Teure Interimsspielstätte
Kommentar: Die Oper soll in der Kongresshalle unterkommen
9.5.2021, 17:50 UhrDer Bau eines Konzerthauses neben der Nürnberger Meistersingerhalle wurde ursprünglich damit begründet, dass man das viele Geld für eine Interimsspielstätte der Oper nachhaltig nutzen möchte: Während der Sanierung des Opernhauses hätte die Oper im Konzerthaus spielen sollen, was technisch aber gar nicht möglich war, wie sich herausstellte.
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Die Umbauten wären sehr teuer gekommen. Nürnberg wird kein Konzerthaus bekommen und sucht noch immer nach einer Ausweichspielstätte.
Bislang eine Ideenskizze
Derzeit sind die Kongresshalle samt Innenhof im Gespräch. Zwar betont Kulturbürgermeisterin Julia Lehner, dass es sich bislang nur um eine Ideenskizze handelt, aber bei der ersten Sitzung der Opernhaus-Kommission wurde deutlich, dass diese Lösung der Favorit ist.
Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände und die Probebühne der Symphoniker, die in die beiden Kopfbauten der Kongresshalle untergebracht sind, haben gezeigt, wie kulturelle Nutzungen die ideologische Geste der Nazi-Architektur brechen und demokratisch verwandeln können. Beides waren wegweisende Entscheidungen, wie mit den Nazi-Hinterlassenschaften erfolgreich umgegangen werden kann.
Teurer Umbau
Bei der Einrichtung eines Interimsquartiers für das Staatstheater ist die Umnutzung aber nur schwer möglich. Der gesamte Bogengang der Kongresshalle müsste für Büros, Werkstätten und eine Probebühne erst einmal hergerichtet werden.
Es würden Räume innerhalb der Kongresshalle eingebaut, ohne dass der Eindruck entstehen darf, die Koloss wird fertig gebaut. Die eigentliche Spielstätte, also Zuschauerraum und Orchestergraben, müssen dann im Innenhof errichtet werden. Das dürfte die teuerste Lösung aller Interimsmöglichkeiten sein.
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