Sci-Fi, Fantasy und Mystery: Diese Kultfilm-Klassiker empfiehlt die Redaktion
20 Bilder 10.3.2020, 09:56 UhrThe Big Lebowski
Bowling mit den Kumpels, ein paar Joints zum Schaumbad, zwischendurch einen White Russian und zum Entspannen ein paar Walgesänge: Das Leben von Jeffrey Lebowski ist herrlich einfach und unkompliziert. Selbst nennt er sich nur der "Dude". Pech für den Chiller, dass es zu einer folgenschweren Verwechslung kommt: Ein stadtbekannter Millionär heißt nämlich zufällig auch „Jeffrey Lebowski“. Das Missverständnis kostet den Dude nicht nur seinen Wohnzimmerteppich, sondern verwickelt ihn auch in eine obskure Entführung. Der Kultfilm "The Big Lebowski" feiert dieses Jahr bereits sein 20-jähriges Jubiläum. Obwohl die Komödie an den Kinokassen nicht sonderlich viel eingespielt hat, hat sie inzwischen Kultstatus bei den eingefleischten Fans erlangt. Er erfreut sich einer treuen Schar von Anhängern, die die Story um den Dude und den Millionär Lebowski sogar jährlich in verschiedenen US-Städten mit einem mehrtägigen "Lebowski-Fest" feiern. Manchmal nehmen an diesen Feierlichkeiten sogar Stars aus dem Film selbst teil. "The Big Lebowski" begründete sogar eine eigene Religion: Die Anhänger der Church of the Latter-Day Dude zelebrieren den Lebensstil des Dudes. © Tele_5
Braindead
Es ist vermutlich DER Splatterfilm schlechthin: Fans von Peter Jackson feiern den Regisseur nicht nur wegen seiner epischen Herr der Ringe–Trilogie, sondern vor allem wegen einem seiner früheren Werke. In "Braindead" geht es, ganz schlicht gesagt, blutig und völlig schräg zu. Die Handlung ist auch schnell zusammengefasst – wieder einmal bricht die Zombie-Apokalypse über die Menschheit herein, oder genauer gesagt: über Neuseeland. Der Film hat alles, was ein guter Splatter braucht: Eine flache Liebesgeschichte, radioaktive Experimente und eine Rasenmäher-Metzelei. Zum Kultstatus brachte es der Film wohl vor allem wegen seinem Hang zur absoluten Absurdität. Aber auch die Tatsache, dass von dem Film zahlreiche verschiedene Varianten kursieren, die teilweise extrem gekürzt sind, heizte die Begehrtheit des Splatters an. Weil in der Schlussszene massenhaft Kunstblut fließt, hält der Film sogar einen Weltrekord. © Senator, 1993
Das Leben des Brian
Der herrlich abgedrehte Filmspaß der stilbildenden britischen Comedy-Truppe Monty Python legte zu seiner Veröffentlichung im Jahr 1979 den Grundstein für ein unvergleichliches Film-Vermächtnis. Die Komödie, die nicht nur den Entstehungsmythos des Christentums durch den Kakao zieht, sondern auch als politische Satire auf revolutionäre Gruppen verstanden werden darf, wurde von verschiedensten Medien unter die besten Komödien aller Zeiten gewählt, während Phrasen und Zitate wie "Jeder nur ein Kreuz" Einzug in die Alltagskultur fanden. Das eigens für den Film komponierte Abschlusslied "Always Look on the Bright Side of Life" fand erst seinen Weg in englische Fußballstadien und schließlich in die Hitparaden, wo der lebensbejahende Song beispielsweise im Vereinigten Königreich Platz zwei belegte. Komponist und Comedian Eric Idle gab 2007 in einem Interview an, der Song gehöre zu den zehn meistgewünschten Begräbnisliedern der vergangenen 15 Jahre. Weil "Das Leben des Brian" auch laute Blasphemie-Vorwürfe nach sich zog, nahmen Debatten um künstlerische Freiheit gegenüber Religionen immer wieder Bezug auf den Kult-Film, beispielsweise im Rahmen der Kontroverse um Mohammed-Karikaturen. © ARD
This Is Spinal Tap
Zu seiner Veröffentlichung sorgte "This is Spinal Tap" zunächst für Konfusion. Der Film im Doku-Stil handelt vom Aufstieg und dem späteren Fall der britischen Heavy-Metal-Rockband "Spın̈al Tap". Wie sich herausstellte, steckte hinter dem Rob-Reiner-Film ein fiktionaler Spielfilm, der sich auf intelligente Weise mit dem Showgeschäft auseinandersetzte und Zuschauern aufgrund seiner authentischen Machart zunächst echt vorkam. Die haarigen Rocker und ihre Eskapaden verzauberten Zuschauer dennoch und erlangten vor allem in den Jahren nach der Veröffentlichung durch DVD-Verkäufe oder echte Live-Touren große Bekanntheit. Fans schufen im Nachhinein mit der Seite spinaltapfan.com eine eigene aufwendige Internet-Enzyklopädie über die Band und ihr fiktives Schaffen. © Verleih
Clockwork Orange
Schon Anthony Burgess‘ kontroverser Roman besaß aufgrund seiner kontroversen Natur bereits das Zeug zum Kult, die stylishe Adaption von Stanley Kubrick setzte 1971 dank ihrer Ausdruckskraft und der ikonischen Kostüme noch einen drauf. Nach dem Tod der Regie-Legende entließ Großbritannien "Uhrwerk Orange" noch einmal in die heimischen Kinos. Der Film beeinflusste durch die Outfits der im Film im Zentrum stehenden Jugendbande Modetrends um Aufnäher, Anstecker und Tätowierungen. Heute finden noch immer zahlreiche Kostümpartys statt, die dem Kleidungsstil der "Droogs" Tribut zollen. Auch die internationale Musik-Szene beeinflusste "Uhrwerk Orange". Das "Tote Hosen"-Lied "Hier kommt Alex" bezieht sich etwa auf die Hauptfigur des Films, Bands wie Blur oder Künstler wie Kylie Minogue lehnten außerdem ihre Musik-Videos an den visuellen Stil des Science-Fiction-Klassikers an. © ARTE France
From Dusk Till Dawn
Es ist ein Road Trip der außergewöhnlichen Art: Die Gecko-Brüder sind die meistgesuchten Verbrecher Amerikas. Sadistisch und gewalttätig ziehen sie ihre blutige Spur durch Texas. Ihr Ziel ist Mexiko, wo sie sich ein Leben voller Alkohol, Frauen und Unbeschwertheit erträumen. Um unbehelligt über die Grenze zu kommen, kidnappen sie den Camper eines Priesters und seine beiden jugendlichen Kinder. Zunächst scheint es so, als könnte die Brüder nichts mehr aufhalten. Bis sie in der Trucker-Bar "Titty-Twister" den Ausgeburten der Hölle begegnen. Salma Hayek und ihre Armee aus "mexikanischen Vampir-Schlampen" verwandeln die zweite Hälfte des Films in ein blutiges Gemetzel. Gerade wegen des unerwarteten Plottwists lieben die Fans den Film. Während Salma Hayeks Strip-Szene sogar von der deutschen Hardcore-Band "Rammstein" in ihrem Musikvideo zu "Engel" parodiert wurde, diente vor allem George Clooneys Filmtattoo als Vorlage für zahlreiche mit Tribals geschmückte Männeroberarme in den 90ern. © Kinowelt
Fight Club
Regelrecht gefährlich wurde der Kult um den David Fincher-Film "Fight Club" für Teile seiner Gefolgschaft. Im Thriller aus den 90er Jahren tritt die Hauptfigur der titelgebenden Untergrundorganisation bei, in der sich Männer treffen, um sich gegenseitig zu vermöbeln, weil sie in ihrem von Konsumwahn betäubten Leben endlich wieder etwas fühlen wollen. Einige Zuschauer erkannten sich in den Figuren wieder – und gründeten kurzerhand ihre eigenen "Fight Clubs". Als Antwort auf den Film, der anarchische und antikapitalistische Botschaften verbreitet, wurde außerdem ein Celebrity-Blog veröffentlicht, der sich auch heute noch großer Beliebtheit erfreut. Wem das alles zu heftig ist, der kann stattdessen mit der "Fight Club"-Seife Vorlieb nehmen, die im Film von den Figuren in rauen Mengen aus dem Fett reicher Menschen produziert wird, welche es sich zuvor in Schönheitskliniken absaugen ließen. Im "echten Leben" stammt die Seife aber wohl aus herkömmlicher Produktion. © dpa
Star Wars
Die Popkultur ist mit "Star Wars", hierzulande auch als "Krieg der Sterne" bekannt, noch lange nicht fertig. Seit Disney die Rechte am von George Lucas erdachten Universum erwarb, erwartet Fans des Weltraum-Märchens jährlich ein neuer Film. Doch schon die erste Geschichte aus dem Jahr 1977 kam bei Zuschauern derart gut an, dass "Star Wars" zum beliebtesten Franchise überhaupt avancierte. 2001 gaben in mehreren Volkszählungen in englischsprachigen Ländern, darunter England, Wales, Australien, Kanada und Neuseeland, einige Tausend Bürger den Jediismus als ihre Religion an. In England und Wales bekannten sich rund 390.000 Bürger zum Jediismus in Australien über 70.000, in Kanada über 21.000 und in Neuseeland über 53.000. Der Jediismus versteht sich als synkretistische Weltanschauung, die sich an den Jedi aus Star Wars orientiert. Am 1. Mai 2007 erklärte die Stadt den 25. Mai zum "Star Wars Day". Der 25. Mai 1977 war der Tag, an dem der erste Star-Wars-Film in den USA seine Kinopremiere hatte. Zudem wird der 4. Mai von vielen Fans wegen eines Wortwitzes als "Star Wars Day" betrachtet: Die englische Aussprache des Datums ("May, the fourth") hört sich ähnlich an wie der Anfang des Satzes "Möge die Macht mit dir sein" ("May the force be with you"), der häufig in den Filmen vorkommt. Seit 2002 unterstützt Produktionsfirma LucasFilm die "Star Wars Fan Film Awards", einen jährlich stattfindenden Filmwettbewerb, bei dem Star-Wars-Fans selbst erstellte Kurzfilme vorstellen. © -/Lucasfilm/Disney/dpa
Star Trek
Einen ähnlichen Einfluss wie "Star Wars" übte auch "Star Trek" aus – zunächst auf Fernsehzuschauer, dann auf Filmfans. Etliche Redewendungen haben in den USA und auch in Deutschland ihren Weg in den Sprachgebrauch gefunden ("Beam‘ mich hoch, Scotty!"). "Star Trek" war die womöglich erste Fernsehserie, deren Anhängerschaft sich in Fanklubs vereinigte. Ab 1972 wurden Veranstaltungen abgehalten, in deren Rahmen sich Fans aus aller Welt trafen. Diese waren so erfolgreich, dass sie ab 1974 aufgeteilt werden mussten. Besonders boomte die Anhängerschaf zu "Star Trek" in den 90er Jahren, als die Serien und Filme längst schon in Deutschland eingeschlagen waren. Fans nahmen an "Trekdinners" – dabei handelt es sich um Star-Trek-Stammtische – und Conventions teil, organisierten sich in Clubs und Vereinen und gaben Fanzines heraus. Die größte deutsche Convention, die FedCon, besuchten jährlich über 5000, teils als Star-Trek-Figuren kostümierte und maskierte Gäste; an den Veranstaltungen wirkten auch Hauptdarsteller der Serie mit. Manche Fans der Reihe feiern sogar ihre Hochzeiten nach dem Brauchtum der Klingonen, einer außerirdischen Rasse aus dem "Star Trek"-Universum. Dabei sprechen sie zum Teil auch die klingonische Sprache. Star Trek wird weltweit auch als Live-Rollenspiel gelebt. Dabei schlüpfen Fans in eine der Originalrollen oder entwerfen neue Szenarien. Von der Fangemeinde wurden rund 400.000 Briefe an die NASA geschickt, mit der Bitte, ein Space Shuttle "Enterprise" zu nennen, nach dem Raumschiff von Captain Kirk und Co. Dies wurde 1976 nach der Fertigstellung des ersten Space Shuttles tatsächlich realisiert. © Ipol 1188 ARC
The Breakfast Club
Kaum ein Film steht mehr für das Lebensgefühl der Jugend in den 1980er Jahren als "The Breakfast Club". Er hat auch alles, was ein Streifen dieses Genres braucht: Eine coole Highschool-Clique, einen überforderten Lehrer und die Außenwelt, die das Erwachsenwerden erschwert. Der Streifen ist heute Kult, denn er gilt als Vorbild vieler Jugendfilme, die danach folgten. Die Zusammensetzung der Gang aus dem Film wurde inzwischen nahezu stereotypisiert: Der Sportler, der Nerd, die Zicke, die Unsichere und der Macho. Darüber hinaus nimmt die Bibliothek in dem Film eine Paraderolle ein: Die Jugendlichen verbringen einen Großteil des Filmes dort, was in den 80ern dafür sorgte, dass die Schulbüchereien der coolste Treffpunkt überhaupt wurden. Auch viele Zitate aus dem Film werden auch heute noch weiterverwendet. So übertrug "Simpsons"-Schöpfer Matt Groening den Satz "Eat my shorts" auf seine Figur Bart Simpson. © Universal/courtesy Everett / Everett Collection
Dinner For One
"The same procedure as last year, Miss Sophie?” - "The same procedure as every year, James.” Mehr muss zu diesem Film eigentlich gar nicht gesagt werden. Dinner for One hat sich längst in den deutschen Wohnzimmern etabliert, und zwar zu Silvester. Der Streifen aus den 60ern ist eine Produktion des Norddeutschen Rundfunks und erzählt ganz simpel die Geschichte einer alten Lady, die ihren 90. Geburtstag feiern will. Wie jedes Jahr lädt sie dazu vier ihrer engsten Freunde ein – die inzwischen aber alle verstorben sind. Ihr Butler James schlüpft deshalb in die Rollen der vier Geburtstagsgäste und hält somit das "Dinner für Eine" ab. James passieren dabei allerhand Pannen, auch die vierfache Menge Alkohol lässt den knapp 20-minütigen Sketch immer lustiger werden. Die Sendung hat inzwischen Kultstatus erreicht. In vielen Haushalten ist sie fester Bestandteil des Abendprogramms an Silvester, hat sogar einen gewissen Ritualcharakter. Millionen Menschen feiern jedes Jahr Miss Sophies Geburtstag vor der Mattscheibe - im Rekordjahr 2004 waren es insgesamt 15,6 Millionen. © Annemarie Aldag/NDR/dpa
Zurück in die Zukunft
Die Wirkung, die der 80er-Jahre-Klassiker "Zurück in die Zukunft" bei seinen Zuschauern entfaltete, ist beispiellos. Die leichtherzige Science-Fiction-Geschichte über den zeitreisenden Jugendlichen Marty McFly und seinen alten, aber dafür umso erfindererischen Freund Doc Brown zählt nicht nur zu den beliebtesten Filmen aller Zeiten, sondern beeinflusste seine Zuschauer nachhaltig. Vor allem die ikonischen Objekte im Film regten die Fantasie der Fans an: So entwickelte die Technologie-Firma Lexus etwa das Hoverboard aus dem in der Zukunft spielenden zweiten Film als fliegendes Skateboard-Pendant. Zum Zeitpunkt des ersten Films befand sich die Skateboard-Kultur übrigens gerade in ihren Kinderschuhen und zahlreiche Skateboarder sowie Unternehmen aus der Branche berufen sich auf den Einfluss der Filmreihe. Sportartikelhersteller Nike produzierte zum Jubiläum des zweiten Teils außerdem futuristische Sneaker in limitierter Auflage – und Fans aus aller Welt drehten durch. Die Dokumentation "Back in Time" aus dem Jahr 2015 erzählt außerdem die Geschichte eines Mannes, der mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln den zum Kult gewordenen DeLorean aus dem Film erwarb, sowie von einem Pärchen, das durch die Liebe zum Film auch die Liebe zueinander fand. © RTL II
Pulp Fiction
Als einer der einflussreichsten Filme der 90er Jahre und der Internet-Kultur überhaupt gilt Quentin Tarantinos "Pulp Fiction". Insbesondere die Dialoge des Neo-Noir-Klassikers wurden vielfach zitiert, in anderen Produktionen wie von Fans. Dazu zählen etwa der "Royale mit Käse"-Wortwechsel zwischen John Travolta und Samuel L. Jackson oder Jacksons Rezitierung der Bibel-Passage Ezechiel 25:17. Das Bild des Gangster-Duos, wie sie in Anzügen ihre Waffen auf jemanden richten, entwickelte sich zu einem der bekanntesten Film-Bilder überhaupt und ziert noch heute auf Postern die Wände von jungen Erwachsenen und Studenten. Sogar der berüchtigte Untergrund-Künstler Banksy griff das Motiv auf und ersetzte darin die Schusswaffen durch Bananen. Aus einer "Pulp Fiction"-Szene mit John Travolta wurde außerdem eines der ersten Internet-Memes überhaupt, "Confused Travolta", das im Netz in Windeseile millionenfach vervielfältigt wurde. Als besonders ikonisch wird auch eine Tanzszene zwischen Uma Thurman und Travolta angesehen, die noch heute Hommagen nach sich zieht oder von Fans versucht wird zu kopieren. © Verleih
The Room
Das Prädikat "so schlecht, dass er wieder gut ist" haben Millionen von Fans aus aller Welt der Trash-Perle "The Room" verliehen. Das Liebesdrama gilt für viele als schlechtester Film aller Zeiten und erlangte seinen Kultstatus nicht nur durch sein legendär schlechtes Schauspiel, seine hanebüchenen Dialoge oder unzähligen Anschlussfehler. Ihn umgibt auch ein großes Mysterium, denn der erfolglose Schauspieler Tommy Wiseau finanzierte den Film mit sechs Millionen Dollar aus eigener Tasche. Wenig bis gar keine gesicherten Infos sind über den Regisseur bekannt, der im Film gleichzeitig die Hauptrolle des Bankers Johnny übernahm, dessen Verlobte seinen besten Freund verführt und ihm so das Herz bricht. Zwar avancierte "The Room" kurze Zeit nach seinem Erscheinen zunächst zum Flop. Weil Kinos, insbesondere in den USA, den Film noch heute in Spätvorstellungen monatlich vor vollen Sälen zeigen, hat er seine Kosten mittlerweile aber um ein Vielfaches wiedereingespielt. Hierzu treffen sich Fans, rezitieren die qualvoll schlechten geschriebenen und dargebotenen Drehbuch-Zeilen oder werfen Plastik-Löffel in Richtung Leinwand – warum, müssen Leser selbst beim Sehen von "The Room" herausfinden. 2017 erschien James Francos Spielfilm "The Disaster Artist" über die Entstehungsgeschichte von "The Room" und Macher Tommy Wiseau. © Commons.wikimedia.org
Blutgericht in Texas
Das "Texas Chainsaw Massacre", in Deutschland auch als "Blutgericht in Texas" bekannt, schockte mit seiner Härte im Jahr 1974 die Kinomassen. Der Horror-Streifen, der einige Fortsetzungen nach sich zog, übte jedoch auch einige Faszination aus. Mit seinem furchterregenden und gleichzeitig ikonischen Serienkiller "Leatherface" und einer Menge Authentizität entwickelte sich "Blutgericht in Texas" zum Genre-Klassiker und begründete die Spielart des Hinterwäldler-Horrors, das heute noch immer zu den beliebtesten unter den Splatter-Filmen zählt. In Texas haben Fans des Kult-Films die Möglichkeit, die Drehorte zu begehen. Besonders mutige Liebhaber des Horror-Klassikers können im Horror-Haus, das mittlerweile zum Restaurant umfunktioniert wurde, eine Mahlzeit zu sich nehmen. © 20th Century Fox
Dirty Dancing
Wenn das Publikum den Kinosaal verlässt, nur um dann direkt zur Kasse zu laufen, um den Film gleich ein zweites Mal zu schauen, dann schreit das stark nach Kult-Potential. Genau so verhält es sich mit einem der erfolgreichsten Liebesfilme aller Zeiten: Dirty Dancing. Hach, was haben die Frauen nicht alle Patrick Swayze angeschmachtet! Nicht ohne Grund wurde der Film damals das "Star Wars für Mädchen" genannt. Der Tanzfilm erfreut sich einer ähnlich eingeschweißten Anhängerschaft wie der Sci-Fi-Epos. Der Film, der im Grunde die recht simple Liebesgeschichte eines Tanzlehrers und eines jungen Mädchens erzählt, hat die Gesellschaft tief beeinflusst. So strömten die Leute in den 80ern scharenweise in die Tanzstudios, um das Markenzeichen des Filmes zu erlernen – die Hebefigur, bei der Swayze Filmpartnerin Jennifer Grey majestätisch in die Höhe stemmt. Dem Film folgten Musicals, Fortsetzungen und Adaptionen. Und noch heute steht er auf sämtlichen Top-Ten–Listen der besten Filme für einen Mädelsabend. © Enterpress dpa
Scarface
Er gilt als der Begründer des modernen Gangsterfilms: Scarface, 1983 erschienen und mit Al Pacino in der Hauptrolle, erzählt die – teils stark abgeänderte – Geschichte des amerikanischen Ganoven Al Capone. Tony Montana, wie er in dem Film heißt, steigt vom kleinen Verbrecher zum erfolgreichen Gangsterboss auf. Dies verdankt er hauptsächlich seinem blutrünstigen Vorgehen und seiner Zusammenarbeit mit anderen namhaften Kriminellen seiner Zeit. Scarface wird vor allem deshalb als Kult angesehen, weil der sehr poppige, farbenfrohe Streifen sich deutlich von seinen Vorgängern bei den Gangsterfilmen abgrenzt. Einerseits war er einer der ersten Filme, in denen das Wort "fuck" in nahezu jedem zweiten Satz in den Raum geworfen wird. Andererseit werden auch andere Passagen aus dem Film werden immer wieder gerne zitiert. Rapper nehmen die Titelfigur als Vorbild, Sendungen wie South Park rezitieren vor allem die nicht jugendfreien Szenen. Zahlreiche Spiele basieren auf der Filmhandlung. Und wer wurde noch nicht mit dem Satz: "Say hello to my little friend" begrüßt? © Universal Pictures
Der Pate
Ein weniger lautes und vulgäres, aber nicht weniger gerissenes kriminelles Mastermind wie Tony Montana versteckt sich hinter Don Vito Corleone – besser bekannt als "der Pate". Der gleichnamige Film zählt inzwischen zu den bedeutendsten Filmen der Geschichte – nicht zuletzt deshalb, weil er das Bild eines italienischen Mafiosi revolutioniert hat. Reale Angehörige der Mafia sollen den Film angeblich gesehen und sich zum Vorbild genommen haben. Aber auch für andere Liebhaber des Films bot er die Vorlage für eine Menge Parodien: Wie oft finden nicht Charaktere aus anderen Serien Filmen abgetrennte Köpfe in ihrem Bett – in sämtlichen Variationen zwar, und oftmals eher mit lustigem Hintergrund – so wie es im Paten in der berühmten Pferdekopf-Szene geschieht? Oder wer hat nicht schon einmal seinen eigenen Stubentiger auf den Schoß genommen und ihn genauso genüsslich-mafiosimäßig gestreichelt, wie Marlon Brando es im Film mit seiner Katze tut? © Kabel_1
The Rocky Horror Picture Show
Männer in Pumps, Strapsen und mit tonnenweise Make-Up im Gesicht, Choreografien vor der Kinoleinwand, johlende Menschen, die Reis und Toast in die Menge werfen - eingefleischte Fans wissen: Hier wird gleich der "Time Warp" getanzt. Die "Rocky Horror Picture Show" sorgte 1975 für Empörung bei den Kritikern und floppte an den Kinokassen. Nichtsdestotrotz strömen die Besucher seit nunmehr über 40 Jahren regelmäßig zu Sondervorstellungen des Kultfilms, ja, einige Kinos haben das Horror-Musical sogar dauerhaft im Programm. Denn die Liebe zu dem Film rund um Travestie, schlechten Geschmack und eine verhängnisvolle Verlobung ist bei den Fans ungebrochen. Ob es an Tim Currys überzeugender Darbietung des masochistischen Transvestiten Dr. Frank N. Furter liegen mag oder doch eher an seinen kunterbunt gekleideten Untergebenen, ist im Endeffekt egal – denn die Fans singen sämtliche Lieder von vorne bis hinten mit. Genauso wie viele der Darsteller - immerhin handelt es sich hier um ein Musical. © Cinematograph
Die Braut des Prinzen
Alleine das Genre "Fantasy" ist geradezu prädestiniert dafür, sich eine eingefleischte Anhänger-Schar zu eigen zu machen. "Die Braut des Prinzen" zählt zu den beliebtesten Fantasy-Komödien aller Zeiten. Rob Reiner verfilmte die Geschichte des Liebespaars Westley und Buttercup vor über 30 Jahren, und dennoch wird der Film auch heute immer wieder zitiert und parodiert. Gerade das macht ihn so kultig. In zahlreichen Sitcoms beispielsweise ist immer wieder dasselbe Phänomen zu beobachten, sobald die Protagonisten einen Degen in die Hand bekommen: Es wird wild mit der Waffe herum gefuchtelt und dabei der Satz der Figur "Inigo Montoya" zitiert: "Ich bin Inigo Montoya. Du hast meinen Vater getötet. Jetzt bist du des Todes!" Auch andere beliebte Zitate des Films werden von den Fans in allen möglichen Alltagssituationen verwendet. Und viele von uns kennen wahrscheinlich die Momente, in denen es angebracht ist, sich wegen der "R.V.A.G.s" - "Ratten von außergewöhnlicher Größe" - zu sorgen. © Twentieth Century Fox