Powerwolf lädt zur Heavy-Metal-Messe in Unterfranken

26.9.2018, 09:13 Uhr
Zelebrieren die "Heiligen Heavy Metal-Messe": Die Band Powerwolf vollzieht religiöse Riten auf die Bühne. Drummer Roel van Helden, Gitarrist Matthew Greywolf, Sänger Attila Dorn, Organist Falk Maria Schlegel und Bassist Charles Greywolf (v.l.) mischen sakrale Elemente mit fetzigen Power Metal.

© Powerwolf Zelebrieren die "Heiligen Heavy Metal-Messe": Die Band Powerwolf vollzieht religiöse Riten auf die Bühne. Drummer Roel van Helden, Gitarrist Matthew Greywolf, Sänger Attila Dorn, Organist Falk Maria Schlegel und Bassist Charles Greywolf (v.l.) mischen sakrale Elemente mit fetzigen Power Metal.

Nordbayern: Gerade habt ihr die ganze Festival-Welle des Sommers hinter euch gebracht, jetzt geht es direkt weiter auf Tour. Dabei kommt Powerwolf auch nach Franken. Nicht zum ersten Mal.

Powerwolf: Definitiv nicht zum ersten Mal. Wir waren in den letzten Jahren oft in Bayern, und dabei immer mal wieder in Geiselwind und Nürnberg. In Franken spielen wir sehr gerne, wir verdanken den Fans dort vieles.

Was haben die fränkischen Fans denn mit Powerwolf zu tun?

Powerwolf: Das Summer Breeze Festival hat uns durch unsere Erfolgsgeschichte begleitet. Zunächst traten wir dort als eine Metalband unter vielen auf, spielten auf den kleinen Bühnen und an den Nachmittagsterminen. Dieses Jahr waren wir schließlich die Headliner zur Prime-Time. Man kann sagen, zusammen mit dem Festival, das ja über die letzten Jahre immer mehr Fans dazugewonnen hat, sind auch wir als Band gewachsen.

Eine Anekote zum Club

Zusammengefunden habt ihr euch in Saarbrücken, eure Tour führt euch durch ganz Europa. Aber nach Franken kommt ihr besonders gerne. Warum? 

Powerwolf: Die Region gefällt uns einfach. Wir nutzen die Zeit vor Ort so oft wir können dazu, uns die Gegend anzuschauen. Falk Maria hat da zum Beispiel eine kleine Anekdote zum 1. FC Nürnberg, der ist nämlich ein großer Fußball-Fan. Nach einem Auftritt im Hirsch vor einigen Jahren ist er direkt weiter zu einem Spiel des 1. FC Nürnberg. Damals spielte der Club gegen unsere Mannschaft, den 1. FC Saarbrücken. Wir haben die Nürnberger damals mit 1:0 geschlagen… Und heute? Heute spielt der FC Saarbrücken in der Regionalliga und die Nürnberger in der Bundesliga. (lachen)

Ihr habt dieses Jahr euer inzwischen siebtes Studioalbum, "The Sacrament of Sin", veröffentlicht. Das stieg im Juli direkt auf Platz 1 der Charts ein. 

Powerwolf lädt zur Heavy-Metal-Messe in Unterfranken

© Powerwolf

Powerwolf: Ja, damit haben wir direkt die harte Schlager-Konkurrenz vom Podest gestoßen. (lachen) Mit "Sacrament of Sin" haben wir mal was Neues versucht, und das Konzept scheint genau den Nerv unserer Fans getroffen zu haben. Wir haben die Produzenten gewechselt und uns ein kleines Wortspiel erlaubt. Bei unserem siebten Album haben wir uns auf die sieben Sakramente bezogen.

Mit dem Albumtitel haben wir aber direkt ein achtes Sakrament dazu geschaffen, sozusagen - nämlich das der Sünde. Wir alle haben hart daran gearbeitet und können mit Überzeugung und Leidenschaft sagen, dass in jedem einzelnen Lied Hingabe und Herzblut steckt. Das kommt beim Anhören auch raus. Jede Nummer davon ist absolut Konzert - tauglich. 

Keine Kritik von Gläubigen

Ihr thematisiert mit eurer Musik ja verschiedene Religionen. Auch auf der Bühne zelebriert ihr die "Heilige Heavy Metal Messe", passend untermalt mit Orgelmusik und Chören und sakralen, christlichen Komponenten. Kommt dafür Kritik von Seiten der gläubigen Menschen?

Powerwolf: Kaum. Dass wir für den Stil angegriffen werden oder man uns als Satanisten oder Gotteslästerer hinstellt, ist wirklich die Ausnahme. In der Regel sehen die Menschen, dass unsere Musik einfach Kunst ist und nicht hetzen oder lästern soll. Natürlich bietet gerade die katholische Kirche ein gutes Vorbild für unsere Bühnenshows, denn die Priester inszenieren sich ja selbst bei ihren Messen, wenn wir ehrlich sind. Das kopieren wir dann halt. Aber das ist wie gesagt einfach unser Image und unser Stil. Nur wenige Gläubige stört das wirklich, und unseren Fans macht das jedes Mal großen Spaß, was wir auf der Bühne tun. 

Am 16. November seid ihr in der Event-Halle in Geiselwind. Es gibt inzwischen kaum noch Karten für das Konzert. Auch andere Auftritte sind bereits restlos ausverkauft. Ihr seid derzeit Deutschlands erfolgreichste Band in eurem Genre. Warum ist Powerwolf auch nach 15 Jahren immer noch so beliebt?

Powerwolf: Wissen wir selbst ehrlich gesagt nicht so genau. Wir machen einfach das, was wir gut können und was uns Spaß macht. Unsere Fans lieben uns dafür, dass wir so eine aktive und interaktive Band sind, dass wir sie von der ersten Minute an integrieren, auch mal herumblödeln, und einfach uns und unserem Stil treu bleiben.

Dass wir so gut beim Publikum ankommen, überwältigt uns selbst auch immer noch, nach all der Zeit. Wenn man zum Beispiel beim Summer Breeze auf der Bühne steht, auf die Fans runterschaut, und all diese tausenden Hände in den Flutlichtern sieht, die dir entgegen gestreckt werden und dich abfeiern… Dann fühlt man sich von Kopf bis Fuß pathetisch.

Gibt es etwas, das ihr euren Fans für das Konzert noch mit auf den Weg geben wollt?

Powerwolf: Kommt zur Metal-Messe, zelebriert sie mit uns und lasst den Wolf aus euch raus! 

Powerwolf sind am 9. November in München im Zenith und spielen am 16. November in Geiselwind in der Event-Halle. Hier geht‘s zu den Tickets.

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