"Tatort"-Rückblick 2017: Buddys am Scheidweg und tote Prankster

27.12.2017, 12:23 Uhr
Im vierten Fall von Kira Dorn und Lessing drehte sich alles um Rache, Liebe und Sühne. Wie in einer Fabel bekam es Lupo, ein bislang unbeachteter Polizist, mit bösen Schwestern, fiesen Schurken und sogar einer Kräuterhexe zu tun. Und ja, eine Burg auf dem Berg und ein Dorf im Tal, wo die Schlote vor sich hin qualmten, gab es auch. Obwohl den Autoren am Ende etwas die kreativen Gäule durchgingen, bot "Der scheidende Schupo" allerbeste Unterhaltung.
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"Tatort"-Jahresrückblick: In Weimar ging es wie in einem Märchen zu

Im vierten Fall von Kira Dorn und Lessing drehte sich alles um Rache, Liebe und Sühne. Wie in einer Fabel bekam es Lupo, ein bislang unbeachteter Polizist, mit bösen Schwestern, fiesen Schurken und sogar einer Kräuterhexe zu tun. Und ja, eine Burg auf dem Berg und ein Dorf im Tal, wo die Schlote vor sich hin qualmten, gab es auch. Obwohl den Autoren am Ende etwas die kreativen Gäule durchgingen, bot "Der scheidende Schupo" allerbeste Unterhaltung. © MDR/Anke Neugebauer

Der Fall aus Ludwigshafen war so ziemlich der ungewöhnlichste Krimi in der Geschichte der Sonntagabendreihe. Weil ein herkömmliches Skript fehlte. Und professionell geschulte Schauspieler. Selbst die Tatwaffe fiel in "Babbeldasch" aus dem Rahmen. So kam die Leiterin eines Improtheaters durch eine Dosis tödlichen Mohns in der Füllung eines Croissants ums Leben. Gut war das alles leider trotzdem nicht.
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"Tatort"-Jahresrückblick: In Ludwigshafen wurde improvisiert

Der Fall aus Ludwigshafen war so ziemlich der ungewöhnlichste Krimi in der Geschichte der Sonntagabendreihe. Weil ein herkömmliches Skript fehlte. Und professionell geschulte Schauspieler. Selbst die Tatwaffe fiel in "Babbeldasch" aus dem Rahmen. So kam die Leiterin eines Improtheaters durch eine Dosis tödlichen Mohns in der Füllung eines Croissants ums Leben. Gut war das alles leider trotzdem nicht. © SWR/Martin Furch

"Nachtsicht" war schwere Kost. Stedefreund und Lürsen mussten nämlich einen Psychopathen überführen. Die Tragödie in der norddeutschen Tiefebene hielt inhaltlich Händchen mit der Murot-Folge "Es lebe der Tod" sowie der Frankfurter "Geschichte vom bösen Friedrich". Doch Baxmeyers Thriller überzeugte keineswegs nur inhaltlich. Auch optisch machte sein vielschichtiger Actionkrimi einiges her, da er viele Szenen mittels lichtempfindlicher Digitalkameras einfing.
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"Tatort"-Jahresrückblick: In Bremen trieb ein Serienmörder sein Unwesen

"Nachtsicht" war schwere Kost. Stedefreund und Lürsen mussten nämlich einen Psychopathen überführen. Die Tragödie in der norddeutschen Tiefebene hielt inhaltlich Händchen mit der Murot-Folge "Es lebe der Tod" sowie der Frankfurter "Geschichte vom bösen Friedrich". Doch Baxmeyers Thriller überzeugte keineswegs nur inhaltlich. Auch optisch machte sein vielschichtiger Actionkrimi einiges her, da er viele Szenen mittels lichtempfindlicher Digitalkameras einfing. © Radio Bremen

Der Kieler Fall beschäftigte sich mit Cyber-Kriminalität. Schlagworte wie Darknet, Bitcoins und Tor-Browser dominierten diesen nicht immer bierernsten Film von David Wnendt, der sich mit Produktionen wie "Kriegerin" und "Feuchtgebiete" Renommee erarbeitete. So leistete "Borowski und das dunkle Netz" viel Aufklärungsarbeit. Darüber hinaus bewies Kommissarin Brandt in ihrem letzten Auftritt, dass sie keineswegs nur als Borowskis Kaffeetasse zu gebrauchen ist.
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"Tatort"-Jahresrückblick: In Kiel tauchte man in die Tiefen des Internets ein

Der Kieler Fall beschäftigte sich mit Cyber-Kriminalität. Schlagworte wie Darknet, Bitcoins und Tor-Browser dominierten diesen nicht immer bierernsten Film von David Wnendt, der sich mit Produktionen wie "Kriegerin" und "Feuchtgebiete" Renommee erarbeitete. So leistete "Borowski und das dunkle Netz" viel Aufklärungsarbeit. Darüber hinaus bewies Kommissarin Brandt in ihrem letzten Auftritt, dass sie keineswegs nur als Borowskis Kaffeetasse zu gebrauchen ist. © NDR/Christine Schroeder

"Fangschuss" stellte Ende März mit 14,57 Millionen Zuschauern einen neuen Rekord auf. Auch wenn "Gott ist auch nur ein Mensch" dieses Ergebnis im November nicht toppen konnte, waren Boerne und Thiel zweifelsfrei die beliebtesten Ermittler am Sonntagabend. Und eine der witzigsten. Statt kluger Dialoge und einfallsreicher Handlungen bekam der Zuschauer hier nämlich vorwiegend Schenkelklopfer, Zoten und Geschichten serviert, die von vorne bis hinten an den Haaren herbeigezogen waren und keinerlei Wahrheitsgehalt besaßen.
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"Tatort"-Jahresrückblick: In Münster arbeiteten die Beliebtesten

"Fangschuss" stellte Ende März mit 14,57 Millionen Zuschauern einen neuen Rekord auf. Auch wenn "Gott ist auch nur ein Mensch" dieses Ergebnis im November nicht toppen konnte, waren Boerne und Thiel zweifelsfrei die beliebtesten Ermittler am Sonntagabend. Und eine der witzigsten. Statt kluger Dialoge und einfallsreicher Handlungen bekam der Zuschauer hier nämlich vorwiegend Schenkelklopfer, Zoten und Geschichten serviert, die von vorne bis hinten an den Haaren herbeigezogen waren und keinerlei Wahrheitsgehalt besaßen. © WDR/Martin Menke

Zu Beginn von "Am Ende geht man nackt" deutete vieles darauf hin, dass es sich beim dritten Fall von Voss und Ringelhahn um einem fürchterlich moralischen Flüchtlings-"Tatort" handelte. Doch Markus Imbodens Film bekam gerade noch so die Kurve. Weil Kölner Betroffenheitsblicke und Anklagen ausblieben. So entpuppte sich die in leisen Tönen erzählte Geschichte als ein kleiner Appell an die Menschlichkeit in fränkischer Spache.
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"Tatort"-Jahresrückblick: In Franken appellierte man an die Menschlichkeit

Zu Beginn von "Am Ende geht man nackt" deutete vieles darauf hin, dass es sich beim dritten Fall von Voss und Ringelhahn um einem fürchterlich moralischen Flüchtlings-"Tatort" handelte. Doch Markus Imbodens Film bekam gerade noch so die Kurve. Weil Kölner Betroffenheitsblicke und Anklagen ausblieben. So entpuppte sich die in leisen Tönen erzählte Geschichte als ein kleiner Appell an die Menschlichkeit in fränkischer Spache. © BR/Rat Pack Fimproduktion GmbH/Bernd Schuller,

"Der Tod ist unser ganzes Leben" rollte den vorletzten Fall wieder auf. Darin hatten die Ermittler vergebens einen Mörder gesucht. Mit der Folge, dass die Kommissare in eine tiefe Sinnkrise gerieten und ihre Freundschaft vor einer Zerreißprobe stand. Auch wenn Philip Kochs ästhetischer Krimi mit Sogwirkung direkt ans Ende des Vorläufers anknüpfte, handelte es sich streng genommen um keine Fortsetzung. Stattdessen wurde ein in sich geschlossener Fall erzählt, der die Ereignisse des Vorgängers aufnahm, sie jedoch gleichzeitig eigenständig in einer neuen Geschichte weiterspann.
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"Tatort"-Jahresrückblick: In München standen die Buddy-Cops am Scheideweg

"Der Tod ist unser ganzes Leben" rollte den vorletzten Fall wieder auf. Darin hatten die Ermittler vergebens einen Mörder gesucht. Mit der Folge, dass die Kommissare in eine tiefe Sinnkrise gerieten und ihre Freundschaft vor einer Zerreißprobe stand. Auch wenn Philip Kochs ästhetischer Krimi mit Sogwirkung direkt ans Ende des Vorläufers anknüpfte, handelte es sich streng genommen um keine Fortsetzung. Stattdessen wurde ein in sich geschlossener Fall erzählt, der die Ereignisse des Vorgängers aufnahm, sie jedoch gleichzeitig eigenständig in einer neuen Geschichte weiterspann. © BR/X Filme/Hagen Keller

"Level X" behandelte eines von Kommissariatsleiter Schnabels Lieblingsthemen, "Das verdammte Internet". Zwischen Real Life und Cloud mussten er und seine zwei Frauen den Mörder eines Social-Media-Stars finden, dessen Tod live ins Netz gestreamt wurde. Diese Thematik im Zusammenspiel mit filmischen Kniffs wie eingebauter Live-Streams und Handy-Aufnahmen sorgte für einen erfrischenden dritten Fall aus der sächsischen Landeshauptstadt.
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"Tatort"-Jahresrückblick: In Dresden dominierte der Cyberslang

"Level X" behandelte eines von Kommissariatsleiter Schnabels Lieblingsthemen, "Das verdammte Internet". Zwischen Real Life und Cloud mussten er und seine zwei Frauen den Mörder eines Social-Media-Stars finden, dessen Tod live ins Netz gestreamt wurde. Diese Thematik im Zusammenspiel mit filmischen Kniffs wie eingebauter Live-Streams und Handy-Aufnahmen sorgte für einen erfrischenden dritten Fall aus der sächsischen Landeshauptstadt. © MDR

"Der rote Schatten", den Das Erste im Oktober zeigte, war großes Polit-Kino. "Deutscher Herbst" und "Todesnacht von Stammheim" lieferten die historische Grundlage für diesen Stuttgarter Fall, bei dem Kommissar Lannert als Zeitzeuge in Erscheinung trat. Regisseur Dominik Graf gelang ein extravaganter Krimi, der Vergangenheit mit Gegenwart verknüpfte und auf zwei Zeitebenen spielte. Absolut sehenswert.
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"Tatort"-Jahresrückblick: In Stuttgart jagte man rote Schatten

"Der rote Schatten", den Das Erste im Oktober zeigte, war großes Polit-Kino. "Deutscher Herbst" und "Todesnacht von Stammheim" lieferten die historische Grundlage für diesen Stuttgarter Fall, bei dem Kommissar Lannert als Zeitzeuge in Erscheinung trat. Regisseur Dominik Graf gelang ein extravaganter Krimi, der Vergangenheit mit Gegenwart verknüpfte und auf zwei Zeitebenen spielte. Absolut sehenswert. © SWR/Julia von Vietinghoff

Bauteile des Horrorfilms und typische Krimi-Elemente warf man im neuen Frankfurter Fall in einen Mixer. Herauskam dabei ein beachtenswerter "Hybrid-Tatort", in dem Kommissar Brix am eigenen Leib erfahren musste, dass ein böser Geist in seinem Zuhause umging. Somit zeigte Das Erste kurz vor Halloween den wohl allerersten Horror-"Tatort". Ein Versuch, der nicht bei allen Zuschauern auf Gegenliebe stieß. Wir fanden Andy Fetschers Arbeit jedoch gelungen.
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"Tatort"-Jahresrückblick: In Frankfurt verbreitete ein Geist Angst und Schrecken

Bauteile des Horrorfilms und typische Krimi-Elemente warf man im neuen Frankfurter Fall in einen Mixer. Herauskam dabei ein beachtenswerter "Hybrid-Tatort", in dem Kommissar Brix am eigenen Leib erfahren musste, dass ein böser Geist in seinem Zuhause umging. Somit zeigte Das Erste kurz vor Halloween den wohl allerersten Horror-"Tatort". Ein Versuch, der nicht bei allen Zuschauern auf Gegenliebe stieß. Wir fanden Andy Fetschers Arbeit jedoch gelungen. © HR/Benjamin Dernbecher

Der 25. Fall führte Lindholm ins beschauliche Walsrode, wo die Bankiersfrau Julia Holdt Opfer einer Entführung wurde. "Der Fall Holdt" stellte die Kommissarin vor erhebliche, an die Substanz gehende Probleme. Lindholm geriet in ihrem Jubiläumsauftritt komplett aus dem Tritt und erlebte nicht nur einen einzelnen rabenschwarzen Tag, sondern gleich mehrere hintereinander. Starker Thriller über menschliche Abgründe.
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"Tatort"-Jahresrückblick: Im Walsrode erlebte Lindholm kein schönes Jubiläum

Der 25. Fall führte Lindholm ins beschauliche Walsrode, wo die Bankiersfrau Julia Holdt Opfer einer Entführung wurde. "Der Fall Holdt" stellte die Kommissarin vor erhebliche, an die Substanz gehende Probleme. Lindholm geriet in ihrem Jubiläumsauftritt komplett aus dem Tritt und erlebte nicht nur einen einzelnen rabenschwarzen Tag, sondern gleich mehrere hintereinander. Starker Thriller über menschliche Abgründe. © NDR/Marion von der Mehden

Karow und Rubin waren das coolste Gespann des abgelaufenen "Tatort"-Jahres. Das Berliner Duett bewies das sowohl im Juni in "Amour Fou", als auch in "Dein Name sei Harbinger", der Anfang Dezember lief. Nachdem Karows berufliche Vergangenheit - nicht jedoch sein geheimnisvolles Privatleben - gelüftet wurde, durften sich die ungleichen Ermittler heuer voll und ganz auf die eigentlichen Fälle konzentrieren. Diese kamen zwar um Längen langweiliger daher. Doch immerhin boten beide quasi als Ausgleich jede Menge Action und coole Sprüche in den "kaputten Ecken einer Großstadt".
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"Tatort"-Jahresrückblick: In Berlin ermittelten die Coolsten

Karow und Rubin waren das coolste Gespann des abgelaufenen "Tatort"-Jahres. Das Berliner Duett bewies das sowohl im Juni in "Amour Fou", als auch in "Dein Name sei Harbinger", der Anfang Dezember lief. Nachdem Karows berufliche Vergangenheit - nicht jedoch sein geheimnisvolles Privatleben - gelüftet wurde, durften sich die ungleichen Ermittler heuer voll und ganz auf die eigentlichen Fälle konzentrieren. Diese kamen zwar um Längen langweiliger daher. Doch immerhin boten beide quasi als Ausgleich jede Menge Action und coole Sprüche in den "kaputten Ecken einer Großstadt". © rbb/Gordon Muehle

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