Musiker

Wolfgang Rihm sieht "Gesinnungsdruck" im Umgang mit Gergijew

11.3.2022, 12:24 Uhr
Wolfgang Rihm sieht

© Uli Deck/dpa

Der Komponist Wolfgang Rihm (69) kritisiert im Fall des russischen Dirigenten Waleri Gergijew einen "Gesinnungsdruck".

"Es ist ein allgemein menschliches Bedürfnis, dass man möchte, dass der, mit dem man zusammenarbeitet, nicht auf der falschen Seite ist. Trotzdem: Das Unter-Druck-Setzen ist etwas, das man gerade an repressiven Systemen kritisiert. Plötzlich verhält man sich genauso", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". "Man setzt unter Gesinnungsdruck. Es ist zweischneidig in seiner Ambivalenz, es tut richtig weh. Gleichzeitig ist das, was in der Ukraine geschieht, unsäglich."

Die Stadt München hatte den 68 Jahre alten Gergijew, der als Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin gilt, als Chef der Münchner Philharmoniker rausgeworfen, weil er sich nicht öffentlich von dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine distanziert hatte.