Gunzenhausen: Grüngutentsorgung wird teurer

21.2.2016, 14:03 Uhr
Gunzenhausen: Grüngutentsorgung wird teurer

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Zwar werden für einen Kubikmeter Grüngut nach wie vor 5 Euro fällig, doch Kleinmengen unter 0,5 Kubikmetern kosten ab sofort zwei statt bisher einen Euro. Darüber hinaus müssen für jeden angefangenen halben Kubikmeter 2,50 gezahlt werden.

Gleichzeitig verringert sich die mögliche Anlieferzeit um 5,5 Stunden wöchentlich. So fällt der Montag Morgen ganz weg, Freitags ist statt um 18 Uhr um 17 Uhr Schluss und am Samstag schließen sich die Tore um 13 Uhr (bisher 14.30). Die Mitarbeiter der Firma Ernst haben in diesem ersten Probejahr 2015 eine Strichliste geführt, erläuterte der stellvertretende Stadtbaumeister Thomas Hinterleitner, und diese Stunden wurden von den Bürgern am wenigsten angenommen.

Darüber hinaus wird auch die Annahmestelle Cronheim gestrichen. Die Stadtteilbürger hatten dort am Freitagnachmittag die Möglichkeit, Äste, Unkraut, Rasenschnitt oder ähnliches abzugeben, machten aber nur geringfügig Gebrauch davon. Lediglich 12 Tonnen, ging aus Hinterleitners Bilanz hervor, wurden an der Cronheimer Deponie übers Jahr abgegeben. Da die Firma Ernst darüber hinaus aus logistischen Gründen darum gebeten hatte, in Cronheim künftig kein Grüngut mehr anzunehmen, stimmten die Mitglieder des Bauausschusses (gegen das Votum von Karl Gutmann) auch dieser Änderung zu, wenn auch mit Bedauern.

Dies brachte neben Karl Gutmann (CSU) auch Dr. Werner Winter (Freie Wähler) zum Ausdruck. Mit Blick auf die Kosteneffizienz hielt der Unterwurmbacher Ortssprecher die Entscheidung aber für vertretbar. Sein Stettener Kollege ergänzte, dass auch die Öffnungszeiten am Freitagnachmittag nicht ganz ideal gewesen seien.

Bei der Umstellung auf das Bezahlsystem im vergangenen Frühjahr hatten sich die Verantwortlichen vor allem eine Reduzierung der bis dahin ständig steigenden Menge an abgegebenem Grüngut erhofft. Und diese Rechnung ging auch eindrucksvoll auf: Waren 2014 an den damals noch kostenfreien drei Annahmestellen insgesamt 1630 Tonnen Gartenabfälle abgegeben worden, waren es seit Mai nur noch 730 Tonnen.

Der stärkste Abgabemonat war dabei interessanterweise mit 109 Tonnen der November. Eigentlich hätten hier schon Winteröffnungszeiten gelten sollen, doch angesichts der milden Temperaturen ließ die Stadt weiterhin die Sommeröffnungszeiten gelten. Und davon machten die Bürger offensichtlich rege Gebrauch. Mit 99 Tonnen war der Oktober der zweitstärkste Monat, ähnlich lagen die Werte im Juni bei 94 Tonnen. Im Dezember reduzierte sich die Menge deutlich auf 5 Tonnen. Noch vor zwei Jahren steckte die Stadt in die Entsorgung des Grünguts 100 000 Euro. Dieses Defizit deutlich zu verringern, war ebenfalls erklärtes Ziel der Umstellung, und auch hier erreichte man eine Punktlandung: 60 000 Euro waren angepeilt worden, 55 000 Euro blieben am Ende unterm Strich übrig.

Der Bruttoaufwand der Firma Ernst lag dabei bei rund 72 000 Euro, die Einnahme beliefen sich auf knapp 17 000 Euro, wobei das Entgelt für grasiges Grüngut mit 15 500 Euro den Löwenanteil ausmacht.

Rund 7600 Einzelanlieferungen registriert die Statistik. Davon waren mit 5500 der überwiegende Anteil Kleinmengen, also solche, für die bisher ein Euro fällig wurde.

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz hielt es für eine „tollen Leistung“, die Gunzenhausen hier für seine Bürger erbringt. Immerhin bleiben nach seinen Worten rund drei Viertel der Kosten an der Stadt hängen. Letztendlich errechnete sich eine „Summe, die in etwa unseren Erwartungen entsprach“, merkte der Vorsitzende der CSU-Stadtratsfraktion Manfred Pappler an.

Helga Betz sprach von einer „guten Entscheidung“, auf die die Bürger auch überwiegend positiv reagiert hätten. Und für Gerd Rudolph hat sich einmal mehr gezeigt: „Was nix kostet, ist nix wert.“

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