Porträt
„Die Abwechslung macht's“: Lukas Miller dreht Filme aus Leidenschaft - und mit eigener Firma
20.10.2021, 16:42 UhrDass er Filme schauen schon immer geliebt hat, ist das eine. Dass er bereits während der Schulzeit als Neuntklässler großen Spaß daran hatte, aus Clips eigene Trailer zu schneiden, das andere. Entscheidend aber ist: „Mein Antrieb war damals schon, meine Videos anderen Leuten zu zeigen“, sagt der 29-Jährige und lächelt.
Aus dem Spaß an der Freude wurden bald ernsthafte Projekte. Er produzierte Clips für die Fürther Nachrichten, für das Schultheater, drehte Musikvideos, baute ein Netzwerk auf. Wohlgemerkt: Miller war zu diesem Zeitpunkt immer noch Schüler. „Ich wusste schon vor dem Abi, dass ich die Richtung Film gehen werde“, sagt er, „das hat mich auch ein bisschen beim Lernen gebremst“, gibt er zu: „Beim Abi ging’s für mich nur darum, zu bestehen, wie war mir eigentlich egal“, sagt er grinsend.
Er bestand und bewarb sich an der TH in Nürnberg – und wurde genommen. Im Nachhinein, sagt er, „muss ich zugeben, dass ich mir das Studium ganz anders vorgestellt habe.“ Letztlich musste man sich alles selbst beibringen: „Der Prof hat lediglich verbessert, was man gemacht hat, und dann hatte man Zeit, weiter daran zu arbeiten.“ Aber: „In Sachen Konzeptplanung, Arbeiten im Team, Konfrontation mit Konflikten etwa habe ich viel gelernt“, sagt Miller.
Spektakuläres Video von Lukas Miller: Pyrokerzen für den Ronhof-Geburtstag.
Auch während des Studiums arbeitete der gebürtige Fürther aber weiter an Projekten. Es war dann nur ein logischer Schritt, dass Miller 2016 eine eigene Firma gründete, parallel dazu aber noch in Teilzeit Erfahrungen als Video-Artist bei einem Spiele-Produzenten sammelte – bis 2019. Seitdem gilt die volle Konzentration seiner Firma „Miller Filme“.
„Kein sonderlich kreativer Name“, sagt er selbst lachend, „aber jetzt haben wir uns damit schon einen Namen gemacht.“ Wir, das sind er und sein Kompagnon Florian Dawel. „Wir ergänzen uns ideal“, erklärt der 29-Jährige. Und zwar so gut, dass sie noch eine Teilzeitkraft und einen Werkstudenten einstellen konnten.
Zu Kopf gestiegen ist Miller der Erfolg nicht: „Ich hatte immer und habe immer noch das Glück, tolle Leute um mich zu haben“, sagt der sympathisch zurückhaltende junge Mann. „Wir schaffen es wohl recht gut, authentische Filme zu kreieren.“
Zudem arbeitet Miller gerne mit den unterschiedlichsten Menschen zusammen: Von Bewohnern in Seniorenheimen und Kids in Jugendzentren über Mitarbeitende in Unternehmen bis hin zu Schauspielern und Models.
„Die Abwechslung macht es“, sagt er lachend. Die Bandbreite reicht von Dokumentar- über Image- bis zu Kurzfilmen. „Wir haben viel für die Stadt Nürnberg im Rahmen der Bewerbung zur Kulturhauptstadt gedreht“, berichtet er und bedauert sehr, dass diese nicht mit Erfolg gekrönt wurde.
Bei den Wünschen für die Zukunft ist der passionierte Mountainbiker und Wakeboarder ebenfalls bescheiden: „Dass die Mitarbeiter glücklich sind und wir selbst auch.“ Und: „Wir schaffen uns jetzt ein Lastenfahrrad an und wollen nach Möglichkeit die Drehs in der Region damit anfahren – als nachhaltiges Filmteam.“