Crash-Kurs an der DJ-Schule: So legt man auf
16.08.2015, 17:33 UhrDie Schule liegt in einem unscheinbaren Hinterhof in der Südstadt, gleich bei der U-Bahn-Station Maffeiplatz um die Ecke. Oliver Farnschläder, der Schulleiter, öffnet uns die Tür und führt uns in einen mittelgroßen Raum. Als erstes fällt uns auf: Statt Schreibtischen und Stühlen stehen in diesem Schulzimmer drei DJ-Stationen in U-Form mit verschiedenen Mischpulten.
Das erste Mischpult funktioniert auf die herkömmliche Art: Hier wird die Musik über zwei Schallplatten und einem Laptop abgespielt. Das zweite Mischpult wird digital mit einem Laptop und einer Software gesteuert. An dieser Station ist man flexibler, kann Sounds einspielen oder vorher festgelegte Stellen in einem Lied per Tastendruck direkt ansteuern und abrufen.
Das dritte und größte Mischpult verfügt über analoge Anschlüsse und ein CD-Laufwerk sowie USB. Damit arbeiten auch die Profis in den Clubs. Wir dürfen an den drei Stationen verschiedene Mixe und Übergänge ausprobieren, während uns Oliver Farnschläder und Andreas Hablowetz (Frezh DJ) Tipps geben.
Wir lernen scratchen, also die Schallplatte von Hand so vor- und zurück zu schieben, dass die Nadel im Takt durch die Rillen kratzt. Wenn man es richtig macht, ergibt das einen tollen Effekt!
Oliver Farnschläder begann seine Karriere mit 14 Jahren und arbeitete 15 Jahre als Profi-DJ. Inzwischen legt er nicht mehr selbst auf, sondern teilt sein Wissen über die Technik, die Software und die richtige Songauswahl mit seinen Schülern. Ein richtiges Ende der Ausbildung als DJ gibt es nicht, da man immer wieder Neues lernen kann.
Auf unsere Frage, was einen richtig guten DJ ausmacht, antwortet der gebürtige Würzburger: „Ein guter DJ kann mit dem Publikum so arbeiten, dass die Menschen, die im Club sind, mit ihm nicht nur den Abend verbringen wollen, sondern so lange bleiben, bis sie vom Türsteher herausgeworfen werden.“
Was dem 48-jährigen Schulleiter oft auffällt, ist, dass Frauen anders mit Technik umgehen als Männer: Männer wollen sofort ran an die Geräte, hinlangen und alles ausprobieren, während Frauen oft gezielter und erst nach längerem Überlegen handeln. Am Ende des Vormittags haben wir einiges über den Beruf des DJs gelernt. Und der bedeutet viel mehr, als nur mal schnell eine CD in den Player schieben und auf die Play-Taste drücken.
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