Heinz Meiers «Galerie mit der blauen Tür»

08.07.2009, 00:00 Uhr
Heinz Meiers «Galerie mit der blauen Tür»

© Fengler

1989 war Meier nach Nürnberg gezogen und hatte seine zierlichen Galerieräume zu einem wichtigen Treffpunkt regionaler Künstler gemacht. Der Abschied mit Brigitta Heyduck ist nochmals programmatisch. Denn trotz mancher Ausflüge in Abstraktion, Konzept und Experiment lag Heinz Meier stets die Kunst besonders am Herzen, die sich von Figur, Gegenstand und Anschauung herleitet.

Auch Brigitta Heyduck ist ausgegangen von der Abbildung der Realität. Dann ließ sie sich immer mehr in Farbe und Fläche verführen oder wählte Bildausschnitte, in denen die Realität als reine Form erscheint. Ihre Kanalbilder legen das alte Gewässer manchmal in voller Kenntlichkeit in die Landschaft. Ein anderes Mal fasst sie ein Baumufer oder Schilfgeflecht in Rhythmus und Geometrie.

Wenn Heinz Meier mit der Heyduck-Präsentation seiner Galeristen-Tätigkeit beendet, beginnt sie Richard Lutz ein paar Meter weiter mit derselben Künstlerin unter demselben Markenzeichen. Bis zum 16. August gibt es die Galerie mit der blauen Tür doppelt. Dann darf Lutz den Alleinvertretungsanspruch für den Titel erheben. Jetzt zeigt er Reiseimpressionen, die Brigitta Heyduck aus der Welt zurück gebracht hat: Wüsten, Lavendelfelder, die mystisch schimmernden Gipfel des Himalaja.

Der Neue aus der Nachbarschaft

Die neue Galerie mit der blauen Tür hat die Postadresse Meuschelstraße 51, ist aber von der Friedrichstraße her zu betreten. Der neue Galerist kommt, wie Heinz Meier, vom Handwerk zur Kunst, von Rahmung und Inszenierung.

Richard Lutz ist in Mannheim geboren. Ein Ruf seiner Frau an das Institut für Amerikanistik der Universität Erlangen hat ihn im Sommer 2007 nach Franken verschlagen. Bei Meier hat er sich um eine Tätigkeit in der Galerie beworben. So haben sie sich kennen gelernt. So wurde die Weiterexistenz der Galerie in neuen Räumen und mit neuer Leitung beschlossen.

Lutz will das bewährte Konzept fortführen, will allerdings der künstlerischen Fotografie mehr Chancen geben. Eine Gruppenausstellung im November soll seine programmatische Handschrift erstmals artikulieren.

Heinz Meier wird ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen. Er verwandelt seine Galerie nach der Heyduck- Finissage in ein Kontaktbüro für regionale Künstler. Fragt man ihn nach dem Resümee seiner Galeristen-Tätigkeit, so hofft er, das Potential der Künstlerschaft in der Region vergrößert zu haben.

Außerdem kann er auf den Preis verweisen, den er 2006 für Absolventen der Kunstakademie gestiftet hat. Mag die Preissumme marginal sein – die anhängende Ausstellung ist wichtig. Auch diese Tradition wird von der neuen Galerie mit der blauen Tür im Oktober ungebrochen fortgesetzt.

9. Juli (Vernissage 19 Uhr) bis 16. Juli; Friedrichstr. 34 bzw. Meuschelstr. 51; Di.–Fr. 15–18.30 Uhr, Sa. u. So. (nur 12. Juli) 11–15 Uhr.

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