Song mit Snoop Dogg: Fürther DJ Polique startet durch

Tobi Lang

nordbayern.de

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3.7.2017, 19:45 Uhr
Gedreht wurde das neue Video von DJ Polique (rechts) in Miami und in Los Angeles.

© facebook.com/djpolique Gedreht wurde das neue Video von DJ Polique (rechts) in Miami und in Los Angeles.

Eine kinoreife Kamerafahrt über Miami Beach, weißer Sand, tiefblaues Meer, eine Skyline ragt empor. Durch die Straßen der von der Sonne geküssten Metropole cruist ein türkisfarbener Cadillac, auf dem Rücksitz zwei hübsche Frauen - und am Steuer DJ Polique, lässig mit Sonnenbrille. Polique heißt eigentlich Kostas Triandafilidis, und seine Wurzeln liegen nicht an der Küste Floridas, nicht in Miami, sondern mitten in Franken. Triandafilidis wurde zwar in Frechen im Rheinland geboren, wuchs aber in Fürth und Nürnberg auf. "Ich versuche mindestens einmal im Monat hier zu spielen", sagt Polique. "Die Bindung zur Heimat ist mir sehr wichtig." 

Für fränkische Club-Gänger und HipHop-Fans dürfte DJ Polique kein Unbekannter sein. Er legte in der Großraumdisco Won auf, in der Indabahn am Hauptbahnhof, ist derzeit Resident DJ im Club Nachtkind. Jahrelang moderierte er für den Nürnberger Sender N1 die "Playaz Nite" und servierte dort die neuesten Urban-Sounds. "Ich beschreibe es mal so: In Fürth bin ich aufgewachsen und Nürnberg hat meine Karriere extrem gefördert", sagt Polique. Erfahrungen, für die der heute 41-Jährige dankbar ist, Erfahrungen, die ihn prägten.

DJ Polique greift jetzt nach den Charts - und holt sich dafür große Namen mit ins Boot. Für seine neue Single "Dimes Only" kollaboriert er unter anderem mit Snoop Dogg, dem Doggfather, einer US-Raplegende. "Ein Freund von mir hatte den Kontakt zu Snoops Manager - und dann ging alles plötzlich ganz schnell", beschreibt Polique den kurzen Draht zum Mega-Star aus Kalifornien. "Es war schon immer ein Traum von mir ein Feature mit BIG Snoop Dogg zu machen."

Produziert wurde der Song wie immer in Fürth-Dambach. "Hier habe ich meine ganzen Hits fabriziert, das wird auch erst einmal so bleiben." Weil das Fürther Stadt-Panorama zwar durchaus charmant, für ein Rap-Video aber nicht unbedingt geeignet ist, wurde mit Snoop Dogg in den USA gedreht. Nicht irgendwo, sondern stilecht in Los Angeles und  Miami. "Die Stimmung am Set war sehr entspannt", sagt Polique. Besonders die Professionalität von Snoop Dogg sei beeindruckend gewesen. "Das Video hat einen sehr positiven, sympathischen Vibe. Wir sind alle sehr happy damit."

Ein Sommer-Hit aus Franken also? Für DJ Polique wäre es nicht der erste große kommerzielle Erfolg. Bereits 2015 erschien etwa "Dont' wanna go Home". Der Song rauschte in 15 verschiedenen Ländern in die Charts - und hat bis heute fast sieben Millionen Klicks auf YouTube. Erst vor wenigen Wochen erschien "Fuego Gasolina" mit der jungen Amerikanerin J.Lauryn. Auch dieser Sommerhit steht kurz davor, die Millionen-Klicks-Grenze auf YouTube zu durchbrechen.

"2015 war mein Jahr", sagt Polique selbst. Seitdem ist der Fürther viel unterwegs. "Von Friedrichshafen bis nach München, von Los Angeles über Miami bis in den Kosovo", beschreibt er sein DJ-Leben. Immer auf Tour, demnächst geht es für zwei Wochen nach Griechenland. 

In eine Schublade stecken lassen will sich Polique nicht. "Wichtig ist nur, dass meine Musik tanzbar ist", sagt er selbst. Keine Schranken, keine Grenzen. 

In Fürth wächst derweil bereits die nächste Generation heran. Unter dem Namen A-Park rappt auch der Sohn von Polique - und hat einen Karriere-Start nach Maß hingelegt. A-Parks Song "Ride Or Die" stieg auf Anhieb auf Platz 19 der iTunes-HipHop-Charts ein. Jetzt arbeiten Vater und Sohn gemeinsam: Am 7. Juli erscheint "Flex", eine Kollaboration der beiden. Dambach scheint also auch mittelfristig in den Charts eine Rolle zu spielen.

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