„Sweet Soul Music Revue“ auf Tour durch Franken

19.3.2011, 00:00 Uhr
„Sweet Soul Music Revue“ auf Tour durch Franken

© PR

Was die Nachfrage angeht, scheinen die Veranstalter ziemlich optimistisch zu sein: Allein für den fränkischen Raum sind in den nächsten Wochen fünf Shows angesetzt. Warum auch nicht. Der rund 600 Besucher fassende Bamberger Hegelsaal in der „Sinfonie an der Regnitz“ ist gut gefüllt mit Zuschauern, die durchaus nicht nur aus dem zu erwartenden Ü-50-Publikum bestehen und sich widerstandslos zum Aufstehen und Klatschen animieren lassen.

Das Konzept der „Sweet Soul Music Revue“ orientiert sich an den „Package-Shows“ der Sechziger Jahre, als man (schon damals hatte Gewinnmaximierung oberste Priorität) gleich mehrere Künstler zusammen auf Tour schickte — mit dem kleinen, aber entscheidenden Unterschied, dass hier eben alles nachgemacht ist: Moderator Ron Williams holt mit flotten Sprüchen ein Soul-Legenden-Double nach dem anderen auf die Bühne. Sie kommen den Originalen nicht nur optisch, sondern auch stimmlich teils erstaunlich nahe.

Wie kann man eine Aretha Franklin kopieren?

Aber kann man einen James Brown oder eine Aretha Franklin kopieren? Natürlich nicht. Was bei den beiden Sam & Dave-Schauspielern, die selbst die Choreografie des Duos perfekt drauf haben, noch in Ordnung geht, wirkt nur noch bemüht, wenn ein gewisser Jimmy James als James Brown bei „It's a man's world“ theatralisch auf die Knie sinkt, den „King James“-Umhang übergeworfen bekommt und sich erfolglos an Browns heiserer Ekstase versucht. Der Godfather konnte das, er nicht.

Ähnliches lässt sich über die Band sagen: Stilecht besetzt mit Bläser-Sektion und Background-Damen, ausstaffiert mit schicken Glitzeranzügen, ist sie um Authentizität bemüht, macht ihren Job ordentlich, erreicht aber nicht die Funkiness der damaligen Begleitbands. Wie auch. Soul war immer eine Sache des Hier und Jetzt. Im Museum verwelkt er.

Weitere Termine: 22. März, Neumarkt, Kleine Jurahalle; 23.März Nürnberg, Meistersingerhalle; 24. März, Bayreuth, Oberfrankenhalle; 7. April, Ansbach, Onoldiasaal; 8. April, Erlangen, Heinrich-Lades-Halle; 10. April, Würzburg, Posthalle.