Serie von "Dr. House"-Schöpfer David Shore und Graham Yost ("Justified") strotzt vor Energie, Witz und hohem Tempo. Eines der Hauptargumente dafür, der Amazon-Serie eine Chance zu geben, stellt aber wohl "Breaking Bad"-Serienikone Bryan Cranston dar, der in "Sneaky Pete" einen schmierigen Gangsterboss verkörpert und das Format gleich mitproduziert. Ihm schuldet der Trickbetrüger Marius (Ribisi) 100.000 Dollar - und weil er die gestellte Zeitfrist nicht einhält, kidnappt Cranstons Figur kurzerhand dessen Bruder. Um an das Geld zu kommen, nimmt Marius die Identität seines ehemaligen Zellengenossen aus dem Gefängnis an. Sein Name: Pete. Dessen Familie plant Marius auszunehmen, dabei kommt er Petes Angehörigen aber gefährlich nahe. Ein High-Concept-Drama mit großartigen Nebendarstellern und toller Figurenzeichnung. "Sneaky Pete" macht in Windeseile süchtig und erreicht bald den Punkt, nach dem man einfach nicht mehr abschalten kann. © Eric Liebowitz/Amazon
"The Man in the High Castle"
Mit am meisten Aufmerksamkeit erzeugte "The Man in the High Castle" für Amazons Streaming-Dienst Prime Video. Das ist angesichts der brisanten Serien-Prämisse keine Überraschung, denn die Dystopie denkt einen entscheidenden Teil der Weltgeschichte neu: Nicht die Alliierten haben den zweiten Weltkrieg gewonnen, sondern die Nazis. Deswegen gehört jetzt ein Teil der USA zum deutschen Großreich, der andere zu Japan - eine Idee, die auf Philip K. Dicks preisgekröntem Roman basiert und als Serie von Regie-Legende Ridley Scott produziert wurde. Doch ein Mann probt den Aufstand und führt in den deutschen Gebieten eine Widerstandsgruppe an. In dieser kursiert ein Film, der eine eine ganz andere Realität zu zeigen scheint - eine, in der Japan und Deutschland besiegt wurden... Komplexe Charaktere, packende Storylines, viel Style und die Faszination politischer Intrigen machten "The Man in the High Castle" zurecht zu einer der erfolgreichsten Amazon-Serien. © David Berg/Amazon
"The Underground Railroad"
"The Underground Railroad" spielt während des amerikanischen Bürgerkriegs und erzählt die Geschichte der jungen Sklavin Cora, die versucht, ihrem Schicksal auf einer Plantage in Georgia zu entgehen. Die großartig inszenierte und mit der fulminanten Musik von Nicholas Britell veredelte Miniserie von Oscar-Preisträger Barry Jenkins ("Moonlight") über die gleichnamige Untergrundgruppierung von Sklaverei-Gegnern ist eine Adaption des Bestsellers von Colson Whitehead und muss man gesehen haben. © Kyle Kaplan Amazon Studios
"Them"
Little Marvins "Them" ist äußerst brutal und eher nichts für schwache Gemüter. In der ersten Staffel der zehnteiligen Anthologie-Serie verbindet der Autor Elemente des Horrors mit Rassismus. Im Kern der Handlung stehen die Emorys. Die schwarze Familie zieht in den 1950er Jahren aus dem Süden der USA nach Los Angeles, um dort neu anzufangen. Doch auch im so gelobten Kalifornien schlägt den Emorys nichts als blanker Hass entgegen. © Amazon Prime Video
"Transparent"
Viele Lorbeeren erntete Amazon für "Transparent". Nicht zuletzt, weil sich das mutige Format mit einer sehr sensiblen Thematik auseinandersetzt. Jeffrey Tambor spielt darin einen Familienvater in den besten Jahren, der sich entscheidet, als Frau weiter zu leben. Ja, der Serientitel ist ein großartiges Wortspiel, doch vor allem das Schauspiel Tambors sorgte für Lobeshymnen auf die Amazon-Produktion. Dieser stellt in seiner Figur oft humorvoll und pointiert, aber auch bewegend, den Schmerz angesichts der Erkenntnis dar, dass er den Großteil seines Lebens im falschen Körper verschwendete. Im Jahr 2015 holte die Serie neben dem Golden Globe für Tambors Schauspiel auch den als beste Serie im Comedy-Fach, was aufgrund der eigentlichen Verortung im Drama-Genre für Verwirrung sorgte. "Transparent" verleiht selbst seinen fehlerbehaftetsten Charakteren Würde und Menschlichkeit. Häufig überwiegen Trauer und Tragik, die aber genauso oft für triumphale Erkenntnisse sorgen. Wundervoll schmerzerfüllt und schmerzhaft schön. © Beth Dubber/Amazon
"Undone"
Als "Undone" 2019 auf Prime Video startete, sorgte die Reihe direkt für Begeisterung. Die mit Hilfe der Rotoskopie-Technik animierte Dramedy-Serie aus den Händen von "Bojack Horseman"-Erfinder Raphael Bob-Waksberg erzählt die Geschichte von Alma, die, nachdem sie nach einem Unfall im Krankenhaus wieder zu Bewusstsein kommt, sich auf eine irre Reise durch Zeit und Raum begibt. Mittlerweile sind zwei Staffeln der Serie veröffentlicht. © Amazon Prime Video