Heißmann und Rassau lüften Steuergeheimnisse

20.1.2011, 09:00 Uhr
Heißmann und Rassau lüften Steuergeheimnisse

© BR

Im Staatlichen Hofkeller der Würzburger Residenz geht es derzeit zu wie in einem Bienenstock: Requisiten werden hin- und hergetragen, Kameras geschoben, Kulissen aufgebaut, auf der Bühne tummeln sich fränkische Spaßmacher bei den Proben. In diesen Tagen steht der erste Höhepunkt des TV-Fastnachts-Geschehens an: Die Aufzeichnung der „Närrischen Weinprobe“.

„Das Vorspiel“, sagen manche fränkische Narren. „Und kein schlechtes“, meinen sie auch. Das „Hauptspiel“ indes, daran besteht kein Zweifel, steigt am 25. Februar in den Mainfrankensälen von Veitshöchheim: Die „Fastnacht in Franken“, die Prunksitzung also, die der Fastnachtsverband gemeinsam mit dem BR ausrichtet und die jedes Jahr ein Millionenpublikum an die Bildschirme lockt.

Voriges Jahr beispielsweise sahen fast 50 Prozent aller bayerischen TV-Konsumenten die Bilder aus Veitshöchheim. Insgesamt erlebten 3,98 Millionen Menschen die Übertragung mit, ein neuer Rekord. Ob er heuer erneut gebrochen wird?

Die Verantwortlichen, wie Studioleiter Martin Wagner und Fastnachtspräsident Bernhard Schlereth, bleiben bei solchen Fragen gelassen: Oft bestimmen auch nicht beeinflussbare Faktoren solche Zuschauer-Quoten. Und dann treten leichte Differenzen nach unten oder oben auf.

Erfolgreichste Sendung

Aber ein Ziel haben die Verantwortlichen natürlich: Die Fernseh-Fastnacht soll weiterhin ihren Status als erfolgreichste Sendung des Bayerischen Fernsehens erhalten. Jedenfalls setzen BR und Fastnachtsverband auch heuer weitgehend auf bewährte Kräfte. Die Mittelfranken sind in diesem Sinn nicht nur durch den Sitzungspräsidenten Bernd Händel aus Nürnberg vertreten, sondern auch wieder durch Volker Heißmann und Martin Raussau, die Komödianten aus Fürth, die als Steuerprüfer närrische Steuer-Geheimnisse verraten werden. Auch der Wortakrobat Oliver Tissot (Nürnberg) ist erneut mit dabei.

Heißmann und Rassau lüften Steuergeheimnisse

© dpa/BR

Die Unterfranken bieten neben anderen natürlich ihren derzeitigen Fastnachts-Star auf, der in den Vorjahren stets Ovationen erhielt: Michl Müller, den Dreggsagg aus der Rhön, der, wie er selbst ankündigt, „als Verputzer dick auftragen wird“. Er wird auch wieder ein Lied einbringen, zu dem ihm die Bundeskanzlerin animiert hat: „Die Frau Merkel hat ja sehr gut vorgelegt“, erklärt er.

Den Wutbürger mimt, wie könnte es anders sein, der „Mann des geschliffenen Worts“, Peter Kuhn aus Schweinfurt. Neu im Programm ist der Zauberer und Bauchredner Pierre Ruby aus Würzburg. Themen haben die Fastnachts-Protagonisten jedenfalls, wie sie voller Vorfreude kundtun, zwischen Dioxinskandal, Finanzmisere und bevorstehenden Wahlen „mehr als genug“. „Und was die Politik bis zum 25. Februar noch an weiteren Vorlagen liefern wird, wissen wir noch nicht“, sagt Martin Wagner. Jedenfalls verspricht er eine Mischung aus Kabarett und Fastnachtsspaß, die „unterhaltsam, kritisch und lustig“ werden soll.

Das Kabinett ist gut vertreten

Und dass die Spitzen der bayerischen Politik wieder von Angesicht zu Angesicht ihr Fett abbekommen, ist auch klar. Am liebsten möchten alle Politiker kommen, sagen die Veranstalter, nicht alle werden geladen: Aber das Kabinett mit Horst Seehofer an der Spitze wird gut vertreten sein.

Trotzdem, so Fastnachtspräsident Schlereth, werden „die Normalbürger“ im 600 Personen fassenden Saal die Prominenz an Zahl übertreffen. Mehr als 10000 Kartenanfragen gingen ein. Das Los entscheidet, wer dabei sein darf.