Ist ein Serientäter für Überfälle in Bäckereien verantwortlich?
25.11.2012, 15:26 UhrViel spricht dafür, dass ein Serientäter am Werk ist. Die Polizei hält sich im Augenblick allerdings noch bedeckt. „Dass es sich um eine Serie handelt, kann ich so noch nicht sagen“, so Bert Rauenbusch, Sprecher des Nürnberger Präsidiums, zur Pegnitz-Zeitung. Man prüfe diese Möglichkeit. Die in allen drei Fällen ähnliche Täterbeschreibung und das kaltblütige Vorgehen deuten aber durchaus auf ein und dieselbe Person hin.
Wie zuvor in Schwaig und Zerzabelshof (die PZ berichtete) wurde mit der Behringersdorfer Entner-Filiale ein Geschäft ausgeraubt, das an einer belebten Straße liegt. Die Bäckerei mit angeschlossenem Café hat große Fenster, durch die man den Verkaufsraum vor allem in der Dunkelheit gut von der B 14 aus einsehen kann.
Überfall kurz vor Ladenschluss
Der Unbekannte kam – wie in Schwaig am vergangenen Montag und in Zerzabelshof am Donnerstag – am Abend, nämlich kurz vor 18 Uhr. Mit einer Waffe in der Hand forderte er die Verkäuferin dazu auf, Bargeld herauszugeben. Die Frau, die den Überfall zwar körperlich unverletzt überstand, aber einen Schock erlitt, packte mehrere hundert Euro in eine vom Täter mitgebrachte Plastiktüte. Unmittelbar danach flüchtete dieser zu Fuß mit seiner Beute in Richtung Rückersdorf.
Die Polizei leitete sofort die Fahndung ein, Zeugen und Anwohner wurden befragt. Der Unbekannte befindet sich trotzdem immer noch auf der Flucht. Er soll zwischen 45 und 50 Jahre alt sein. Bekleidet war er mit einer dunklen Jeans und einer schwarzen Jacke, die laut Fahndungsaufruf „im Brustbereich rote Querstreifen mit grauen Elementen“ hat. Außerdem trug der schlanke Mann einen Schal.
Ähnliche Täterbeschreibungen
Nach den Überfällen in Schwaig und Zerzabelshof beschrieben Zeugen einen Täter ungefähr im gleichen Alter und von gleicher Statur, rund 1,80 Meter groß und ebenfalls dunkel gekleidet – nur dass der Unbekannte eine Brille auf der Nase hatte. In Schwaig war der Mann in Richtung S-Bahn-Haltestelle gerannt. Er stieß dabei mit einer Frau zusammen, die gerade aus der benachbarten Sparkasse kam. Die überfallene Bäckerei in Zerzabelshof liegt an der Valznerweiherstraße und in ganz der Nähe des Ben-Gurion-Rings. Die Niederlassungen von Bäckereiketten werden immer häufiger zum Ziel von Kriminellen. Manche Banden haben sich zum Beispiel darauf spezialisiert, deren Tresore zu knacken.
Solche Fälle gab es wiederholt auch in der Metropolregion. Verweisen nun auch Spuren in den Bereich der organisierten Kriminalität? Oder handelt es sich um einen Einzeltäter? Der Polizeisprecher kommentiert auch diese Fragen mit dem Hinweis auf die momentan laufende „Prüfungsphase“.
Hinweise aus der Bevölkerung sollen nun dabei helfen, die drei Überfälle zu klären. Zeugen können sich rund um die Uhr unter der Telefonnummer 0911/2112-3333 beim mittelfränkischen Kriminaldauerdienst melden. In der Behringersdorfer Entner-Filiale indes ging das Geschäft am Wochenende schon wieder seinen gewohnten Gang. Auch wenn es am Sonntagvormittag beim Brötchenholen natürlich ein ungewöhnliches Gesprächsthema gab. Die Wendelsteiner Kette hat laut ihrer Internetseite über 40 Filialen in Mittelfranken.
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