Der blanke Horror
Redaktionstipps: Die besten Gruselfilme und -Serien an Halloween
18 Bilder 31.10.2021, 13:33 UhrFriedhof der Kuscheltiere
Nehmen sie sich vor dieser Katze in Acht, sie ist untot - wie so viele Kreaturen in "Friedhof der Kuscheltiere", das auf dem gleichnamigen Bestseller-Roman von Stephen King basiert. Der Film von Mary Lambert erschien 1989 in den Kinos und handelt von Dr. Louis Creed, der die Leitung der Krankenstation an der Universität von Maine übernimmt. Nach ihrem Umzug in die fiktive Kleinstadt Ludlow leben sich die Creeds schnell ein, doch mehrere Bewohner und schließlich auch ein Patient auf dem Sterbebett warnen vor dem örtlichen Tierfriedhof, der auf einer alten Begräbnisstätte der Micmac-Indianer errichtet wurde. Lebewesen, die dort beerdigt werden, kehren wieder - allerdings mit deutlichen Wesensveränderungen... Häufig wurden Stephen-King-Werke verfilmt, selten resultierten daraus wirklich gute Filme. "Friedhof der Kuscheltiere" zählt trotz mangelnder Subtilität definitiv zu den besseren Adaptionen. © Paramount (Universal Pictures)
The Conjuring - Die Heimsuchung
"The Conjuring" entwickelte sich in den vergangenen Jahren zum aktuell beliebtesten Horrorfilm überhaupt. Weil der James-Wan-Film so erfolgreich war, resultierte daraus sogar ein eigenes Filmuniversum, aus dem weitere Gruselfilme wie "Annabelle" (2014) oder "The Nun" (2018) hervorgingen. Teil eins soll auf den Erlebnisberichten einer Farmerfamilie in Rhode Island beruhen, handelt aber im Wesentlichen von den Warrens, Ermittlern für paranormale Vorkommnisse. Diese werden von einer Familie engagiert, die in ihrem Haus eine übernatürliche Präsenz wähnen. Bald schon greift diese auch die Warrens an... Macher James Wan entwickelte sich mit dem Film zum gefragtesten Horror-Regisseur, der nicht aber auf Innovation setzt, dafür auf umso effektvollere Inszenierung. Für viele Fans ist "The Conjuring" die Krone der Horror-Schöpfung. © Warner Bros.
Saw
Schon lange vor "The Conjuring" schuf James Wan mit "Saw" einen modernen Horror-Klassiker, der eine große Filmreihe nach sich zog, die aber rasch an Qualität einbüßte. Für sich genommen findet sich im ersten Teil aus dem Jahre 2004 allerdings noch ein sehr einfallsreicher Horror-Thriller mit fiesen Splatter-Elementen. Darin wachen der Arzt Dr. Lawrence Gordon und der Fotograf Adam Stanheight in einem heruntergekommenen Waschraum auf. Sie sind in gegenüberliegenden Ecken festgekettet. Zwischen ihnen liegt ein blutüberströmter Mann, der sich anscheinend erschossen hat. Es stellt sich heraus, dass sie sich in der Gewalt eines psychopathischen Serienmörders befinden, der als Jigsaw bekannt ist. Nur die erfolgreiche Teilnahme an einem perfiden Todesspiel verleiht ihnen die Chance, wieder in Freiheit zu gelangen... Der Film versammelt so manche Anspielung an Genre-Klassiker, schafft es aber dennoch für sich zu stehen. © Verleih/Studio
Halloween - Die Nacht des Grauens
An "Halloween" darf nicht der Horror-Klassiker mit dem gleichnamigen Titel fehlen. Der Streifen erzählt die Geschichte von Michael Myers, der als Sechsjähriger seine Schwester ermordet, nach 15 Jahren am Vorabend von Halloween aus einer psychiatrischen Klinik ausbricht, drei Teenager umbringt und schließlich – scheinbar – getötet wird... Bei einem Budget von nur 325.000 Dollar spielte der stilprägende Slasher-Film allein in US-Kinos 47 Millionen Dollar ein und zählt heute zu den ikonischsten Horrorfilmen überhaupt. © Concorde Video
Spuk in Hill House
Wem Spielfilmlänge nicht genug ist, der sollte an Halloween mit "Spuk in Hill House" beginnen. Einige Zuschauer berichten sogar, sie reagierten mit Erbrechen auf die Rezeption der zehnteiligen und fast zehnstündigen Serie. Netflix adaptierte mit dem Format den titelgebenden Romanklassiker von Shirley Jackson, der im Jahr 1959 erschien und als eine der besten Geistergeschichten gilt, die im 20. Jahrhundert erfunden wurden. Das Rad wird vom Netflix-Original dabei nicht neu erfunden, schließlich gehören Geisterhäuser zum Horror-Einmaleins, doch mit Mike Flanagan ("Gerald's Game") verpflichtete der US-Konzern einen Autor und Regisseur, der sich in den vergangenen Jahren bereits mit kleinen, aber feinen Horror-Streifen hervortat und nun in zehn Folgen die Geschichte von fünf Geschwistern erzählt, die in einer Geistervilla aufwuchsen. Als Erwachsene führt sie der Selbstmord ihrer jüngsten Schwester wieder zusammen und zwingt sie dazu, sich den Gespenstern ihrer Vergangenheit zu stellen. Das Ergebnis, da sind sich alle Kritiker einig, lässt sich mehr als sehen. © Steve Dietl/Netflix
Frankenstein Junior
Für die eher zartbesaiteten Grusel-Fans empfiehlt sich an Halloween die Grusel-Komödie "Frankenstein Junior". Der Mel-Brooks-Klassiker aus dem Jahr 1974 tobt sich an Horrorfilmen der 1930er Jahre aus. Schauspiellegende Gene Wilder, der die Hauptrolle im Film übernahm, schrieb auch am Drehbuch über den fiktiven Neurochirurgen Dr. Frederick Frankenstein mit - dem Enkel des Wissenschaftlers, der eins versucht haben soll, toter Materie wieder Leben einzuhauchen. Weil der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, nimmt sich Frankenstein eines Tages dem Vermächtnis seines Großvaters in Transsylvanien an. Zusammen mit dem buckligen Igor und der hübschen Laborassistentin Inga entdeckt der Arzt in einer Burg bald das geheime Labor seines Vorfahren... Im besten Mel-Brooks-Stil entspinnt sich aus der hanebüchenen Prämisse eine alberne, aber ungemein komische Slapstick-Parodie auf den Frankenstein-Mythos, die für ein feuchtfröhliches Halloween sorgt. © 20th Century Fox
Hügel der blutigen Augen
Mit "Hügel der blutigen Augen" haben wir einen weiteren 70er-Jahre-Klassiker im Programm, der jeglichen Humor vermissen lässt. Stattdessen kennzeichnet der Film von Horror-Altmeister Wes Craven feinsten Hinterwäldler-Horror, der für ein eigenes Genre stilprägend sein sollte. Eigentlich will Familie Carter darin in den Sommerurlaub nach Kalifornien fahren, allerdings strandet die siebenköpfige Familie samt ihrer zwei Schäferhunde mit einem Achsenbruch in einer menschenleeren Wüstengegend. Menschenleer? Nicht ganz, denn im Gebiet, das von der Air Force als Atomversuchsgelände genutzt wird, hausen degenerierte Gestalten, die bald Jagd auf die Familie machen... Das sehr blutige Original, wurde 2006 vom französischen Regisseur Alexandre Aja neu aufgelegt. Jüngeren Zuschauern wird also vor allem das Reboot "The Hills Have Eyes" ein Begriff sein. Das Original ist als Genre-Mix aus Rape-und-Revenge-Film, Road-Movie, Western, Religionskommentar und US-Kritik allerdings inhaltlich sehr viel reicher. © NSM Studios
Supernatural
Der lange Atem von "Supernatural" ist eine der faszinierendsten Erscheinungen in der Fernsehwelt. Die sage und schreibe vierzehnte Staffel der Serie erschien in den USA , aber Sam und Dean Winchester sind noch lange nicht am Ende, die Welt vor allerlei Kreaturen zu retten, die sie bedrohen. Zwar erwartet der kleine US-Sender The CW aus Quotensicht auch nicht sonderlich viel vom Fantasy-Format um die zwei abgeklärten Brüder, doch die lange Laufzeit von "Supernatural" ist auch auf eine überaus treue Fangemeinde zurückzuführen, unter anderem in Deutschland. Classic Rock, coole Karren, noch coolere Typen und die üblichen Kämpfe gegen fiese Kreaturen bieten nie wirklich schaurige Bilder, dafür aber Grusel und Übernatürliches für Zuschauer, deren Schmerzgrenze nicht ganz so hoch liegt. © Warner Home Video
Die rabenschwarze Nacht - Fright Night
Für reichlich Nostalgie wird bei einigen Zuschauern "Die rabenschwarze Nacht" sorgen, denn der Film steht exemplarisch für charmanten 80er-Jahre-Grusel. Darin entdeckt ein Teenager, dass ein gerade zugezogener Nachbar ein Vampir ist. Um mit dem Untoten fertigzuwerden, wendet sich der Junge an den Schauspieler einer Horror-Serie... Der Mix aus Horror-Parodie und liebevoll umgesetzten Grusel- und Schockeffekten bietet viel Spaß und fungiert an Halloween als Kontrastprogramm zu der großen Auswahl an sehr viel grimmigeren Stoffen. © Sony Pictures Home Entertainment
The Cabin in the Woods
Sowohl Horror als auch ein Augenzwinkern bietet "The Cabin in the Woods". Der Film, der als ein einziges Klischee in einer abgelegenen Waldhütte beginnt, entpuppt sich später als smarter Genre-Kommentar von Regisseur und Autor Drew Goddard auf Horrorfilme im Allgemeinen. Auch Stars wie Chris Hemsworth und Richard Jenkins spielen im doppelbödigen Horror-Spaß von 2012 mit. © Universum Film
Poltergeist
Als absoluter Filmklassiker wird heute "Poltergeist" angesehen, der 1982 erschien. Tobe Hooper übernahm die Regie des Geister-Grusels, die Postproduktion leitete allerdings kein Geringerer als Steven Spielberg. Im Zentrum des Films steht Familie Freeling aus Kalifornien. Als eines nachts die 5-jährige Carol Anne ein lautes Gespräch mit dem flimmernden Fernseher führt, denken die Eltern zunächst an Schlafwandel. Doch bald stellt sich heraus, dass es die Familie mit einer übernatürlichen Präsenz zu tun hat - dem titelgebenden "Poltergeist". Der Film setzte in Sachen Spezialeffekte in den 80er Jahren neue Maßstäbe, auch für Ton und Musik wurde "Poltergeist" 1983 für Oscars nominiert. Zwar ging er dort leer aus, noch heute gilt "Poltergeist" aber als raffinierter und handwerklich hervorragender Gruselfilm, der an Halloween auch einen zweiten Blick wert ist. © Warner Home Video
American Horror Story
Eine große Zuschauerfreundlichkeit bringt an Halloween "American Horror Story" mit sich und zwar deswegen, weil jede Staffel eine andere Geschichte erzählt. Interessenten können sich also ihr Lieblings-Szenario der Horror-Serie auswählen, die in den auf Netflix verfügbaren Staffeln wahlweise in einem verfluchten Haus, einer Nervenheilanstalt, einem Hexenzirkel, einem Kuriositätenkabinett, einem mörderischen Hotel und innerhalb einer fiktiven Dokumentation spielt. Erfolgsproduzent Ryan Murphy wartet jede Staffel mit neuen innovativen Einfällen auf, sich im Horror-Genre auszutoben und wahrt den Spagat zwischen gepflegtem Grusel und expliziten Bildern. Staffel zwei gilt unter Kritikern als die beste Runde. © FOX
Paranormal Activity
Teil eins der Filmreihe handelt von einem Paar, das von einer dämonischen Präsenz im eigenen Haus verfolgt wird. Das Bild des Films besteht dabei ausschließlich aus den Einstellungen der Kamera des Paares, die zur Aufzeichnung der Geisteraktivitäten aufgestellt wurde. Nach dem Erfolg von "Blair Witch Project" machte das "Found-Footage-Format" mit "Paranormal Activity" erneut Schule, was sich besonders für Produzenten lohnt. Der erste Film spielte bei einem Budget von nur 15.000 Euro nämlich 193 Millionen Dollar weltweit ein und legte damit den Grundstein für viele Filme ähnliche Couleur. Selbst Steven Spielberg lobte einst den ersten Teil der Reihe enthusiastisch. Die Pseudo-Dokumentationen haben heute eine große Anhängerschaft. © Verleih/Studio
Ash vs. Evil Dead
Wer weniger auf Grusel und mehr auf fliegende Körperteile aus ist, wird sich bei "Ash vs. Evil Dead" gut aufgehoben fühlen. In der Horror-Comedy-Serie sägt sich Titelfigur Ash unter dem Einflus von Alkohol und Drogen durch eine dämonische Plage. Die Serie setzt den Filmklassiker "Tanz der Teufel" fort (im Original: "Evil Dead") und spielt knapp 30 Jahre später. Seiner Vorlage bleibt "Ash vs. Evil Dead" immer treu und bleibt dabei überaus blutig, gleichzeitig aber auch sehr komisch. © starz
Train to Busan
Genrefreunde kommen bei "Train to Busan" voll auf ihre Kosten. Der Actionhorror aus Südkorea verleiht einem beliebten Stilmittel in Horrorstreifen endlich wieder frischen Wind: Zombies. Der knapp zweistündige Spielfilm handelt von einem Workaholic-Vater, der mit seiner ihm fremdgewordenen Tochter eigentlich nur seine Ex-Frau in Busan besuchen will. Doch gerade als ihr Schnellzug abfahren will, wird er von einer Horde Zombies überfallen. Ein bereits infiziertes Mädchen schafft es unbemerkt an Bord und löst das Zombie-Chaos aus, während der Zug ungebremst und ohne Zugführer durch die südkoreanische Landschaft braust. Das immer mehr in den Trash abgerutschte Zombie-Genre mit innovativen Ideen zu beleben, war lange überfällig. Mit dem bedrohlichen Setting in einem fahrenden Zug übertraf Regisseur Yeon Sang-ho alle Erwartungen. "Train to Busan" besticht durch brillant gefilmte Action und großartige Schnittarbeit, die die Spannung ins Unermessliche treibt. © splendid film GmbH
Stranger Things
"Stranger Things" eroberte Serienfans ab Juli 2015 im Sturm und entwickelte sich in Windeseile zum Popkultur-Phänomen. Das Format handelt von einer Gruppe aufgeweckter Teenager, die zufällig eine große, übernatürliche Regierungssverschwörung aufklären und auf ein paranormales Monster stoßen. Die Duffer-Brüder, die die Serie kreierten, warten mit einer Unzahl an Referenzen zu Filmen aus den 80er Jahren aus, die "Stranger Things" einen unwiderstehlichen Nostalgie-Faktor verleihen. Die schon jetzt ikonischen Charaktere und ihre Beziehungen bringen derweil die nötige emotionale Tiefe mit, die echte Serien-Helden brauchen. Doch aufpassen: "Stranger Things" ist keine Kinderserie. Dafür sorgt ein furchterregendes Monster aus einer anderen Dimension, sodass sich Humor und Horror stets die Waage halten. © Netflix
Verónica - Spiel mit dem Teufel
Wirklich ernst nehmen darf man die Medienberichte über "Verónica" nicht. Hinter den Überschriften, die den spanischen Horrorfilm als gruseligsten Horror-Film aller Zeiten kürten, steckt vor allem kluges Marketing. In dem Film stirbt eine junge Spanierin nach einem Spiel mit Ouija-Brett auf mysteriöse Weise. Noch schauriger macht den Film der Umstand, dass er auf einem der mysteriösesten Todesfälle in der spanischen Kriminalgeschichte basiert. Letztlich findet sich in "Verónica" ein durchaus sehenswerter Geister-Grusel, der konsequent auf eine steile Spannungskurve setzt, um in einem spektakulären Finale zu gipfeln. © Koch Media
Don't Breathe
2016 erschien "Don't Breathe" in den Kinos und erhielt durchwegs gute Kritiken. Die Hauptfiguren Rocky, Alex und Money sind drei Kleinkriminelle aus Detroit, die ihre Brötchen damit verdienen, Häuser auszunehmen und das Diebesgut zu verkaufen. Ein Tipp führt sie zum Haus eines blinden Veteranen, der eine Geldsumme von 300.000 Dollar horten soll. Klingt nach einem leichten Opfer, richtig? Falsch gedacht, denn der Coup geht gehörig schief und der alte, aber fitte Mann weiß seine Sehschwäche zu kompensieren, um so Jagd auf die Ganoven zu machen. Zu allem Überfluss entpuppt sich der Greis als deutlich perfider als zunächst gedacht... Der kleine, aber feine Streifen kommt quasi mit einem Drehort aus, aufgrund der hervorragenden Inszenierung glänzt dieser aber durch seinen Minimalismus und einigen überraschenden Wendungen. © Sony Pictures