Aus der fränkischen Schatztruhe

13.12.2016, 09:48 Uhr
Aus der fränkischen Schatztruhe

© Foto: Walter Bauer

Entdeckung, Erinnerung und Wiedergewinnung sind die Leitmotive, die der ehemalige Nürnberger Kulturreferent und Publizist Hermann Glaser (88) für sein ehrgeiziges Projekt gewählt hat. Unterstützt wird er dabei von dem Verleger Johann Schrenk in Gunzenhausen, der die Reihe „Buchfranken“ maßgeblich betreut. Künftig sollen zwei Mal pro Jahr fünf neue Bände erscheinen, mit vielen Schwarz-weiß-Illustrationen, kostengünstig produziert im Digitaldruck. Ein farbiger Balken auf dem Umschlag signalisiert den jeweiligen Themenbereich wie Natur, Technik, Ökonomie, Poesie oder Biographie.

Die ersten fünf Bände dieser Fränkischen Bibliothek machen schon das breite Themenspektrum der Reihe deutlich. Der Nürnberger Schriftsteller Godehard Schramm liefert den Auftakt mit Texten über „Drei ganz Besondere“ und meint damit die Landkreise Neustadt an der Aisch, Bad Windsheim und Ansbach.

Band 2, „Des Flusses und der liebe Wellen“, ist eine literarische Ausgrabung: Die Tagebücher von Gisela Haubold, herausgegeben von ihrem Sohn Günter Höhne, erzählen von einer Fahrradtour durch Franken 1939/40, die im Wesentlichen am Main entlang führt.

Nürnbergs Rolle in der Elektro-geschichte beleuchtet Siegfried Kett, ehemaliger Direktor des Nürnberger Bildungszentrums, in Band 3 mit dem Titel „Erhellung und Beschleunigung“. Dabei geht er bis ins Barockzeitalter zurück.

Eine literarische Spurensuche unternimmt der in Nürnberg lebende Autor Winston Kelley in Band 4 über „Amerikanische Dichter und Denker in Franken“. Last, but not least ist auch Hermann Glaser in der ersten Staffel mit einem Band vertreten: „Zwischen Furchenglück und Sphärenflug“ handelt vom Idyll als Kunstform und Lebensart. Vor allem die fränkischen Schriftsteller Jean Paul und Ernst Penzoldt dienen ihm dabei als literarische Zeugen.

Der Auftakt der Franken-Buchreihe ist durchaus viel versprechend, die Vielfalt bestechend, der Inhalt zum Teil überraschend. Zur ausführlichen Information über spezielle Themen sind die preiswerten Bände nicht nur Franken-Liebhabern zu empfehlen. In puncto Druckqualität, Layout und Flüchtigkeitsfehlerquote sollte man allerdings nicht zu viel erwarten.

„Buchfranken“ erscheint im Schrenk-Verlag, Gunzenhausen. Jeder Band kostet 14,90 Euro. Die Reihe kann auch abonniert werden. www.buchfranken.de

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