Tipps der Redaktion: Die Februar-Highlights bei Netflix und Prime Video
8 Bilder 28.1.2020, 17:12 UhrShameless (Prime Video)
Wer mit "Shameless" aufgewachsen ist, der braucht nur zu wissen, dass die neunte Staffel ab 11. Februar auf Pirme Video verfügbar sein wird. Die Dramedy-Serie, die sich lange Zeit in Deutschland unter dem Schirm der breiten Öffentlichkeit ihre Fanbase aufgebaut hat, sollte nach neun Jahren erfolgreicher Seriengeschichte mittlerweile jedem Serienjünger ein Begriff sein. Die Aufmerksamkeit fehlte, da die Rechte seit Beginn der Sendung bei dem Pay-TV-Sender FOX lagen. "Shameless" beruht auf der gleichnamigen britischen Serie und zeigt das Leben der Familie Gallagher. Familienoberhaupt, Vater Frank, ist Alkoholiker, rotzfrech, egoistisch, chronisch pleite – die Aufzählung an negativen Eigenschaften ist endlos. Seinem chaotischen Leben sind sechs Kinder entsprungen – sechs starke Charaktere, die über neun Staffeln spannende Entwicklungen genommen haben. Rührender Trash, der in den USA bereits Ende 2019 in die zehnte Runde gegangen ist. Sich auf dem harten US-Markt seit 2011 zu behaupten und trotz des Erfolges, den Cast beisammen zu halten – sind nur zwei Anzeichen für Qualität. Nach Staffel neun werden erstmals Hauptdarsteller die Serie verlassen – Zeit, die letzte Staffel mit der vollständigen Gallagher-Familie zu genießen und schon jetzt gespannt zu sein, wie es in Staffel zehn weitergehen wird. © FOX Networks Group Germany GmbH
Hunters (Prime Video)
New York, 1977 – eine bunt gemischte Truppe von Nazi-Jägern, die sogenannten "Hunters", haben entdeckt, dass in ihrer Gesellschaft hunderte ehemals hochrangiger Nazi-Beamte leben und sich verschwören, um ein Viertes Reich in den USA zu gründen. Das Team der Jäger startet in seine blutige Mission, die Verschwörer zur Rechenschaft zu ziehen und ihre erneuten Genozid-Pläne zu vereiteln. Die Amazon Original Serie von Serienschöpfer David Weil zeigt Oscar-Gewinner Al Pacino in der Hauptrolle des Meyer Offerman und wird von Oscar-Preisträgerin Jordan Peele produziert. Die erste Staffel von "Hunters" ist ab 21. Februar auf Amazon Prime Video verfügbar. © Amazon Prime
The Marvelous Mrs. Maisel (Prime Video)
"The Marvelous Mrs. Maisel" ist eine der besten Serien aller Zeiten, deshalb empfehlen wir sie euch nach den Dezember-Highlights nun erneut. Doch von Anfang: Eigentlich hat Miriam "Midge" Maisel (Rachel Brosnahan) alles, was man sich in den 50er-Jahren wünschen kann. Doch in einem edlen Apartment an der Upper West Side von Manhattan sich nur als Hausfrau zu definieren, ist für die energiegelandene junge Frau nicht ausreichend und dann verlässt ihr Mann Joel (Michael Zegen) sie auch noch für eine Sekretärin. "Midge" träumt davon, Stand-Up-Comedian zu werden und in der dritten Staffel von "The Marvelous Mrs. Maisel" lebt sie diesen Traum weiter. "Midge" und ihre Managerin Susie (Alex Borstein) entdecken in der neuen Staffel, dass der Alltag auf Tour zwar glamourös, aber auch demütigend sein kann und lernen eine Lektion über das Show-Business, die sie so schnell nicht vergessen werden. Rachel Brosnahan spielt herausragend und hat für ihre Darstellung der Mrs. Maisel bereits den Golden Globe sowie den Emmy als beste Schauspielerin in einer Komödie erhalten. Jedes Mal, wenn „Midge“ auf die Bühne geht, drückt man ihr die Daumen, fühlt, lacht und leidet mit ihr. An diesen Momenten merkt man immer wieder, wie sehr man bei der Serie vom Sofa aus mitgeht. Mal komisch, mal traurig und immer mit viel Hingabe gespielt und produziert: Die dritte Staffel von "The Marvelous Mrs. Maisel" ist im Original seit dem 6. Dezember auf Amazon Prime Video verfügbar. Wer die pfiffigen Dialoge lieber in der deutschen Synchronfassung sehen möchte, der muss sich noch bis zum 7. Februar 2020 gedulden. © Sarah Shatz/Amazon
Victoria (Prime Video)
"Victoria" ist ein deutscher Film, der nicht nur heraussticht, sondern auch besticht. Der Streifen von Regisseur Sebastian Schipper ("Lola rennt") ist einer der besten deutschen Filme der jüngeren Vergangenheit. Die Auszeichnungen unterstreichen diese These: Sechs Awards beim Deutschen Filmpreis und drei bei der Berlinale. Ein famos aufspielender Cast angeführt von einem Frederick Lau, der wie ein Weltmeister aufspielt und jede einzelne Sequenz so fühlt, dass alleine er die Spannung über 140 Minuten aufrechterhalten könnte. Das Drehbuch, die Dramatik, ein Film der einen in seinen Bann zieht. Ein deutsches Lehrstück für Farbe im Film. Klaviervirtuose Nils Frahm komponiert einen Soundtrack, den man sich auch ohne Bild auf Dauerschleife anhören kann und der die starken Bilder des Films noch zusätzlich pusht. Das Werk kommt ohne einen einzigen Schnitt aus und erzählt die Geschichte von vier jungen Männern, die eine Spanierin im Berliner Nachtleben treffen und kennenlernen. Eine authentische Berliner Nacht, die sich erst herzerwärmend und dann später herzzerreißend entwickelt. "Victoria" hat mittlerweile schon ein paar Jahre auf dem Buckel (2015) und war schon des Öfteren bei den Streaming-Anbietern im Angebot und ist ab 19. Februar in Prime Video wieder enthalten. Ein Film, den man gesehen haben muss und der sich auch jeder Zeit ein zweites und drittes Mal anschauen lässt. © Wild Bunch Germany
Suburra (Prime Video)
Während man vom französischen Kino mehr und mehr mitbekommt, ist es um italienische Filme in Deutschland deutlich ruhiger. Auch ein Grund: Gute Mafia-Thriller waren in den letzten Jahren eher selten. "Suburra" ist zwar kein neuer "Godfather", aber dennoch absolut sehenswert – gerade für Fans der italienischen Hauptstadt, Mafia-Interessierte und Thrillerfreunde. Stefano Sollima erzeugt in 130 Minuten eine atmosphärisch fesselnde Untergangsstimmung im modernen Rom. Der Film spielt in den Tagen vor dem Rücktritt der Regierung Berlusconi 2011. Politiker, Mafiosi und Würdenträger des Vatikans zwischen Korruption, Machtverlangen, Verrat und Mord. Eine der absoluten Stärken von "Suburra" ist die Bildsprache – sie ist gewaltig und kunstvoll! Hinzu kommt ein klasse Soundtrack von der französichen Elektro-Crew M83 ("Midnight City"). Ab 25. Februar ist "Suburra" auf Amazon Prime Video verfügbar. © Koch Media
Better Call Saul (Netflix)
Fans von "Breaking Bad" (2008 bis 2013) ist "Better Call Saul" wohl schon lange ein Begriff. Doch auch ohne "Breaking Bad" gesehen zu haben, macht die Serie enormen Spaß und überzeugt auf ganzer Linie – im Gegensatz zu anderen Spinn-Offs. Wer also auf der Suche nach einer neuen Serie zum "Binge-Watchen" ist, wird mit "Better Call Saul" fündig und entschließt sich danach ja vielleicht doch noch "Breaking Bad" eine Chance zu geben – keine allzu schlechte Entscheidung. Doch worum geht es in "Better Call Saul"? James Mc Gill (Bob Odenkirk) ist ein durchtriebener Anwalt, der Anfang der 0er-Jahre nicht gerade vom Glück verfolgt wird – oftmals sein Pechvogel-Dasein aber auch selbst provoziert. "Jimmy", der früher Trickbetrüger war, hat wenig Erfolg und verdient dementsprechend schlecht. Er hält sich mit Pflichtverteidigungen über Wasser, lässt sich im Verlauf der Serie jedoch zu immer mehr zwielichtigen, aber profitablen Aufträgen hinreißen. Produzent Vince Gilligan und Showrunner Peter Gould nehmen sich Zeit für ihre Erzählung, umso intensiver fühlt man als Zuschauer mit den Charakteren mit, sofern man der Serie über die ersten Folgen hinweg eine Chance gibt. "Jimmy" ist mit allen Wassern gewaschen, handelt oft fraglich und wird schon mal gemein – und dennoch lernt man ihn zu lieben und fühlt mit ihm mit. Starke Charakterentwicklungen und eine tolle Erzählweise sind weitere Pluspunkte, die für die US-Serie sprechen. Variety verkündete Mitte Januar, dass "Better Call Saul" nach der sechsten Staffel enden soll. Die vorletzte, fünfte Staffel von "Better Call Saul" startet am 24. Februar auf Netflix. Insgesamt stehen zehn neue Episoden an – wöchentlich wird eine Folge veröffentlicht. © Netflix
Studio-Ghibli-Filme (Netflix)
Das japanische Animationssudio Ghibli ist für einige der besten Animefilme verantwortlich. Netflix hat sich die Rechte an 21 der 22 Studio-Ghibli-Filme gesichert. Sieben davon erscheinen am 1. Februar auf der Plattform, darunter "Mein Nachbar Totoro", "Das Schloss im Himmel" und "Kikis kleiner Lieferservice". Am 1. März erscheinen dann weitere sieben Filme, darunter "Prinzessin Mononoke" und "Chihiros Reise ins Zauberland". Vervollständigt wird das Angebot dann am 1. April. Einzig "Die letzten Glühwürmchen" von Ghibli-Co-Gründer Takahata fehlen. © Studio Ghibli
Hell or High Water (Netflix)
Tolles Genrekino erwartet Netflix-Kunden bei "Hell or High Water". Der Thriller, der im Westen von Texas spielt, erzählt die Geschichte zweier ungleicher Brüder (Chris Pine und Ben Forster). Die beiden werden zu Bankräubern, um die hochverschuldete Farm ihrer Eltern zu retten. Schon bald ist ihnen ein eher gemächliches Texas-Ranger-Duo (Jeff Bridges und Gil Birmingham) auf den Fersen. "Hell or High Water" unterhält in bester Hollywood-Manier und ist ein knallharter Thriller, der 2017 für vier Oscars nominiert wurde, unter anderem in den Kategorien Bester Film und Bestes Drehbuch. Ab 3. Februar ist der Film von Taylor Sheridan ("Sicario") auf Netflix verfügbar. © CBS FILMS