Judith Allerts Tiere sind Bücher-Stars
20.4.2017, 09:09 UhrDrei Hunde, zwei Katzen, zwei Schweine, drei Pferde, elf Hühner und drei Hähne: So zählt Judith Allert ihre tierischen Mitbewohner auf. Und sie kann eigentlich über jeden etwas Besonderes erzählen. "Krümel ist immer gut gelaunt und würde nie ein böses Wort grunzen", sagt sie zum Beispiel über eines der Schweine. Oder: "Unsere Katze Sticky faucht die Hunde immer auf Abstand — einfach weil es ihr Spaß macht. Das ist so lustig zu beobachten."
Den größten der drei Hunde, Johnny, beschreibt sie als "total nett, aber einen Riesentrampel". Stimmt irgendwie. Während wir im Hof sitzen, kommt er immer wieder angelaufen, schleckt uns ab, klaut sich eine Karotte und setzt sich dreist auf den Stuhl von Judith Allert.
Ob Johnny sich wohl ins Gespräch bringen will, weil er bisher noch keine eigene Geschichte hat? Viele andere Tiere auf Judith Allerts Hof kommen nämlich schon in Büchern vor. Über die Pferde Sue, Pippilotta und Sancho gibt es die Reiterhof-Geschichte "Die Hufeisen-Bande". Hündin Alma war die Vorlage für "Tofu, der Superhund". Warum gleich ein Superhund? "Alma ist sehr schlau, stur und lustig", erzählt ihr Frauchen. "Sie kann auf Kommando Kunststücke machen."
In diesem Video stellt Judith uns ein paar Tiere vor:
Zwei Schweine mit Fell
Außerdem sind da noch die Wollschweine. Ja, richtig gelesen: Schweine mit krausen, hellen Borsten, die wie Fell aussehen. Eigentlich heißen sie Mangalica-Schweine und kommen aus Ungarn.
Judith Allert hat zwei davon auf ihrem Hof: Krümel & Fussel. Genauso heißt auch das Bilderbuch, das vor kurzem über die beiden erschienen ist. Darin wollen die beiden Ferkel ein geheimnisvolles Funkeln erkunden.
"Ich schreibe einfach am liebsten, wenn Tiere in der Geschichte dabei sind", begründet Judith Allert, warum ihre Mitbewohner zu Bücherstars werden. Und Kinderbücher wollte sie sowieso schon immer schreiben.
Aber wie genau arbeitet eine Autorin? "Ich sammle ständig neue Ideen", sagt Judith Allert. Manchmal setzt sie sich gezielt mit einem Notizbuch in der Hand hin und grübelt. Dann wird wild herumgesponnen — bis sich wie von selbst eine Geschichte ergibt.
Die schreibt Judith Allert dann auf. Im Frühling und Sommer sitzt sie mit ihrem Laptop am liebsten draußen im Freien. Wenn’s dafür zu kalt ist, freut sie sich, wenn mal wieder eines der Tiere vorbeikommt. Oder wenn sie zum Füttern rausgehen muss.
Erzählen als Wunderwaffe
Klar kann Schreiben auch anstrengend sein – zum Beispiel, wenn man nicht weiter weiß. Dann ist Judith Allerts Mann gefragt: "Ihm erzähle ich alles, was ich schreibe. Und meist kriege ich schon beim Erzählen neue Ideen, wie’s weitergehen kann."
Damit ein Buch erscheint, braucht es einen Verlag. Von neu erdachten Geschichten schreibt Judith Allert deshalb zunächst meist ein Konzept und eine Textprobe und geht damit auf Verlagssuche. Erhält sie eine Zusage, muss sie die fertige Geschichte etwa ein halbes Jahr vor Veröffentlichung abgeben.
Im Verlag liest nochmal ein Lektor darüber und bittet um Änderungen. Außerdem braucht ein Buch Illustrationen und ein Cover, und der Text wird in die richtige Form für den Druck gebracht.
Etwa 30 Bücher hat Judith Allert schon veröffentlicht, inzwischen bitten auch Verlage sie um Geschichten. Von der Reihe "Paula und Lou" zum Beispiel (in der auch ein Hund vorkommt), gibt es schon neun Bände. Ihre Abenteuer sind auch in Südamerika auf Spanisch erschienen.
Im Moment schreibt Judith Allert übrigens eine Geschichte, in der ihr Huhn Auguste im Mittelpunkt steht. Es wird darin magische Fähigkeiten haben, verrät die Autorin. "Aber auch in echt ist Auguste sowas wie die Chefin der Hühnerbande."
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