Netflix, Prime Video und Sky: Diese Serien eignen sich für einen Serien-Marathon
11 Bilder 23.3.2020, 16:55 UhrBosch (Fünf Staffeln auf Prime Video)
Herrlich unprätentiös und geradlinig kommt "Bosch" daher, das trotz der klassischsten aller Krimi-Elemente eine enorme Frische ausstrahlt: Der titelgebende Polizist Harry Bosch ist ein temperamentvoller Ermittler aus Los Angeles, dessen Alleingänge und Wutausbrüche ihm ein ums andere Mal einen schweren Stand im Revier verschaffen. Soweit Standard, selbst im "Tatort". Doch der Gerechtigkeitsfanatiker, dessen Ehe mit Kind in die Brüche ging, führt gutes im Schilde und konfrontiert mit einem Fall über einen vermissten Jungen seine eigene Vergangenheit. Wem die Polizei-Procedurals im linearen Fernsehen zu eintönig sind und wer stattdessen nach einem horizontal erzählten und packenden Krimi im Streaming-Bereich sucht, der ist bei der auf den Kriminalromanen von Michael Connelly basierenden Amazon-Serie bestens aufgehoben. 50 Episoden in fünf Staffeln sind auf Prime Video verfügbar. Zudem ist eine weitere Staffel für 2020 angekündigt und feststeht auch: "Bosch" soll nach sieben Staffeln enden. © Aaron Epstein/Amazon
Breaking Bad und Better Call Saul (Zehn Staffeln auf Netflix)
Das "Breaking Bad"-Universum bietet für Monate Unterhaltung auf höchstem Niveau. Die Ursprungsserie "Breaking Bad" kommt auf 62 Episoden in fünf Staffeln. Hinzu kommt das noch nicht zu Ende erzählte Spinn-Off "Better Call Saul" (Bild) mit bisher 50 Folgen in fünf Staffeln. In "Breaking Bad" bekommt Chemielehrer Walter White (Bryan Cranston) zu Beginn Krebs diagnostiziert. Da sein Einkommen als Lehrer für eine Behandlung nicht ausreicht und Walter seiner Familie auch nach seinem Ableben keine finanziellen Sorgen wünscht, kommt Walter auf eine außergewöhnliche und riskante Idee. Als Chemieexperte verfügt er über ausreichend Wissen, die künstliche Droge Crystal Meth herzustellen. Da er sein Produkt auch auf den Straßen verkaufen muss, sucht er die Hilfe seines ehemaligen Schülers Jesse Pinkman (Aaron Paul), der inzwischen zum drogenabhängigen Kleinkriminellen geworden ist. Der zu Beginn spießige und ängstliche Lehrer wandelt sich zum skrupellosen Drogenkönig und wird zunehmend zur Gefahr für seine Familie. Im Anschluss an die Serie empfiehlt sich der Film "El Camino", er setzt die Handlung aus "Breaking Bad" fort. Danach empfiehlt sich das Spinn-Off "Better Call Saul". Die Serie erzählt die Geschichte des schlitzohrigen Anwalts Saul Goodman ("Jimmy"), bevor er Walter White kennenlernt. "Jimmy", der früher Trickbetrüger war, hat wenig Erfolg und verdient dementsprechend schlecht. Er hält sich mit Pflichtverteidigungen über Wasser, lässt sich im Verlauf der Serie jedoch zu immer mehr zwielichtigen, aber profitablen Aufträgen hinreißen. Serien und Film sind auf Netflix abrufbar. © AMC
GLOW (Drei Staffeln auf Netflix)
Wer denkt, Wrestling sei schon immer Unterhaltung von Männern für Männer gewesen, der irrt gewaltig. Die "Gorgeous Ladies of Wrestling", deren Abkürzung einer Netflix-Serie seit 2017 ihren Titel leiht, formierten sich in den 1980er Jahren als rein weibliche Wrestling-Truppe, die die US-Szene so richtig aufmischte. Schon in Staffel eins überzeugte die auf wahren Begebenheiten basierende Serie von Liz Flahive und Carly Mensch nicht nur durch ihren poppigen 80er-Jahre-Stil, sondern auch durch die differenzierte Behandlung von Geschlechter- und Rassen-Stereotypen und starken Statements zur Gleichberechtigung von Frauen. Spätestens, als die Wrestling-Damen in Staffel eins den Ring aufmischen, entpuppt sich das Format als echte Feel-Good-Serie, die in den weiteren Staffel noch mehr wollte und alles schaffte: Wirklich relevant und spaßig zugleich zu sein. 30 Folgen in drei Staffeln sind auf Netflix verfügbar. Eine vierte und letzte Staffel ist von Netflix bereits bestellt. © Erica Parise/Netflix
Orange Is the New Black (Sieben Staffeln Netflix)
Die Dramedy-Serie von Jenji Kohan basiert auf der Autobiografie "Orange is the New Black: Mein Jahr im Frauenknast". In der Serie wird Piper Chapman, glücklich verlobt und erfolgreiche Betreiberin einer Kosmetiklinie, von ihrer Vergangenheit eingeholt: Vor zehn Jahren machte sie sich der Geldwäsche schuldig, nun muss sie 15 Monate ins Frauengefängnis. Das Format bildet dank starker Frauenfiguren und reichlich schwarzem Humor die komplette Palette menschlicher Emotionen ab, die im ständigen Ausnahmezustand in einem Frauenknast stets entlang der Extreme verlaufen. "Orange Is the New Black" ist ein Serien-Meilenstein mit Humor und Herz und kommt auf 91 Folgen in sieben Staffeln. Die Serie wurde 2019 abgeschlossen und ist vollständig auf Netflix verfügbar. © Netflix
Bojack Horseman (Sechs Staffeln auf Netflix)
Zugegeben, die Prämisse von "Bojack Horseman" liest sich etwas eigenwillig: Ein abgehalfterter, alkoholkranker und verbal ausfälliger Ex-Sitcom-Star verlebt die Trümmer seiner Fernsehkarriere in Hollywood. Ach ja, die Titel-Figur ist außerdem ein Pferd. Die Animationsserie von Raphael Bob-Waksberg stellt jedoch eine clevere, urkomische Satire auf Hollywood und seine Celebrity-Kultur dar und wechselt so leicht zwischen schnell abgefeuerten Tier-Wortwitzen, die durch die von menschengroßen und sprechenden Tierbewohner Hollywoods entstehen, und häufig herzzerbrechenden Kommentaren auf Alkohol-Missbrauch, Kindsheits-Traumas und Depression, dass die Lachtränen von einem auf den anderen Moment in zu aufgrund von Ergreifung vergossenen Tränen werden. Zuletzt beschäftigte sich "Bojack Horseman" pietätvoll mit Alzheimer oder Asexualität. Ein neuer Maßstab für das mittlerweile weite Feld von Animationsserien. 76 Folgen in 6 Staffeln sind auf Netflix verfügbar. © Netflix
The Walking Dead (Neun Staffeln auf Netflix und zehn auf Sky)
"The Walking Dead" hat den Zombie-Hype vor einigen Jahren ordentlich befeuert und gilt als der Blueprint für Comics, die erfolgreich zu Serien werden. Als der Hilfssheriff Rick Grimes (Andrew Lincoln) aus einem wochenlangen Koma erwacht, findet er eine völlig veränderte Welt vor, in der Überlebende einer Zombie-Apokalypse vor den allgegenwärtigen Untoten auf der Flucht sind. Die Serie schafft es über viele Staffeln hinweg, die Spannung hochzuhalten und die Zuschauer zu fesseln. Ein Erfolgsrezept ist, dass nicht zimperlich mit dem Leben von Hauptfiguren umgegangen wird. Bei zehn Staffeln sind allerdings auch einige schwächere dabei. 147 Folgen in zehn Staffeln sind auf Sky verfügbar. Die ersten neun Staffeln stehen auch auf Netflix bereit. © AMC/Fox Broadcasting Company/AMC Networks
Entourage (Acht Staffeln auf Sky)
In "Entourage" versucht der aufstrebende Schauspieler Vincent Chase (Adrian Grenier), sich in Hollywood zu etablieren. Dabei stehen ihm seine langjährigen Freunde zur Seite. Gemeinsam versucht die Gruppe Drehbücher für Vince aufzutreiben und ihn in Filmen zu platzieren. Jeder der Männer findet seine ganz persönliche Rolle neben dem ambitionierten Schauspieler. Ihre Freundschaft muss sich jedoch diverse Male beweisen. Denn Vincents Karriere ist geprägt von Höhen und Tiefen und er ist auf die Jungs in seinem Leben angewiesen. Produzent der Serie ist Mark Wahlberg - die Geschichten in "Entourage" basieren teilweise auf seinem Leben. Die Serie zeichnet sich durch einen hervorragenden Soundtrack aus und schafft es authentisch und real das Leben eines aufstrebenden Hollywoodstars darzustellen, dies gelingt auch durch Auftritte zahlreicher Stars, die sich selbst spielen. Dabei sind unter anderem Einlagen von Snoop Dogg, Jessica Alba, Scarlett Johansson und Val Kilmer. "Entourage" ist eine Mischung aus Comedy und Drama. Die HBO-Serie kommt auf 96 Folgen in acht Staffeln und ist verfügbar auf Sky. Nach dem Ende der Serie 2011 entstand auch ein gleichnamiger Spielfilm, der auf der Serie basiert und 2015 veröffentlicht wurde. © HBO
Californication (Sieben Staffeln auf Sky)
Komplette Serien findet man bei Sky unter "Sky Box Sets". Eine der verfügbaren Serien ist "Califronication". Die Handlung ist im Los Angeles der Gegenwart angesiedelt und der Kern der Serie ist der zynische und chronisch schlecht gelaunte Hank Moody (David Duchovny), der in einer Midlife-Crisis versinkt. Seit seine Frau ihn zusammen mit der gemeinsamen Tochter verlassen hat, flüchtet der Schriftsteller sich in kurzweilige Bettgeschichten, Alkohol und Drogen. Nebenher versucht er ständig, seine Familie wieder zurückzugewinnen. David Duchovny wurde für seine Darstellung in "Californication" gefeiert und erhielt einen Golden Globe. Er begeisterte von 2007 bis 2014 in insgesamt 84 Folgen in sieben Staffeln. © Showtime Networks Inc., a CBS Company.