Auftritt am Flughafen

Der Nürnberger, der mit Coldplay spielte: Ferdinand Schwartz will mehr

27.8.2021, 18:00 Uhr
Tritt am Mittwoch auf der Bergbühne am Nürnberger Flughafen auf: Ferdinand Schwartz.  

© e-arc-tmp-20180513_183628-1.jpg, NNZ Tritt am Mittwoch auf der Bergbühne am Nürnberger Flughafen auf: Ferdinand Schwartz.  

Nüchtern betrachtet war es einer dieser unzähligen Momente, von noch unzähligeren Smartphones festgehalten, die im Internet landen. Dort verbreiten sich diese Momente rasant, von noch rasanteren Likes eingerahmt.

In diesem Fall fand der Moment im Münchener Olympiastadion statt. Vor vier Jahren hielt Ferdinand Schwartz aus Nürnberg dort während eines Konzerts im Publikum ein Schild hoch, das sein Leben veränderte. Auf der Bühne: Coldplay. Und nachdem Sänger Chris Martin das Schild sah, auch auf der Bühne: Ferdinand Schwartz.

Der Nürnberger fragte auf seinem Schild, ob er den Song „Everglow“ gemeinsam mit den Briten spielen dürfe. Was er dann auch tat. Zur Begeisterung von Coldplay, dem Publikum und Tausenden von Internetnutzern in den folgenden Tagen.

Und es wäre einer dieser unzähligen Momente von so vielen unzähligen Musikern geblieben, die danach nie wieder Aufmerksamkeit bekommen. Wenn Ferdinand Schwartz nicht genau wüsste, was er will: Musik für viele Menschen machen. Zum Beispiel am 1. September bei seiner ersten Headline Show auf der Bergbühne am Nürnberger Airport.

„Es wäre der Killer für mich, wenn ich bei der Solo-Show jetzt ,Everglow’ als Zugabe spielen würde“, sagt der 23-jährige Musiker. Killer meint hier: einfach nicht gut. „Dann fährt man sich immer auf diese Story fest.“

Für den damaligen Moment sei er dankbar. Aber mehr als diese sechs Minuten habe er mit Coldplay nicht gehabt. (Dafür haben Coldplay bis heute über 55 Millionen Aufrufe für das Video auf ihrer eigenen Facebook-Seite gehabt.) Es folgten weder ein Anruf vom Label noch vom Management. Doch der Auftritt bleibt „auf jeden Fall die krasseste Erfahrung bisher“.

Fortan sahen Überschriften zu Artikeln über Ferdinand Schwartz so aus: „Der Typ, den Coldplay in München auf die Bühne holten, macht jetzt auch eigene Musik.“ Ein Großteil der Presse und des Publikums war da schon festgefahren auf diesen Moment. Trotz seiner eigenen Songs.

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