Schöner Speisen im Museum
08.02.2011, 18:57 Uhr
Aus dem schmalen Raum mit den mächtigen Steinsäulen blickt man an kleinen Tischen sitzend durch die Glasfront auf den stimmungsvollen Heuss-Hof mit seinem Springbrunnen im Winterschlaf. Und man träumt davon, wie er im Sommer plätschert, während man auf der Terrasse unter der Pergola von Sep Ruf einen Eistee oder Cappuccino genießt. Doch daraus wird nichts: Nur bis spätestens Mitte März werden hier, im sogenannten „Alten Café“, Gäste bewirtet. Wer das Museum lange kennt, wird sich erinnern, dass hier — gleich neben der sogenannten Ehrenhalle — bis 1993 die Museums-Restauration beheimatet war.

Dann kam der Neubau und mit ihm ein neuer Restaurantbereich, der nicht gerade durch Gemütlichkeit bestochen hat.
Man könnte auch sagen, das Café hatte den Charme einer Unterführung, was nicht so weit hergeholt ist, schließlich liegt es unterhalb der Straße der Menschenrechte auf dem Weg zwischen Eingangs- und großer Ausstellungshalle.„Man wird unser Café nicht wiedererkennen. Es wird kuscheliger und gemütlicher“, verspricht dessen Geschäftsführer Jörg Paetzke und setzt beim Umbau vor allem auf mehr Helligkeit. Es wird ein neues Lichtsystem geben, einen Bereich mit schön gedeckten Tischen für die Speisegäste und einen Bereich mit einer langen Bar, wo man einen schnellen Espresso oder kleine Snacks bekommt.
Fertigprodukte sind tabu
„Alles frisch, wir verwenden keine Fertigprodukte“, sagt Pätzke über das mit seiner Kollegin Andrea Deindörfer schon seit neun Jahren im GNM umgesetzte Gastronomie-Konzept.
Das setzt künftig nicht nur auf eine eigenen Kaffee-Röstmischung, sondern wird auch ein großes Sortiment an halben Weinflaschen im Angebot haben. Schließlich gibt es hier, da man dieselben Öffnungszeiten wie das Museum hat, vorwiegend Mittagsmenüs, zu denen normalerweise nicht viel Alkohol getrunken wird.
Gleich neben dem Restaurant wird ein Info-Bereich des Museums entstehen — mit PC-Plätzen, Büchern, Sitzgelegenheiten und Audio-Nischen, in denen man Musik hören kann, die auf Instrumenten der Sammlung eingespielt wurde. Insgesamt 400000 Euro aus dem so genannten Konjunkturpaket II des Bundes investiert das Haus in die Maßnahmen.
Eröffnung im März
Die Tatsache, dass das schöne „Alte Café“ nicht bestehen bleiben kann, erfüllt auch die Verantwortlichen im Museum mit Wehmut. „Die Atmosphäre hier ist gigantisch“, weiß Paetzke. „Aber wir haben hier keine Küche und können die Speisen nicht durchs ganze Museum karren“, erklärt GNM-Sprecher Christian Vogel. Außerdem werden ab April die Ehrenhalle und das angrenzende Lapidarium geschlossen, so dass kein Zugang mehr zum „Alten Café“ besteht. In den beiden Räumen werden Dauerausstellungen zur Geschichte des Museums und dem Mittelalter eingerichtet.
Angedacht ist aber laut Vogel auf lange Sicht, im „Alten Café“ einen Getränkeautomaten und Sitzgelegenheiten aufzustellen. Besser als nichts. Aber den schönen Innenhof wird man wohl leider nicht nutzen können. Also bleibt nur zu hoffen, dass das neue Café so schön wird, wie es die Macher versprechen. Die Eröffnung ist für Mitte März geplant.
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