Gunzenhäuser Kirchweih: Bierpreis stabil

17.3.2016, 07:54 Uhr
Gunzenhäuser Kirchweih: Bierpreis stabil

© Hannah Priesmeier

Bis am Schießwasen wieder Festbetrieb angesagt ist, dauert es noch ein Weilchen. Dennoch wirft die 615. Kirchweih bereits erste Schatten, zumal sowieso das Prinzip gilt: Nach der Kirchweih ist vor der Kirchweih. Die Vorbereitungen für das kommende Jahr laufen deshalb in der Regel bereits an, wenn auf dem Festplatz die Fahrgeschäfte abgebaut werden, erläuterte Wolfgang Eckerlein in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Kultur. Dort präsentierte der Leiter der Gunzenhäuser Touristik-Information zusammen mit Festplatzorganisatorin Sabrina Zöllner und Festwirt Oliver Höhn das Programm, das die Besucher heuer auf der Kirchweih erwartet.

Wie immer beginnt die fünfte Jahreszeit in Gunzenhausen am zweiten Septemberwochenende, doch der eigentliche Startschuss fällt schon am 31. August mit der Bierprobe im Gasthaus „Storchennest“. Die habe sich „gut eingeführt“, so Eckerlein, und soll deshalb beibehalten werden.

Der Touristikchef stellte zunächst „das Gerippe“ für die Festtage vor, das Zöllner und Höhn dann „mit Fleisch“ füllten. Festgehalten wird dabei an den bewährten Eckdaten wie Aufstellen des Kerwabaums am Donnerstag, Kerwawiegen am Freitag, Eröffnung am Samstag oder Empfang der Ehemaligen am Sonntag. Nachmittags heißt es auf dem Marktplatz „Fränkisch aufg’spielt“, 2017 wird es wieder einen Schäfertanz geben.

Verzichten müssen die Gunzenhäuser in diesem Jahr auf das Riesenrad, begann Sabrina Zöllner mit der schlechten Nachricht, um dann die gute gleich hinterherzuschieben: Der langjährige Wunsch nach einer historischen Kirchweih wird sich heuer erfüllen. Im Ruhebereich am Eingang wird ein zwölf Meter hohes historisches Riesenrad und eine Schiffschaukel an frühere Zeiten erinnern, dem Wunsch aus dem Ausschuss nach einem Kettenkarussell will Sabrina Zöllner wenn möglich noch nachkommen.

Bratwurst, Schäufele und Fischsemmel, diese Kirchweih-Standards fehlen natürlich auch heuer nicht auf dem Festplatz. Aber auch Anhänger der fleischlosen Kost kommen nicht zu kurz, denn erstmals bietet ein „Veggie“-Stand vegetarische Gerichte an.

Keine Musikexperimente

Oliver Höhn setzt in seiner Festhalle größtenteils auf Bewährtes, und das fängt beim Bierpreis an: Die Maß kostet mit 6,90 Euro soviel wie vor einem Jahr. Auch bei der Musik lässt sich der Festwirt nicht auf Experimente ein: Von den „Hopfenstädter“ über Jugendkapelle und Dittenheimer Blaskapelle bis hin zu den „Störzelbachern“ können sich die Besucher auf bekannte Gruppen freuen. Abgerundet wird das Programm von den „Dorfrockern“, die den Sparkassenabend aufmischen werden, und den „Sharks“ zum sonntäglichen Ausklang. Lediglich mit dem Montag ist Höhn nicht ganz glücklich, der sei stets ein bisschen „undankbar“. Das Problem: Nach dem Festzug strömen die Besucher auf den Platz und auch ins Bierzelt, doch richtig langes Sitzfleisch hat an diesem Abend niemand. Entsprechend schwierig ist die Musikauswahl: Sie darf die noch anwesenden Besucher des Umzugs nicht vergraulen, sollte aber auch abends neues Publikum anlocken. Hier entspann sich eine kleinere Diskussion im Ausschuss, letztendlich wird es auf eine etwas ruhigere Band hinauslaufen.

Der Jubiläumsabend zu 40 Jahren Tucherbräu auf der Gunzenhäuser Kirchweih geht am Donnerstag über die Bühne. Über das genaue Programm schweigt sich die Brauerei aber noch aus. Seinen Niederschlag wird der Geburtstag auch beim Umzug finden, hier soll beispielsweise die „Magirus-Bierfeuerwehr“ zum Einsatz kommen.

Nicht fehlen werden gut eingeführte Veranstaltungen wie die Wahl des Kerwamadla am ersten oder der Boxkampf am zweiten Sonntag im Bierzelt. Natürlich sind am Mittwochnachmittag Senioren, Behinderte und die Kinder des Bezzelhauses Gäste auf dem Festplatz, abends steht das große Feuerwerk an.

Im Weinzelt steigt am Montag wieder ein Country- und Linedance-Abend, am Mittwoch laden die Kerwabuam und -madli die Senioren in die Festhalle Gruber ein und am Donnerstag ist Kirchweihparty mit den „Bayernmän“ angesagt. Auch das Schafkopfturnier am Samstag und der Frühschoppen am Sonntag sind dort fest gebucht.

Die Ausschussmitglieder hatten an dem vorgestellten Programm nichts auszusetzen. Einen Kritikpunkt gab es dennoch: Das Catering, mahnte Dr. Werner Winter von den Freien Wählern an, müsse unbedingt besser werden. Klagen über lange Wartezeiten und kaltes Essen waren auch Peter Schnell (Grüne) zu Ohren gekommen, Bürgermeister Karl-Heinz Fitz legte Höhn deshalb nahe, diese Kritik „mitzunehmen“.

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