Musikfestival "Fränkischer Sommer" feiert Jubiläum
28.2.2012, 00:00 UhrDer „Fränkische Sommer“ umfasst schließlich ganz Mittelfranken, als Veranstalter fungiert wie gehabt der Bezirk. „Es geht darum, kulturelle Vielfalt breit zu fördern. Hierbei sollen ländliche Regionen gestärkt und die Städte nicht vernachlässigt werden“, erklärt deshalb Bezirkstagspräsident Richard Bartsch.
211.000 Euro lässt man sich das kostspieligste Kulturprojekt der Region 2012 kosten. Auf dem Programm stehen 30 Veranstaltungen, es beinhaltet in bewährter Form eine Kombination aus 1000 Jahren fränkischer Musikgeschichte, verspricht Intendant Wolfgang Riedelbauch.
Im vergangenen Jahr konnte man rund 9000 Konzertbesucher begrüßen, was eine Auslastung von 90 Prozent bedeute. Trotzdem: Die Verantwortlichen sind sich nicht „grün“, was gestern bei der Programmvorstellung deutlich wurde.
Schuld daran ist die Tatsache, dass der Vertrag von Riedelbauch heuer ausläuft – und nicht verlängert wurde. Der Mann ist 71 und erklärt: „Noch ältere Männer werden Bundespräsident oder Bundesligatrainer.“
Unter den zuletzt vom Bezirk diktierten Bedingungen wolle er jedoch sowieso nicht weitermachen. So könne er nicht verstehen, dass man sich gegen eine Erweiterung über die Bezirksgrenzen von Mittelfranken hinaus sträube. „Als Politiker hätte ich mir eine solche Möglichkeit nicht entgehen lassen“, sagt Riedelbauch trotzig. Eine Kritik, die klar an die Adresse von Bartsch geht.
Der entgegnet: Obwohl der neue, ab 2013 amtierende Intendant Julian Tölle um einiges jünger sei, habe dies nichts mit einem „Generationenwechsel“ zu tun. Doch natürlich gab es gestern auch ein Festivalprogramm vorzustellen. Diverse Jubiläen bestimmten heuer bereits im Vorfeld die Programmgestaltung. So der 400. Todestag von Hans Leo Hassler und der 300. Geburtstag des Ansbachers John Christopher Smith.
Beim Eröffnungskonzert am 13. Juli um 19 Uhr in der Nürnberger Egidienkirche steht unter der Leitung von Roland Wilson der Komponist Hassler im Fokus. Das Oratorium „The Seasons“ von Händel-Schüler Smith, mit den Sängern Emma Kirkby und Tim Mead, gibt es tags darauf um die gleiche Zeit in St. Sebald.
Zeitreise im Rathaussaal
Das Wochenende klingt mit den King’s Singers aus. Am Sonntag um 18 Uhr treten die Besucher des Historischen Rathaussaals eine Zeitreise mit Werken von Hassler, Lassus und Mendelssohn-Bartholdy an.
Ein weiterer Höhepunkt ist die Aufführung von „Il ciro riconosciuto“, einer Oper von John C. Smith, am 24. August um 20 Uhr in der Residenz Ansbach.
Und Wolfram von Eschenbachs „Parzival“ verquickt am 26. August um 18 Uhr im Wolframs-Eschenbacher Liebfrauenmünster eine Lesung von Wolfgang Riedelbauch mit Musik von Norbert Nagel und dem Ensemble Amadis.
Weitere Informationen unter www.fraenkischer-sommer.de
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