Weltrekordhalterin
"Pigcasso" gestorben: Malendes Schwein verzauberte die Kunstwelt
8.3.2024, 20:46 UhrLeider schaffte sie es nicht mehr rechtzeitig. Die berühmte Schimpansenforscherin Jane Goodall wollte Pigcasso unbedingt noch einmal sehen, als sie von ihrem schlechten gesundheitlichen Zustand erfuhr, schreibt die Halterin Joanne Lefson auf der Website des Weibchens. Doch kam die Britin einen Tag zu spät an und konnte nur noch den Tod des außergewöhnlichen Schweins betrauern. Trotzdem ließ es sich Goodall nicht nehmen, an einer Veranstaltung teilzunehmen, die im Gedenken an den Tod Pigcassos stattfand und über 300.000 Rand (etwa 14.600 Euro) für ihre Stiftung einspielte.
Laut Lefson litt Pigcasso zwar schon länger an Athritis, doch seit September 2023 hatte sich ihre Gesundheit nochmals weiter verschlechtert. Schon im Oktober lahmten ihre Hinterbeine aufgrund der Verkalkung von Teilen ihrer Wirbelsäule. Zusammen mit den Modifikationen, mit denen Nutztiere heute gezüchtet würden, wäre es letztendlich zu viel gewesen und Pigcasso sei verstorben.
Pigcasso zeigte Interesse an der Kunst
Angefangen hatte die Karriere des Schweins im Jahr 2016, als Lefson sie vor dem Schlachthaus rettete. Von dort an lebte sie auf dem Gnadenhof "Farm Sanctuary SA" in Franschhoek nahe Kapstadt. Dort zerlegte und aß das damalige Ferkel alles was es finden konnte, bis auf einen Pinsel, so Lefson, die ab diesem Zeitpunkt von dem Interesse des Schweins an dem Pinsel fasziniert war.
Schließlich beschloss sie, herauszufinden, ob das Weibchen Interesse an der Malerei zeigte. Und tatsächlich fing Pigcasso schon nach kurzer Zeit an, fröhlich Farben an die Leinwand in ihrem Stall zu malen. Als 2017 die Presse Wind von der Sache bekam, stieg der Ruhm des Schweins schlagartig an und es veranstaltete bald Einzelausstellungen in aller Welt, auch hier in Deutschland.
Weltrekord aufgestellt
Später entwarf Pigcasso sogar eine Uhr für das Unternehmen "Swatch" und verkaufte eines ihrer Gemälde für über 20.000 Euro an einen deutschen Käufer. Damit stellte die Hausschweindame einen Weltrekord auf. Nie zuvor hatte ein Bild, das ein Tier kreiert hatte, einen derart hohen Preis erzielt. Ein Vermächtnis, das bestehen wird, zusammen mit einer Dokumentation, die dieses Jahr entstehen soll.