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„Macho Man“-Regisseur Davide Grisolia hat den Fanfilm „Bad Rap Rising“ gedreht

8.3.2021, 13:51 Uhr
Filmplakat zu "Bad Rap Rising"

© Pfeiffer/Grisolia, Filmplakat zu "Bad Rap Rising"

Im Grunde war es nicht mehr als eine Fingerübung: ein Rum- und Ausprobieren, bei dem am Ende (weil man für den Papierkorb ja so ungern arbeitet) etwas Vorzeigbares rauskommen sollte. Nun liegt das Ergebnis vor, es nennt sich „Bad Rap Rising“ und ist ein Fanfilm zu der 90er-Jahre-Zeichentrickserie „Extreme Dinosaurs“ geworden.

„Ich kannte ,Extreme Dinosaurs‘ gar nicht“, sprudelt Regisseur Davide Grisolia los, dem man nun wirklich nicht vorwerfen kann, dass er nicht fit sei in Sachen Popkultur. Doch dann fixte ihn der Kostümbauer Rick Pfeiffer an. Der hatte die Serie als Kind begeistert geguckt und schon immer bedauert, dass sie nie eine Neuauflage erfahren oder gar einen eigenen Kinofilm gekriegt hat.

Ferngesteuerte Nasenlöcher

Da Grisolia und sein Team eh frisch eine neue Kamera sowie neue Objektive und neues Licht angeschafft hatten, verbanden sie das Angenehme mit dem Nützlichen und starteten einen Testfilm – mit anspruchsvollen Effekten und schwer zu leuchtenden Szenen.

Dreh- und Angelpunkt darin ist der Bad Rap(tor), den Rick Pfeiffer aufwändig gebaut hat. Tatsächlich steckt in dem furchterregenden Dinosaurier-Latexkostüm ein Mensch auf Stelzen. Von Maul und Augen hin zu Nasenlöchern und Augenbrauen kann hier alles per Fernsteuerung detailgetreu gesteuert werden – was dennoch einiges an Übung benötigte, bis die Bewegungen flüssig und natürlich kamen.

Szene von den Dreharbeiten zu "Bad Rap Rising".

Szene von den Dreharbeiten zu "Bad Rap Rising". © Pfeiffer/Grisolia

„Wichtig war uns, dass alles so weit wie möglich handgemacht ist“, sagt Grisolia. „Und das hat richtig gut geklappt.“ Nur die Mündungsfeuer bei den Pistolen und Gewehren wurden nachträglich am Computer eingefügt.

Mittels Tricktechnik am Rechner wurde außerdem die Küche von Rick Pfeiffer verfremdet, wie im Abspann zu sehen ist. Die Raumschiffe, die in dem Kurzfilm auftauchen, sind ebenfalls Modelle – so wie in den alten „Star Wars“-Filmen aus den 70er Jahren. „Auch das soll und darf man sehen“, betont Grisolia.

Um was geht es in „Bad Rap Rising“? Seit dem Erdmittelalter schlummert der titelgebende Raptor – einst von einem kriminellen Außerirdischen in übler Absicht auf die Erde gebracht und dort zurückgelassen – in einer Kryokapsel vor sich hin. Als der Wissenschaftler Joseph Miles (Ken Thomas) das Versteck entdeckt, erwacht der hochintelligente Jäger zum Leben . . .

"Macho Man 3" ist in Arbeit

Gerade mal 2200 Euro hat der 37-minütige Monsterspaß gekostet. Mit dem fertigen Kurzfilm, der auf YouTube zu sehen ist, wollen sich die Macher bei Festivals weltweit bewerben, wenngleich Grisolia und sein Team aktuell schon wieder knietief im nächsten Großprojekt stecken: Sie drehen gerade den dritten Teil der Nürnberger Actionfilm-Saga „Macho Man“.

Die Crew bei den Dreharbeiten zu "Macho Man 3" im Cinecittà. Reihe vorne, 2. v. links. Peter Althof, Rene Weller, Chirstoph Zitzmann und Regisseur Davide Grisolia. Auch TV-Koch Alexander Herrmann ist mit dabei (hinter Althof).

Die Crew bei den Dreharbeiten zu "Macho Man 3" im Cinecittà. Reihe vorne, 2. v. links. Peter Althof, Rene Weller, Chirstoph Zitzmann und Regisseur Davide Grisolia. Auch TV-Koch Alexander Herrmann ist mit dabei (hinter Althof). © Christian Düwel / Team MM3

Nicht nur deshalb ist anzunehmen, dass „Bad Rap Rising“ die erste und einzige Realfilm-Verneigung vor „Extreme Dinosaurs“ bleiben wird.

Gleichwohl sind Fanfilme ein Thema im Internet: Grisolias letzter Streich in dieser Richtung, die Fantastic-Four-Huldigung „Remutations“, ist mit über 400 000 Aufrufen aktuell der erfolgreichste deutsche Marvel-Fanfilm auf YouTube.

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